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I. <strong>Literatur</strong><br />
„Bissel’s Teppich-Kehr-Maschine“<br />
3* ALTENBERG, Peter, Pseudonym für Richard Engländer, 1859–1919. Eigenh. Manuskript<br />
mit Namenszug am Kopf. 4 S. gr.-4 o . Auf Briefbogen des „Graben-Hotel“. Leicht fingerfleckig,<br />
kleine Randläsuren. (400.—)<br />
„Erste Lektion“. Satzvorlage des in der Sammlung „Mein Lebensabend“ (1919) erschienenen<br />
Prosastücks.<br />
„Ich habe in meinem kleinen Hotel sogleich Bissel’s ‘Teppich-Kehr-Maschine’ vor 4 Jahren eingeführt.<br />
Der ‘Vacuum-Cleaner’ ist, wie Alles in der Welt, wenn auch ganz unverständlich, nur funktionirend<br />
in ‘Palast-Hotels’. In kleineren Hotels genirt er sich, verliert seine organische Arbeits-Freudigkeit.<br />
Zuerst tut er nur so gerade noch ziemlich lieblos seine Pflicht, und allmählig, völlig absichtslos, stellt<br />
er auch Diese ein.<br />
Bissel’s Teppich-Kehr-Maschine aber ist ‘sozialdemokratisch-modern’. Für die 50 Kronen, die sie ein<br />
für allemal kostet, reinigt sie jeden noch so engen, noch so düsteren, noch so minderen Hotelgang.<br />
Sie überhebt sich nicht, denn es ist auch kein Grund dazu vorhanden, da sie einfach ‘Bissel’s Teppich-<br />
Kehr-Maschine’ ist und vorstellen will und keinerlei andere Ambitionen hat ... Alle unsere ‘heiligen’,<br />
‘Arbeits-rastlosen’ Stubenmädchen seit den 4 Jahren, da ich das Glück habe, hier zu logiren, waren<br />
momentan ganz vertraut mit Bissel’s Kunstwerkchen der Teppichreinigung. Jetzt aber, seit 1./9. 1917,<br />
haben wir eine bildhübsche Bauern-Tochter aus Ober-Österreich ... Heute Nachmittag 1 /22 überraschte<br />
ich sie zufällig bei ihrer Arbeit. Sie benahm sich äußerst anmutig-ungeschickt. Zwischen ‘Bissel’<br />
und ihr lag ein Ozean von ‘Misverständnissen’ ...“ Mit einigen redaktionellen Korrekturen in Blei.<br />
4* — E.Br.m.U. „Peter“. Wien o.D. („ 3 /48 Uhr morgens“). 1 S. gr.-4o . Mit gedrucktem Briefkopf.<br />
Kleine Faltenrisse. (300.—)<br />
An eine Angebetete.<br />
„Verzweifelt!!! / Kannst Du es mir wenigstens schwören, daß Herr Geyer niemals wieder im Leben<br />
Deine von mir vergötterte Hand, mit seiner Berührung entheiligen, besudeln, schänden wird?!? ...<br />
Ich liege vor Dir auf den Knieen, bete und weine, daß Du mir helfest in meiner Qual, die ich um Dich,<br />
Geliebtestes, wirklich nicht verdient habe ...“<br />
5* ANDERSEN, Hans Christian, 1805–1875. E.Br.m.U. Kopenhagen 12.XII.1837. 1 S.<br />
gr.-8o . Dänisch. Mit Blindsiegel und Adresse. Kleiner Randeinriß. (1.200.—)<br />
An Peter Theodor Schorn (1796–1879) in Kopenhagen, der an der Übersetzung seines Romans „K u n<br />
en Spillemand“ („Nur ein Geiger“) ins Deutsche arbeitete.<br />
„... In ein paar Tagen erhalten Sie die deutsche Übersetzung von ‘Improvisatoren’. Da es nun<br />
einige Wochen her ist, werden Sie es mir nicht verübeln, wenn ich Sie bitte, mir das Buch zu senden,<br />
das vermutlich noch in Ihrem Regal steht. Natürlich interessiert es mich zu erfahren, wie die Arbeit<br />
an Ihrer Übersetzung von ‘Kun en Spillemand’ vorangeht. Hätte nicht in dem Buch gestanden, dass<br />
eine Übersetzung bereits in Arbeit sei, hätte sich sicher jemand der Sache angenommen. Nun machen<br />
Sie es, und deshalb bin ich begierig, über Ihre Arbeit an dem deutschen Buch zu erfahren. Bitte schreiben<br />
Sie mir darüber. Haben Sie von der – für mich erfreulichen – Nachricht gehört, dass Anfang 1838<br />
eine französische Übersetzung von ‘Improvisatoren’ in Paris erscheinen wird? ...“ (Übersetzung).<br />
Die im nächsten Jahr erscheinende deutsche Übersetzung von „Kun en Spillemand“ besorgte schließlich<br />
der schleswigsche Offizier und Schriftsteller Georg Friedrich von Jenssen.<br />
Siehe die Abbildung auf Seite 9.<br />
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