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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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Kapitel 3. Lokal polynomiale Modellierung Seite 39<br />

d.h. den gewichteten Mittelwert <strong>der</strong> k nächsten Nachbarn des Anfragepunktes q;<br />

im Falle W = I wird <strong>der</strong> ungewichtete Mittelwert <strong>der</strong> nächsten Nachbarn gebildet.<br />

Verwendet man als Umgebung nur e<strong>in</strong>en nächsten Nachbarn, so ist die Ausgabe<br />

des Modells e<strong>in</strong>fach die Ausgabe dieses nächsten Nachbarn. In manchen Fällen liefert<br />

dieses denkbar e<strong>in</strong>fachste <strong>lokale</strong> Modell bereits Ergebnisse, die sich mit weitaus<br />

komplizierteren Methoden messen können.<br />

Das polynomiale Modell vom Grad p = 0 wird als lokal konstantes Modell bezeichnet;<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> englischen Literatur f<strong>in</strong>det sich meist <strong>der</strong> Ausdruck local averag<strong>in</strong>g models.<br />

Das lokal l<strong>in</strong>eare Modell ergibt sich für p = 1, d.h. es wird e<strong>in</strong>e Ebene an die<br />

skalaren Ausgabewerte <strong>der</strong> nächsten Nachbarn des Anfragepunktes gefittet, so wie<br />

man es von <strong>der</strong> herkömmlichen l<strong>in</strong>earen Regression kennt, nur dass hier noch die<br />

Wichtungsmatrix W beteiligt ist. Die Berechnung <strong>der</strong> Ausgabe des Modells reduziert<br />

sich auf<br />

ŷ = [q 1] ν . (3.15)<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> S<strong>in</strong>gulärwertzerlegung kann <strong>der</strong> Koeffizientenvektor berechnet werden<br />

über<br />

ν = X † W y W =<br />

r∑<br />

i=1<br />

1<br />

σ i<br />

〈u T i , y W 〉v i , (3.16)<br />

wobei u i und v i die i-ten Spaltenvektoren <strong>der</strong> orthogonalen Matrizen U bzw. V aus<br />

<strong>der</strong> S<strong>in</strong>gulärwertzerlegung von X W s<strong>in</strong>d (siehe Anhang A).<br />

Natürlich könnte man jetzt immer weiter <strong>Modelle</strong> mit wachsendem p betrachten,<br />

aber es erweist sich, dass das lokal konstante und das lokal l<strong>in</strong>eare Modell bereits<br />

die wesentlichen Anwendungsgebiete abdecken; auf sie soll daher im nächsten Abschnitt<br />

vertiefend e<strong>in</strong>gegangen werden. Polynome höheren Grades als E<strong>in</strong>s haben<br />

Eigenschaften, die sie zum <strong>lokale</strong>n Modellieren wenig geeignet machen, <strong>in</strong>sb. <strong>in</strong> Gebieten<br />

<strong>in</strong> denen wenig Datenpunkte zur Modellierung vorhanden s<strong>in</strong>d. Sie neigen<br />

zum Überschw<strong>in</strong>gen und verlassen sehr schnell den Wertebereich <strong>der</strong> Datenpunkte.<br />

Bereits die lokal quadratischen <strong>Modelle</strong> (p = 2) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den meisten Fällen numerisch<br />

zu <strong>in</strong>stabil und liefern gerade bei <strong>der</strong> Mehrschrittvorhersage chaotischer Zeitreihen<br />

schnell gänzlich falsche Ausgaben.<br />

3.2 Vergleich von lokal konstantem und lokal l<strong>in</strong>earem<br />

Modell<br />

Das lokal konstante und das lokal l<strong>in</strong>eare Modell s<strong>in</strong>d die beiden e<strong>in</strong>fachsten <strong>lokale</strong>n<br />

polynomialen <strong>Modelle</strong>, und gerade <strong>in</strong> ihrer E<strong>in</strong>fachheit liegt ihre Stärke. Es zeigt

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