Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
I. <strong>Literatur</strong><br />
24* BLIXEN, Karen, Pseudonym für Karen Christenze von Blixen-Finecke, geb. Dinesen, 1885<br />
–1962. Br.m.U.u.E. Rungstedlund 14.VII.1959. 11 /3 S. 4o . Dänisch. Bläuliches Papier.<br />
Klammerspuren. (200.—)<br />
An einen Herrn („Kaere Jurij“), der ihr eine Manuskriptprobe gesandt hatte.<br />
„... Einen einzelnen Kritikpunkt will ich vorbringen: die in diesem Kapitel auftretenden Personen<br />
sind nicht sympathisch, – das, kann man wohl sagen, ist noch kein literarischer Einwand, aber ich<br />
empfand das so und sicher auch eine größere Anzahl von Lesern. Sie sind alle geprägt von einer gewissen<br />
Arroganz, einer Eigenschaft, die auf mich befremdlich wirkt und den Zugang erschwert ... Aber<br />
schreiben Sie nun den Roman fertig, so dass ich ihn im Ganzen betrachten kann ...“ (Übersetzung).<br />
25 BODENSTEDT, Friedrich von, 1819–1892. E.Br.m.U. Meiningen 3.X.1867. 2 S. gr.-8o .<br />
(80.—)<br />
An „gnädigste Frau“, die ihn zu einer Lesung eingeladen hatte.<br />
„... Hätten die Vorlesungen vier Wochen früher begonnen, so wär’ ich glücklich gewesen Ihren Wünschen<br />
entgegenzukommen; so aber fallen sie gerade zusammen mit der Eröffnung unsres Theaters,<br />
mit dem Beginn meiner öffentlichen amtlichen Thätigkeit nach sechsmonatlichen Ferien, – gewissermaßen<br />
Antrittsferien – und mit der Rückkehr meiner gnädigsten Herrschaften, die sehr darauf rechnen<br />
mich hier zu finden ...“<br />
26 — E. Gedicht m.U. (1870.) 2 S. folio. Bläuliches Papier. Am linken Rand leicht beschädigt,<br />
dadurch verso ein Zeilenschluß mit minimalem Buchstabenverlust. (200.—)<br />
„Prolog“ zur Hundertjahrfeier von Beethovens Geburtstag am 17.XII.1870; die erste von<br />
sieben Strophe lautet:<br />
„Ich suchte lang’ ein Wort, die ernste Feier<br />
Des hohen Meisters würdig einzuführen,<br />
Der durch die Macht der Töne ein Befreier<br />
Vom Wirrsal dieser Welt, das Herz zu rühren,<br />
Und zu erheben weiß – selbst durch den Schleier<br />
Der Schöpfung dringt, ihr Wesen zu erspüren<br />
Und ihrer Kräfte unergründlich Walten<br />
In Ton und Klang nachbildend zu entfalten.“<br />
27 BÖLL, Heinrich, 1917–1985. E.Br.m.U. „Heinrich B.“ Köln 26.VI.1974. 3 /4 S. gr.-8o . Mit<br />
gedrucktem Briefkopf. Kleine Randeinrisse, leichte Wischspuren; gelocht. (200.—)<br />
An die Schriftstellerin Karin S t r uck, der er einen Spaziergang zu den Madonnenbildnissen Kölns<br />
versprochen hatte. Er müsse das Treffen verschieben, da er „den Rest des Monats untertauchen“<br />
wolle. – Am Rand hat die Empfängerin eine Telefonnummer notiert.<br />
Karin Struck arbeitete damals an ihrem Roman „Die Mutter“, den Böll später unter dem Titel „Handwerker<br />
sehe ich, aber keine Menschen“ (FAZ vom 11.III.1975) rezensierte.<br />
28* BRENTANO, Antonie, geb. Edle von Birkenstock, Ehefrau Franz Brentanos, des Halbbruders<br />
von Clemens und Bettina, Freundin Beethovens und Goethes, 1780–1869. 3 e.Br.<br />
m.U. Frankfurt a.M. 28.V.1850 bis 25.I.1851. 8 S. gr.-8o . Mit Briefschmuck. (600.—)<br />
Tief gläubige, schmerzvolle Briefe an einen befreundeten Geistlichen, u.a. über den Tod Rat Schlossers.<br />
„... Ein gleiches Schicksal hat uns getroffen, Sie haben einen lieben treuen Freund an H. Pfarrer Müller<br />
verloren, ich, die ich schon so arm geworden, komme von der Leiche des mit meinem seeligen<br />
Manne stets innig verbundenen, treu bewährten Freundes, Rath Schlossers, den ein plözlicher<br />
Schlagfluß als er an seinem Schreibtisch saß tödtlich zu Boden warf ... Ein Wahrzeichen wie man stets<br />
zum Tode bereit sein soll ...“ (25.I.1851).<br />
15