I. Literatur - J.A. Stargardt

69 ENZENSBERGER, Hans Magnus, geb. 1929. 7 Autographen: 2 e.Br.m.U., 4 Br.m.U. und
1 Schriftstück m.U. München 3.X.1987 bis 13.IX.1989 und o.D. 7 S. folio und 8o (Briefkarten).
Mit 4 Umschlägen. (400.—)
An einen finnischen Publizisten, der eine Auswahl seiner Gedichte in die Buchreihe „Zeitgenössische
Dichter in signierter limitierter Auflage“ aufnehmen wollte.
3.X.1987. „... thank you very much for your letter of invitation. Your list is most impressive, and I
should like to join the Club ...”
22.XI.1987. „... If I may venture a suggestion, I should like the text ... to be set in at least 11 point
and in Dante or Poliphilus fount (not in Garamond) ... Also, if the wrappers vary, I should opt for
light blue. (As you will understand, I’m dabbling myself in Book production. I am the director of Die
Andere Bibliothek ...) ...
Please find enclosed a list of the poems which I should like to include ...“ (Die Liste liegt bei.)
O.D. „... agreed! what I had in mind were suggestions only, not conditions. I certainly would like to
see the proofs ...“
Beiliegend ein signiertes Exemplar seines Buches „Ausgewählte Gedichte 1957–1983“, das als Band 9
der Reihe erschien; ferner beiliegend eine Seite aus den Druckfahnen mit e. Korrekturen („‘handsigniert’
ist ein Pleonasmus“), 2 Drucksachen m.U. und eine signierte Portraitphotographie (quer-4o ;
Aufnahme: Peter Zollna, Frankfurt a.M.).
70 FEUCHTWANGER, Lion, 1884–1958. Br.m.U.u.E. Pacific Palisades 10.VII.1958. 1 S.
folio. Mit gedrucktem Briefkopf. Luftpostpapier (leicht knittrig). Gelocht, kleine Randeinrisse.
(200.—)
An den nach Europa zurückgekehrten Filmregisseur William Dieterle.
„... So sehr wir Ihre Gegenwart hier entbehren, hoffe ich, dass Europa Ihnen Möglichkeiten bietet,
die nicht nur kommerzielle, sondern auch künstlerische Genugtuung bringen. Uns geht es hier nicht
schlecht ... Viele Dinge sind im Werden, und ich warte mit großer Ruhe ab, ob sie reifen oder nicht ...“
– Aus dem Todesjahr.
Beiliegend 3 Briefe seiner Witwe Marta geb. Löffler, 1960–1963, u.a. über das „‘Institute for the
Righteous Acts’ ... Die Idee ist, in der ganzen Welt Zeugenaussagen und Dokumente zu finden ueber
Nicht-Juden, die waehrend der Nazi-Zeit Juden unter eigener Lebensgefahr geholfen haben ...“
71 FINCKH, Ludwig, 1876–1964. E.Br.m.U. Gaienhofen 17.VII.1921. 2 S. quer-gr.-4o .
Leicht gebräunt. (120.—)
An einen Professor mit dem Dank für „Ihre Gegengabe“.
„... Ich habe keinerlei eigene Forschungen in Heraldik gemacht und kann als blinder Laie nur annehmen,
was die Wissenschaft bietet. Ich kann auch nicht ohne Weiteres entscheiden wer im Runenstreit
recht hat. Aber ich möchte rein menschlich meine Meinung sagen. Mit Herrn Körners ‘Rache-, Heilund
Sieg-art’ konnte ich mich von Anfang an nicht befreunden ... Lieber Herr Professor, ich bin ein
guter Deutscher, aber nicht im parteipolitischen Sinn, ich liebe das Hakenkreuz als altes ehrwürdiges
Menschenzeichen, bedeute es, was es wolle! aber ich beklage den Mißbrauch, den man heute partei-
oder rassenpolitisch mit ihm treibt. Ich habe vom Hakenkreuz und den Runen ... in meiner
‘Jakobsleiter’ gesprochen, und war sehr erstaunt, daß es mir von den Juden schwer verübelt
wurde ...“
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I. Literatur