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„eine Novelle unter der Feder“<br />
280 STORM, Theodor, 1817–1888. E.Br.m.U. Husum 1.V.1867. 2 S. gr.-8o . (500.—)<br />
An den Herausgeber des „Deutschen Künstler-Albums“, dem er seine Novelle „In St. Jürgen“ anbietet.<br />
„... es trifft sich zufällig, daß ich, zum ersten Mal wieder nach fast drei Jahren, eine Novelle unter<br />
der Feder habe, die, wie ich glaube, ganz in die Stimmung Ihres Albums passen wird, und überdieß<br />
besonders zur Illustration geeignet ist.<br />
Ich werde sie Ihnen einsenden sobald sie fertig ist; nur wünschte ich die äußerste Frist zu wissen, bis<br />
wann dieß geschehen muß. Denn als Polizeimeister und einziger richterlicher Beamter für einen<br />
District von 12,000 Seelen ist meine Zeit eine sehr beschränkte. Vor 1 Juli würde ich wohl keinenfalls<br />
ganz fertig sein; vielleicht aber doch, wenn Illustrationen dazu sollen, einen größern Theil etwas<br />
früher mittheilen können ...“<br />
Die Novelle erschien im „Deutschen Künstler-Album“, gesammelt von W. Breidenbach und L. Bund,<br />
Düsseldorf 1868, Bd. 2 S. 74-85, mit der Datierung „Husum, im Frühling 1867“.<br />
281 — E.Br.m.U. Husum 5.III.1876. 1 S. gr.-8o . (400.—)<br />
An „hochgeehrter Herr“, dem er für die Übersendung eines Werks dankt.<br />
„Gestatten Sie ..., daß ich den Gruß aus Süden mit geistigem Händedruck erwidere. Es ist in der<br />
That ein in nuce reiches, treffliches Büchlein, und die Presse soll dieß Mal wirklich Recht behalten.<br />
Ich habe es bei mir auf meinem Arbeitstische liegen, und unter andrer Arbeit wird dann und wann ein<br />
Körnlein Lebensweisheit daraus aufgepickt. Haben Sie besten Dank, daß Sie meiner so gedachten …<br />
Sollten Sie oder der verehrte Herr Präsident beim Besuche unserer Nordsee-Bäder über Husum kommen,<br />
so bitte ich mir und den Meinigen einen ruhigen Abend zu schenken, und nicht bloß flüchtig bei<br />
mir vorzusehen. Denn damit hat das deutsche Herz doch nicht genug ...“<br />
282 — E. Postkarte m.U. „D[ein] V[ater]“. Husum 18.XII.1876. (300.—)<br />
An seinen jüngsten Sohn Karl, „Schüler des Conservatoriums“ in Stuttgart, der ihm Quittungen über<br />
seine Ausgaben gesandt hatte.<br />
„... Es fehlt noch die Quittg. vom Conservatorium, wofür ich 105 M Dir durch Westermann außer den<br />
45 r. für Dich, zu gehen ließ. Auch ist die Rechnung für d. Mittagstisch nicht quittirt.<br />
Morgen senden wir Dein Weihnachtskistchen ab und zwar ... an Deine Wirthin ... Das Geld schicke<br />
ich auch morgen oder übermorgen an Dich ab. Einen Brief wirst Du in der Kiste finden. Der Zahnarzt<br />
ist ja übrigens collossal theuer. 2 Thlr. für eine Plombe! Nun, wenn’s denn nur gut geworden ist.<br />
Lisbeth kommt heute Abend ... Vergiß nicht Dir jetzt die Schülerin sicher zu stellen …<br />
Ich schreibe dieß auf dem Gericht, kann daher keine Grüße beilegen. Laß nun aber Weihnachtabend<br />
ein Brief von Dir dasein ...“<br />
Beiliegend ein e. adressierter Briefumschlag, Neumünster 1882, ebenfalls an Karl Storm (von dessen<br />
Hand ein e. Briefentwurf m.U. auf den Innenseiten) sowie 4 an diesen gerichtete Postkarten anderer<br />
Korrespondenten.<br />
283 — E.Br.m.U. Husum 3.IX.1879. 11 /4 S. gr.-8o . Minimaler Einriß. (400.—)<br />
An „Geehrte Frau“, die Tochter des englischen Dichters Charles Boner, der er für „die Gedichte<br />
Ihres seligen Vaters“ dankt.<br />
„... leider habe ich die schlechte Eigenschaft, kein Englisch zu verstehen, werde aber suchen mir die<br />
Gedichte ... mit Hilfe meiner Töchter nahe zu bringen. Ein hübsches deutsches Buch von ihm ‘Thiere<br />
des Waldes’ besitze ich seit lange, habe oftmals darin gelesen und es auch einmal verschenkt.<br />
Wenn meine Schriften dazu beitragen, Ihnen, die so viel gelitten, hie u. da eine Erquickung zu bereiten,<br />
so freut mich das herzlich. Meine letzten Novellen sind ‘Der Finger’ (vor einigen Monaten in Westerm[ann]’s<br />
Monatsheften) und ‘Eekenhof’, die im Oktoberheft der ‘Deutsch[en] Rundschau’<br />
erscheinen wird. Dort stand auch, im Augustheft, ein Gedicht von mir ‘Einem Todten’, das sich übrigens<br />
nicht auf einen bestimmten Vorgang bezieht ...“<br />
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I. <strong>Literatur</strong>