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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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Kapitel 3. Lokal polynomiale Modellierung Seite 41<br />

Zusammenfassend kann man also sagen, dass das lokal konstante Modell für praktisch<br />

alle Anwendungsfälle geeignet ist, beson<strong>der</strong>s wenn es nicht auf sehr hohe Genauigkeit<br />

ankommt und/o<strong>der</strong> man nur wenig Datenpunkte zur Verfügung hat. Es<br />

eignet sich beson<strong>der</strong>s gut, um e<strong>in</strong>en groben Überblick zu erhalten, z.B. über die Dimensionalität<br />

des Problems, den Rauschanteil und ob sich die Zeitreihe überhaupt<br />

voraussagen lässt (es könnte ja auch e<strong>in</strong> re<strong>in</strong> stochastischer Prozess vorliegen). Hat<br />

man diese Parameter grob e<strong>in</strong>gestellt, kann im nächsten Schritt e<strong>in</strong> lokal l<strong>in</strong>eares Modell<br />

optimiert werden, welches häufig wesentlich genauere Ergebnisse liefern kann.<br />

3.3 Parameter bei <strong>der</strong> <strong>lokale</strong>n Modellbildung<br />

Im folgenden sollen die Parameter zur <strong>lokale</strong>n Modellbildung erläutert werden. Hierzu<br />

gehören die Zahl <strong>der</strong> nächsten Nachbarn, die Metrik und die Wichtung (die Regularisierung<br />

wird im nächsten Abschnitt behandelt werden). Diese Parameter s<strong>in</strong>d<br />

wesentlich für die Wahl <strong>der</strong> Umgebung des Anfragepunktes, <strong>in</strong> <strong>der</strong> das Modell berechnet<br />

wird. Die korrekte Wahl dieser Parameter ist somit wesentlich für die Güte<br />

des Modells.<br />

3.3.1 Zahl nächster Nachbarn<br />

Der Parameter k zur Anzahl nächster Nachbarn ist, wie bereits mehrfach erwähnt,<br />

entscheidend für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Modellierung. Über ihn lassen sich Bias und Varianz<br />

des endgültigen Modells steuern, sowie direkt damit verbunden <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong><br />

Nichtl<strong>in</strong>earität des Modells. Dies soll an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen e<strong>in</strong>dimensionalen Beispiel<br />

kurz verdeutlicht werden.<br />

Als Zeitreihe soll <strong>der</strong> Wechselkurs zwischen DM und US-Dollar von 1966 bis 2000<br />

betrachtet werden. Es sei hiermit versprochen, dass dies die e<strong>in</strong>zige Zeitreihe aus <strong>der</strong><br />

Ökonomie se<strong>in</strong> wird, die <strong>in</strong> dieser Arbeit Verwendung f<strong>in</strong>det; auch sei vom populistischen<br />

Versuch e<strong>in</strong>er Vorhersage dieser Zeitreihe abgesehen. Sie soll ausschließlich<br />

zur Illustration dienen.<br />

In Abbildung 3.1(a) ist die lokal konstante Modellierung anhand e<strong>in</strong>es nächsten<br />

Nachbarn gezeigt. Man erhält e<strong>in</strong>e Interpolation <strong>der</strong> Daten und somit e<strong>in</strong> Modell<br />

mit maximaler Varianz und verschw<strong>in</strong>dendem Bias. Die Abbildung 3.1(c) zeigt die<br />

Modellierung mit <strong>der</strong> maximal möglichen Zahl nächster Nachbarn; es ergibt sich<br />

somit e<strong>in</strong> globales Modell und als Ausgabe <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong> Zeitreihe. Dazwischen<br />

liegt das Modell mit fünf nächsten Nachbarn, was e<strong>in</strong> Kompromiss zwischen Bias<br />

und Varianz darstellt. Was bei <strong>der</strong> Modellierung noch störend auffällt ist, dass die<br />

Modellausgabe unstetig ist. Dieses Problem soll im folgenden Abschnitt behandelt<br />

werden.

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