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I. <strong>Literatur</strong><br />
Mendelssohn hätte ihr damals gesagt, sie würde das Stipendium von 2000 Mark jeweils am 1 April<br />
kriegen, nun wäre der dritte und in ihrer ‘decent poverty, der Tragödie, die mein Leben ganz zerbricht’<br />
hätte sie und mehr noch ihr alter Vater mit dem Eintreffen des Geldes gerechnet. Nun quält<br />
ihr Vater, (dessen psychopathische Alterserscheinungen sich arg steigern,) sie mit Vorwürfen, sie<br />
hätte durch Vergesslich- und Undankbarkeit das Stipendium verscherzt ...“ Des Weiteren über seinen<br />
ihn besuchenden Vetter, Thankmar Freiherr von Münchhausen (1893–1979), „ein Georgianer<br />
von höchsten Karaten! Leider ist er gleichzeitig Futurist ‘Blauer Reiter’ oder Kubist, – jedenfalls<br />
etwas, wobei ich nicht wie bei der George-Schwärmerei mitmachen kann. Aber prachtvoll ist doch<br />
diese Unbedingtheit, diese Siegessicherheit der Jugend ...“<br />
231* — E.Br.m.U. O.O. 24.IX.1919. 12 /3 S. quer-gr.-8o (Briefkarte). (180.—)<br />
An einen Professor, der ihn um eine Abdruckgenehmigung gebeten hatte.<br />
„.... Möchten Sie mehr Glück mit Ihrem Versuche dem Volke gute Kunst zu geben haben als ich und<br />
alle anderen. Ich denke heute, dass für den Geschmack dieses Volkes unserer Zeit das Schlechteste<br />
grade gut genug ist ..“<br />
232 NESTROY, Johann Nepomuk, 1801–1862. E.Br.m.U. Wien 14.VII.1832. 1 S. gr.-4o . Mit<br />
Siegel und Adresse. Leicht gebräunt. Am Unterrand kleiner Ausschnitt durch Öffnen des<br />
Siegels. (4.000.—)<br />
An den Schauspieler Ferdinand Lang in München, dem er „Buch und Partitur“ seiner Parodie<br />
„Nagerl und Handschuh oder Die Schicksale der Familie Maxenpfutsch“ übersendet.<br />
„... meinen verbindlichsten Danck dafür ... , daß Sie so gütig waren meine Parodie ... der Direction<br />
des königlichen Hoftheaters in München anzuempfehlen ... Meine Forderung in Rücksicht des<br />
Honorars ist für beyde zusammen 10 Louis d’or ...“<br />
Am Unterrand bestätigt der Kapellmeister Adolf Müller, daß Nestroy „Eigenthümer der Partitur“ sei.<br />
Bei Obermaier n i c h t gedruckt. – Sehr selten, besonders so früh.<br />
Siehe die Abbildung auf Seite 97.<br />
Lumpazivagabundus<br />
233* — E.Br.m.U. (Wien) 9.II.1846. 3 /4 S. gr.-8o . Etwas gebräunt, leicht fleckig. (1.600.—)<br />
„Euer Wohlgeboren! / Da wir vor einiger Zeit über Lumpacivagb. II Theil gesprochen, so habe ich die<br />
Ehre Ihnen beyliegenden Sperrsitz zu senden, falls Sie die heutige Vorstellung obbenannter Posse<br />
sehen wollen ...“<br />
Aus der Sammlung Künzel.<br />
234* NIN, Anaïs, 1903–1977. E.Br.m.U. „Anaïs Nin“. O.O.u.D. 1 S. gr.-4 o . (400.—)<br />
An „Dear Mr. Goldberg“ wegen ihrer Novelle „Winter of Artifice“ (Erstausgabe Paris 1939).<br />
„... I want to tell you how much I regretted misinforming you at the Gotham party. You asked if this<br />
edition of Winter of Artifice was complete, like the first, and I said yes.<br />
My husband“ (Ian Hugo) „was standing very near you and he does not know of the existence of the<br />
Part One in the Paris Edition. You will understand if you have read the original edition. The truth is<br />
this reprinted version was entirely revised for personal reasons, and all I can hope is that you will<br />
like it as it is and forgive me for an involuntary misstatement ...“<br />
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