I. Literatur - J.A. Stargardt

34 — E. Gedicht. Titelblatt und 1 S. gr.-8o . Kleiner Faltenriß im Titelblatt, kleines Loch, leicht
gebräunt. (1.200.—)
„Verse dem Herrn Tesdorpf bey Seynem Geburtstage zugeschrieben
Wenn der gute Himmel mir
Ewig, ewig doch vergönnte,
Daß ich, braver Freünd, mit dir
Meine Tage leben könnte!
Nimmer nimmer wollt’ ich dann
Nach den andern Freüden jagen.
Wahrlich! Freünd, ich wollte drann
Kein geringes Opfer wagen:
Lieb’ und Wein wollt’ ich entsagen!
Deren doch ein froher Mann
Nicht gar leicht entrathen kann.“
Für seinen Freund, den späteren Bürgermeister von Lübeck, Johann Matthaeus Tesdorpf (1749–
1824) geschrieben. – Das 1770 entstandene Gedicht erschien unter dem Titel „An Arist“ in seinem
Band „Gedichte“ (Göttingen 1778); mit einer kleinen Abweichung vom Original.
Beiliegend ein e.Br.m.U. des Theologen Georg Bernhard Grautoff an Tesdorpf in Bergedorf
(Kirchwender 1790, mit gesiegeltem Umschlag).
35* BUSCH, Wilhelm, 1832–1908. E. Gedicht. 1 1 /2 S. kl.-8 o (unregelmäßig beschnitten). Bleistift.
Minimal fleckig. Am Oberrand montiert. (1.200.—)
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(Bürger)
I. Literatur
„Einst, wenn ich schrecklich alt und krumm,
Und ganz vergeßerich und dumm,
Und’s ist recht warmer Sonnenschein,
So geh ich wohl arm und ganz allein
Aus dem engen Haus
Vor’s Thor hinaus,
Und denk an diese Zeit zurücke
Und nehme die Krücke
Und schreib mit zitternder Hand
N J L
So vor mich in den Sand.“
Wohl seiner Freundin Johanna Keßler und ihren Töchtern Ferdinanda (Nanda) und Laetitia
(Letty) gewidmetes Gedicht, das in etwas anderer Form („Wenn ich dereinst ganz alt und schwach ...“)
in der 1874 veröffentlichten Gedichtsammlung „Kritik des Herzens“ erschien. – Busch hatte Johanna
Keßler, die Ehefrau des Bankiers Johann Daniel Heinrich Keßler, im Frühjahr 1868 in Frankfurt
a.M. kennengelernt. Mit ihr verband ihn eine lebenslange Freundschaft.