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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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E<strong>in</strong>leitung<br />

In <strong>der</strong> Physik hat man meist den Anspruch, analytische <strong>Modelle</strong> auf Basis physikalischer<br />

Betrachtung zu gew<strong>in</strong>nen, die im Idealfall e<strong>in</strong> mathematisches Abbild <strong>der</strong><br />

physikalischen “Realität” darstellen und somit verallgeme<strong>in</strong>erungsfähig s<strong>in</strong>d. Was<br />

jedoch, wenn <strong>der</strong> physikalische Vorgang gänzlich unbekannt o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest so komplex<br />

ist, dass e<strong>in</strong>e Modellierung auf Basis physikalischer Betrachtungen unmöglich<br />

ist Häufig ist nicht e<strong>in</strong>mal bekannt, ob die gewonnenen Daten e<strong>in</strong>em determ<strong>in</strong>istischen<br />

o<strong>der</strong> stochastischen Prozess zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Gerade bei Zeitreihen chaotischer<br />

Systeme kann mit herkömmlichen Analyse-Methoden wie <strong>der</strong> Berechnung des<br />

Frequenz-Spektrums o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Autokorrelation häufig nicht zwischen diesen beiden<br />

Fällen unterschieden werden.<br />

Es s<strong>in</strong>d daher <strong>Modelle</strong> nötig, die möglichst ke<strong>in</strong>erlei Voraussetzungen an das betrachtete<br />

System stellen und die so viel Information wie möglich aus den Daten selbst<br />

ermitteln. E<strong>in</strong> solches Modell betrachtet das zu modellierende System als “Black<br />

Box” mit verän<strong>der</strong>lichen Parametern, welches gewisse E<strong>in</strong>gaben entgegennimmt und<br />

Ausgaben liefert. Die Modellierung geschieht anhand e<strong>in</strong>es genügend großen Datensatzes<br />

von beobachteten E<strong>in</strong>- und Ausgaben. Falls das System nicht re<strong>in</strong> zufällige<br />

Ausgaben liefert, sollte das Modell <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, auch für neue, bislang nicht beobachtete<br />

E<strong>in</strong>gaben e<strong>in</strong>e Schätzung für die Ausgabe zu berechnen. Das Modell sollte<br />

genau dann versagen, wenn die Ausgabe des Systems gänzlich unabhängig von den<br />

E<strong>in</strong>gabedaten ist. Diese Form von Modellierung trachtet somit nicht danach, physikalische<br />

Gesetzmäßigkeiten wie<strong>der</strong>zugeben. Aber alle<strong>in</strong> die Information, dass e<strong>in</strong><br />

System überhaupt vorhersagbar ist, lässt bereits wichtige Rückschlüsse auf die Art<br />

<strong>der</strong> Daten zu. So kann z.B. durch Modellierung von DNA zwischen <strong>in</strong>formationstragenden<br />

und “überflüssigen” Sequenzen unterschieden werden [28]. In <strong>der</strong> Physik<br />

kann durch Modellbildung zwischen stochastischen und chaotischen Systemen unterschieden<br />

werden und bei letzteren lassen sich zum<strong>in</strong>dest kurzfristige Vorhersagen<br />

ermitteln. Auch lässt sich die Dimensionalität des Systems abschätzen und durch<br />

Berechnung <strong>der</strong> Jacobi-Matrix charakteristische Größen <strong>der</strong> Dynamik bestimmen.<br />

Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf <strong>der</strong> sog. <strong>lokale</strong>n Modellbildung. Ihr Pr<strong>in</strong>zip<br />

besteht dar<strong>in</strong>, nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umgebung e<strong>in</strong>es konkreten Anfragepunktes das Modell<br />

zu bilden und den restlichen Bereich des Datensatzes unberücksichtigt zu lassen.<br />

Direkte Konsequenz dieses Ansatzes ist, dass <strong>der</strong> Datensatz von Beobachtungen<br />

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