Fortschreibung des Leitbildes: Metropole Hamburg - Wachsende Stadt
Fortschreibung des Leitbildes: Metropole Hamburg - Wachsende Stadt
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<strong>Fortschreibung</strong> <strong>des</strong> Leitbil<strong>des</strong>: <strong>Metropole</strong> <strong>Hamburg</strong> – <strong>Wachsende</strong> <strong>Stadt</strong>; I. Leitbildstrategie<br />
zu anderen Metropolregionen zeichnet sich <strong>Hamburg</strong> durch eine relativ ausgeglichene<br />
Wirtschaftsstruktur (Unternehmensdienstleistungen, Handel/Logistik, Medien und<br />
High-Tech-Produktion) aus und ist <strong>des</strong>halb insgesamt relativ krisenresistent. Hinsichtlich<br />
seiner Medienlandschaft, bei den internationalen Finanzdienstleistungen,<br />
insbesondere im Bereich der Schiffsversicherungen, in der Luftfahrtindustrie, im Bereich<br />
der Universitäten und Forschung, als Messe- und Kongressstadt sowie im Tourismus<br />
besitzt <strong>Hamburg</strong> ein weiteres Internationalisierungspotenzial.<br />
Zur Wahrnehmung seiner aus der geografischen Lage resultierenden Potenziale<br />
muss <strong>Hamburg</strong> eine verstärkte Zusammenarbeit mit den benachbarten Metropolregionen<br />
sowie dem gesamten Ostseeraum entwickeln und sich weiterhin für einen qualitativ<br />
hochwertigen Ausbau der regionalen und überregionalen Verkehrsinfrastruktur<br />
einsetzen. Insgesamt zeigen alle Untersuchungen, dass <strong>Hamburg</strong> auch in der Außendarstellung<br />
attraktiver und wahrnehmbarer für international tätige Unternehmen<br />
werden sollte. Dabei dürfen die Anstrengungen zur Steigerung der internationalen<br />
Attraktivität nicht an der Lan<strong>des</strong>grenze Halt machen. Denn im Zuge der Globalisierung<br />
verlieren administrative Grenzen für internationale Investoren an Bedeutung.<br />
<strong>Hamburg</strong> wird daher das funktional verflochtene Umland, das heißt insbesondere die<br />
Metropolregion, in die Überlegungen einbeziehen.<br />
Andere europäische Städte haben in den letzten zwanzig Jahren durch gezielte Strategien<br />
ihre internationale Bedeutung erhöht: Barcelona hat die Chance genutzt, sich<br />
durch die Ausrichtung der Olympischen Spiele international zu vermarkten. Die <strong>Stadt</strong><br />
konnte sich nachfolgend als Kulturstandort profilieren und steht heute international –<br />
auch im Bewusstsein derer, die Standortentscheidungen treffen – für Attraktivität,<br />
Lebendigkeit und Internationalität. Wien erlebte durch den Fall <strong>des</strong> eisernen Vorhangs<br />
ein deutliches Bevölkerungswachstum. Dies hat Wien genutzt für eine positive<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung, insbesondere im Wohnungsbau, in der Nutzungsmischung und im<br />
Flächenmanagement. Die Öresund-Region um Kopenhagen fördert gezielt Wirtschaftscluster<br />
mit internationaler Ausrichtung. Im Zusammenhang mit der Errichtung<br />
der Brücke über den Öresund wurde Kopenhagen die zentrale Drehscheibe im nordeuropäischen<br />
Luftverkehr und hat insgesamt einen deutlichen Aufschwung in Wachstum<br />
und Beschäftigung erlebt. Toronto wiederum konnte durch eine gesteuerte und<br />
kluge Integration von Zuwanderern die wirtschaftliche Entwicklung deutlich voranbringen<br />
und steht heute für "Smart Growth". An solchen Beispielen aktiver, langfristig<br />
wirksamer Internationalisierungsstrategien muss sich die <strong>Hamburg</strong>er Politik und das<br />
Leitbild: <strong>Metropole</strong> <strong>Hamburg</strong> - <strong>Wachsende</strong> <strong>Stadt</strong> messen lassen. Nur dann hat <strong>Hamburg</strong><br />
die Chance, hinsichtlich einer dynamischen Internationalisierung zu <strong>Metropole</strong>n<br />
wie Amsterdam oder Mailand aufzuschließen.<br />
2.4 Finanzpolitische Rahmenbedingungen<br />
Die finanzpolitischen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Monaten<br />
weiter verschlechtert. Dies findet seinen Ausdruck in den jüngsten Ergebnissen der<br />
Mai-Steuerschätzung 2003. Gegenüber der Mai-Steuerschätzung 2002, die Grundlage<br />
für die Mittelfristige Finanzplanung 2002-2006 war, weist die Schätzung vom Mai<br />
2003 für die Jahre 2003 bis 2006 strukturell knapp 500 Mio. EUR pro Jahr weniger<br />
Steuereinnahmen für <strong>Hamburg</strong> aus.<br />
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