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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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Kapitel 2. Lokale <strong>Modelle</strong> Seite 25<br />

3. Betrachte nun jeweils die letzte (d-te) Komponente <strong>der</strong> zeitliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> nächsten Nachbarn, d.h. x d nn(1)+l , . . . , xd nn(k)+l<br />

. Diese können als Ausgabe<br />

des Systems betrachtet werden.<br />

4. Bilde nun e<strong>in</strong> Modell anhand <strong>der</strong> Menge<br />

Ω = {( x nn(1) , x d nn(1)+l)<br />

, . . . ,<br />

(<br />

xnn(k) , x d nn(k)+l<br />

)}<br />

(2.3)<br />

und wende dieses auf den letzten Delay-Vektor xñ an. Die Ausgabe des Modells<br />

ist e<strong>in</strong> Schätzer für s n+l .<br />

Manchmal kann es s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, anstelle <strong>der</strong> x d nn(i)+l die Differenz xd nn(i)+l − xd nn(i) zu<br />

verwenden. Gerade bei den sog. lokal konstanten <strong>Modelle</strong>n (siehe Abschnitt 3.1) kann<br />

dies zur e<strong>in</strong>er besseren Modellierung <strong>der</strong> Dynamik führen (<strong>in</strong>tegrierte Mittelung) [24].<br />

Direkte und iterierte Vorhersage<br />

Der eben vorgestellte Algorithmus ist die sog. direkte Vorhersage über l Zeitschritte,<br />

d.h. wir erhalten e<strong>in</strong> Modell<br />

ŝ n+l = f l (xñ) , (2.4)<br />

welches die Dynamik des Systems für l Zeitschritte direkt approximiert. Alternativ<br />

kann auch e<strong>in</strong> Modell f 1 (xñ) für nur e<strong>in</strong>en Zeitschritt berechnet und dieses mehrfach<br />

h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> angewandt werden. Da die Ausgabe des Modells skalar ist, muss für<br />

die ersten l − 1 iterierten Vorhersagen jeweils e<strong>in</strong> neuer Delay-Vektor konstruiert<br />

werden, <strong>in</strong> den nach und nach die vorhergesagten Werte e<strong>in</strong>fließen und <strong>der</strong> somit<br />

auch mit wachsen<strong>der</strong> Schrittweite immer ungenauer wird.<br />

Der Vorteil <strong>der</strong> iterierten Vorhersage ist, dass die Dynamik des Systems für nur<br />

e<strong>in</strong>en Zeitschritt meist weniger komplex se<strong>in</strong> wird und somit die Qualität des Modells<br />

höher ist als für die direkte Vorhersage. Allerd<strong>in</strong>gs geht dieser kle<strong>in</strong>ere Fehler<br />

<strong>in</strong> die Vorhersage des nächsten Zeitschrittes mit e<strong>in</strong>, d.h. die Fehler akkumulieren<br />

im Laufe <strong>der</strong> iterierten Vorhersage und können letztlich e<strong>in</strong>en größeren Fehler<br />

produzieren als bei <strong>der</strong> direkten Vorhersage. Dies ist jedoch bei <strong>der</strong> Vorhersage chaotischer<br />

Zeitreihen mit <strong>lokale</strong>n <strong>Modelle</strong>n üblicherweise nicht <strong>der</strong> Fall (vgl. [11],[22]).<br />

Die kle<strong>in</strong>en Umgebungen des Anfragepunktes reichen zur Modellierung komplexer<br />

Dynamik über mehrere Zeitschritte im Allgeme<strong>in</strong>en nicht aus. Die iterierte Vorhersage<br />

ist nahezu immer genauer, da <strong>der</strong> Vorteil <strong>der</strong> e<strong>in</strong>facheren Dynamik für e<strong>in</strong>en<br />

Zeitschritt den Nachteil <strong>der</strong> Fehlerakkumulation überwiegt. Nur wenn die Zeitreihe<br />

durch Abtastung mit relativ hoher Frequenz gewonnen wurde, kann die direkte<br />

Vorhersage Vorteile bieten. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es für die iterierte Vorhersage e<strong>in</strong>e ganz

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