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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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Seite 56<br />

3.6. Approximation durch Gitterpunkte<br />

che <strong>lokale</strong> <strong>Modelle</strong> mit <strong>der</strong> sog. “Lazy Learn<strong>in</strong>g Toolbox” verglichen werden, die von<br />

Birattari und Bontempi entwickelt wurde (siehe [7]). Diese Toolbox basiert ebenfalls<br />

auf e<strong>in</strong>er <strong>lokale</strong>n Auswahl von Modelltyp und zugehörigen Parametern anhand<br />

e<strong>in</strong>er LOO-CV <strong>der</strong> nächsten Nachbarn. Auch hier wurde festgestellt, dass diese Methoden<br />

<strong>der</strong> Toolbox herkömmlichen Methoden nicht überlegen s<strong>in</strong>d und häufig auch<br />

schlechtere Ergebnisse liefern. E<strong>in</strong>e weitere Methode von Bontempi basiert darauf,<br />

bekannte dynamische Eigenschaften des Systems auszunutzen. Hierbei wird das <strong>lokale</strong><br />

Modell so gewählt, dass die durch das Modell beschriebene Volumenkontraktion 1<br />

mit <strong>der</strong> des Systems im E<strong>in</strong>klang steht. Aber auch diese Methode versagt bei Teilen<br />

des Datensatzes und liefert dort deutlich schlechtere Ergebnisse, sodass <strong>der</strong> gemittelte<br />

Fehler über den gesamten Datensatz letztlich größer ist als mit herkömmlichen<br />

Methoden (vgl. [8]).<br />

E<strong>in</strong>e erfolgreiche <strong>lokale</strong> Variation <strong>der</strong> Zahl nächster Nachbarn bei lokal l<strong>in</strong>earen <strong>Modelle</strong>n<br />

hat Smith erreicht, <strong>in</strong>dem er diesen Parameter nur <strong>in</strong> engen Grenzen vom<br />

globalen optimalen Wert variieren ließ (siehe [34]). Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Verbesserungen<br />

mit dieser Methode nur ger<strong>in</strong>gfügig und es ist von e<strong>in</strong>er deutlich höheren<br />

Rechenzeit auszugehen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die <strong>lokale</strong> Variation von Parametern bei<br />

bestimmten Modellierungsproblemen wie z.B. bei <strong>der</strong> Approximation von glatten,<br />

nicht-chaotischen Abbildungen wie <strong>der</strong> Ramp-Hill-Funktion erfolgreich se<strong>in</strong> kann.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist es bislang nicht gelungen, e<strong>in</strong>e die zusätzliche Rechenzeit rechtfertigende<br />

deutliche Verbesserung <strong>der</strong> Vorhersage über <strong>lokale</strong> Variation zu erreichen,<br />

die auch bei Datensätzen wie chaotischen Zeitreihen zuverlässig funktioniert. Auch<br />

muss man bedenken, dass unter E<strong>in</strong>fluss von Rauschen die Parameter weniger stark<br />

lokal variieren. Selbst e<strong>in</strong>e lokal optimale Wahl <strong>der</strong> Parameter hätte bei verrauschten<br />

Datensätzen wenig Auswirkungen auf das Ergebnis.<br />

3.6 Approximation durch Gitterpunkte<br />

Zur Vermeidung von Over- und Un<strong>der</strong>fitt<strong>in</strong>g ist die korrekte Wahl des Parameters<br />

<strong>der</strong> Zahl nächster Nachbarn entscheidend. Im vorigen Abschnitt wurden die Schwierigkeiten<br />

bei <strong>der</strong> <strong>lokale</strong>n Variation dieses Parameters erläutert, und es stellt sich die<br />

Frage, ob man nicht den umgekehrten Weg gehen kann: im Falle <strong>lokale</strong>r <strong>Modelle</strong>, wo<br />

Datenpunkte und Modell gar nicht mehr zu trennen s<strong>in</strong>d, kann anstelle e<strong>in</strong>er Än<strong>der</strong>ung<br />

des Modell-Algorithmus auch bei den Datenpunkten selbst angesetzt werden.<br />

Die Idee besteht dar<strong>in</strong>, den Datensatz durch relativ wenige Punkte e<strong>in</strong>es Gitters<br />

zu approximieren. Hierzu wird e<strong>in</strong> Punktegitter generiert welches den Datensatz<br />

komplett überdeckt und anschließend gezielt bestimmte Punkte dieses Gitters für<br />

die Approximation ausgewählt. Diese so entstehende gleichmäßigere Verteilung <strong>der</strong><br />

1 Wobei hier vorausgesetzt wird, dass e<strong>in</strong> dissipatives Systems modelliert wird.

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