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243* REMARQUE, Erich Maria, 1898–1970. 6 e.Br.m.U. Paris, Zürich undo.O. 8.X.1957, 25.I.<br />
1962 und o.D. 7 S. kl.-4o , gr.-8o und folio (Luftpostpapier). Zwei Briefe mit kleineren Randläsuren.<br />
(350.—)<br />
An seine vertraute Freundin Bettina (Hoenig in New York), vielfach in Beziehungsangelegenheiten.<br />
O.O.u.D. „Liebste Bettina, Deine Briefe klingen alle irgendwie elegisch, u. sie erinnern mich etwas<br />
an die Zeit, wo Du mit dem Mehlwurm auseinander warst u. ich mit dem Vogel wieder zusammen, –<br />
da war ich in Deiner Situation u. Du schienst mir so richtig zu sein. Vielleicht tun wir das immer, –<br />
wir können die Finger nicht davon lassen u. bedauern, wenn wir sie wieder drin haben. Auf jeden Fall<br />
ist keine Gefahr für Dich, – wenn Dir wirklich nicht viel an ihm liegt, wird er zwar kein großer lover<br />
werden, aber auch nicht zu Wüterichhaft. Ist es aber das, was wir wollen? Eine halbe Affaire? ...<br />
Ich fahre hier wahrscheinlich erst am 7. Nov. ab; habe wenig Lust auf Paris; mehr, das Buch zu erledigen<br />
u. damit Ruhe zu bekommen ... Ich entdecke nur pleite Verleger, – drei bis jetzt. Drei, die zahlen<br />
sollten, da sie mir allerlei schulden. Moral-Europa ist etwas lädiert ... Von meinem Vogel nichts;<br />
er war in Europa, hat aber nicht Laut gegeben. Soll er! War besser für mich ...“<br />
Ebenfalls o.O.u.D. „... ich finde das mit dem Mehlwurm ausgezeichnet. Du hast Dir nichts vorzuwerfen;<br />
im Gegenteil: da unsere Phantasie unsere Hauptgegnerin ist, müssen wir sie besiegen, indem<br />
wir ihre Gegenstände oft wiedersehen u. auf das richtige Maß zurückbringen ...“<br />
Remarque, der für seine zahlreichen Affären bekannt war, heiratete 1958 die amerikanische Schauspielerin<br />
Paulette Goddard.<br />
244 RILKE, Rainer Maria, 1875–1926. E.Br.m.U. „Rene Maria Rilke“. Prag, „Wassergasse<br />
15B I. Stock“ 2.X.1895. 2 S. gr.-8o . Kleinere Rand- und Faltenschäden, kleine Schabstelle<br />
außerhalb des Textes; ein Riß ausgebessert. (1.200.—)<br />
An einen Schriftsteller mit der Bitte, für ihn beim Eintritt in einen Schriftstellerverband („Concordia”)<br />
zu bürgen. „... Möchte es nicht unbescheiden scheinen, wenn ich Ihnen heut’ mit einer Bitte zur<br />
Last falle:<br />
Ich habe in meiner Beitrittserklärung zum Schriftstellerverband Herrn Obrist Heinrich von Reder<br />
und meinen Verleger Herrn Gottf. Ludw. Kattentidt als Bürgen genannt. Nun theilt man mir mit, daß<br />
nur solche Herren nach den Bestimmungen des Statuts Bürgschaft zu leisten vermögen, die dem Verbande<br />
angehören.<br />
... ich wage an Sie die Bitte zu richten, Sie als Gewährsmann nennen zu dürfen, um der Formalität<br />
ganz zu genügen ...“<br />
Im Oktober 1895 nahm Rilke sein Studium an der deutschen Universität in Prag auf und trat der<br />
„Concordia. Verein deutscher Schriftsteller und Künstler in Böhmen“ bei; im Vorjahr war sein erster<br />
Gedichtband „Leben und Lieder“ bei Kattentidt in Straßburg erschienen.<br />
In der „Chronologischen Konkordanz zu Rainer Maria Rilkes gedruckter Korrespondenz“ von F.<br />
Szász (2006) nicht aufgeführt. – Sehr selten so früh.<br />
245* — E.Br.m.U. „RainerMariaRilke“. Berlin 11.XI.1897. 1 S. gr.-8 o . (600.—)<br />
Aus seinem ersten Berliner Studienjahr an einen Grafen, dem er „4 cechische Ex-libris des Malers<br />
Karel Hlavácek in Prag“ übersendet.<br />
„... welche obwohl an sich unbedeutend und sattlernd, doch als erste derartige tschechiche Versuche<br />
nicht ohne Interesse sein dürften. Sonst hab’ ich von keiner Seite etwas Neues vernommen ...“<br />
246 — E.Br.m.U. „RMRilke“. München, „Hôtel Continental“ 28.I.1918. 2 S. kl.-4o . Bläuliches<br />
Papier. (1.600.—)<br />
An den Diplomaten und Schriftsteller Paul Graf von Thun-Hohenstein (1884–1963), bei dem er sich<br />
nach Möglichkeiten für seine Ausreise in die Schweiz erkundigt.<br />
„... Sie sind zurück; ob Sie Zeit gehabt haben, mit Kessler oder mit Herrn v. Hevesy selbst über mein<br />
Reisenkönnen zu sprechen?; wenn Sie mir da die mindeste Nachricht zu bringen hätten, so wüsst ich<br />
sie gerne jetzt, denn auch von Schweden liegt nun eine Einladung vor und ich muss mich entschließen.<br />
100<br />
I. <strong>Literatur</strong>