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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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Kapitel 3. Lokal polynomiale Modellierung Seite 51<br />

die Ridge-Matrix ist R = µ 2 I, d.h. alle Koeffizienten werden gleich stark mit dem<br />

Faktor µ 2 gewichtet. Die Berechnung von (3.32) wird dadurch beson<strong>der</strong>s e<strong>in</strong>fach, da<br />

man hier e<strong>in</strong>fach die S<strong>in</strong>gulärwertzerlegung X W = USV T e<strong>in</strong>setzen kann und als<br />

Lösung<br />

ν =<br />

k∑<br />

i=1<br />

σ i<br />

σ 2 i + µ2 〈uT i , y W 〉v i (3.33)<br />

erhält. Für σ i ≫ µ ist σ i /(σ 2 i + µ 2 ) ≈ 1/σ i und für σ i → 0 gilt σ i /(σ 2 i + µ 2 ) ≈ 0. E<strong>in</strong><br />

Beispiel ist <strong>in</strong> Abbildung 3.5(b) zu sehen. Man erhält somit e<strong>in</strong> ähnliches Verhalten<br />

<strong>der</strong> Regularisierung wie bei <strong>der</strong> TPCR mit Soft-Threshold<strong>in</strong>g, allerd<strong>in</strong>gs werden<br />

durch den Parameter µ die Kehrwerte <strong>der</strong> S<strong>in</strong>gulärwerte pr<strong>in</strong>zipiell verkle<strong>in</strong>ert. Es<br />

existiert somit e<strong>in</strong> Bias, auch wenn dieser für große S<strong>in</strong>gulärwerte und kle<strong>in</strong>e µ<br />

vernachlässigbar wird. E<strong>in</strong> weiterer Nachteil ist, dass Komponenten mit sehr kle<strong>in</strong>en<br />

S<strong>in</strong>gulärwerten nicht wie bei <strong>der</strong> TPCR konsequent auf Null gesetzt werden.<br />

3.4.3 Wahl <strong>der</strong> Regularisierung<br />

Es stellt sich die Frage, welche Regularisierung verwendet werden sollte. Die Ridge<br />

Regression hat den Vorteil, dass man gezielt bestimmte Komponenten <strong>der</strong> <strong>Modelle</strong><strong>in</strong>gabe<br />

wichten kann. Weiß man bereits vor <strong>der</strong> Modellierung, dass bestimmte Komponenten<br />

z.B. im wesentlichen Rauschanteile darstellen, so können diese durch passende<br />

Wahl <strong>der</strong> Matrix R weniger stark <strong>in</strong> das Modell e<strong>in</strong>fließen. Diese Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> direkten Wichtung e<strong>in</strong>zelner Komponenten ist mit <strong>der</strong> TPCR nicht möglich.<br />

Die Nachteile <strong>der</strong> Ridge Regression wurden bereits am Ende des letzten Abschnittes<br />

erläutert: <strong>der</strong> Bias wird vergrößert und sehr kle<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>gulärwerte größer Null werden<br />

nicht konsequent auf Null gesetzt.<br />

Die TPCR ist beson<strong>der</strong>s dann von Vorteil, wenn die zu modellierenden Daten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Untermannigfaltigkeit des Datenraumes liegen. Dies ist gerade bei <strong>der</strong> Vorhersage<br />

von Zeitreihen <strong>der</strong> Fall, wo man üblicherweise versucht, die Dynamik auf<br />

e<strong>in</strong>em Attraktor zu modellieren, <strong>der</strong> wie <strong>in</strong> Kapitel 1.1.3 beschrieben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Untermannigfaltigkeit<br />

e<strong>in</strong>gebettet ist. Durch das Pr<strong>in</strong>zip, die Komponenten mit kle<strong>in</strong>er<br />

Varianz aus <strong>der</strong> Modellierung herauszunehmen, passt sich das Modell automatisch<br />

<strong>der</strong> durch den Attraktor gegebenen Dynamik an. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist, dass<br />

durch Verwendung des Soft-Threshold<strong>in</strong>g auch <strong>lokale</strong> Variationen <strong>der</strong> Dynamik auf<br />

dem Attraktor berücksichtigt werden. So können bestimmte Komponenten an e<strong>in</strong>em<br />

Ort des Attraktors e<strong>in</strong>e weit wichtigere Rolle spielen als an e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en, was sich<br />

aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er entsprechenden Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> S<strong>in</strong>gulärwerte nie<strong>der</strong>schlägt.<br />

E<strong>in</strong> Vergleich von Ridge Regression und TPCR mit Soft-Threshold<strong>in</strong>g bei <strong>der</strong> Vorhersage<br />

von Zeitreihen nichtl<strong>in</strong>earer Systeme f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> [22]. Es zeigt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Tat, dass die TPCR besser für diesen Anwendungsfall geeignet ist.

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