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120* GUITRY, Sacha, 1885–1957. Eigenh. Manuskript. 22 /3 S. 4o . Kugelschreiber und Bleistift.<br />
Konzeptpapier. Kleine Randläsuren. (300.—)<br />
„La Comedie / qui va se jouer dans un instant“. – Vollständiges Manuskript einer Rede, gehalten vor<br />
der Aufführung eines seiner Stücke; beginnt: „Je n’en vois précisement pas de plus difficile à raconter<br />
que celle-là – non seulement parce que j’en ignorais moi-même le dénouement lorsque j’écrirais les<br />
premières repliques, mais aussi parce que j’attribue son heureux destin à l’imprévu de son sujet – et<br />
ce serait, à mon sens, absurde de le déplorer trois minutes avant le lever du rideau ...“ – Mit Streichungen<br />
und Korrekturen.<br />
121* — E.Br.m.U. Paris o.D. 1 S. gr.-4o . Mit gedrucktem Briefkopf. Schwach fleckig, winziger<br />
Faltenriß. (150.—)<br />
An eine Dame, die er um Hilfe bei der Suche nach der – für Dreharbeiten dringend erwarteten –<br />
Schauspielerin Gaby Morlay bittet.<br />
„Au secours, Madame! Gaby Morlay n’est pas arrivée ce matin – et nous commençons à tourner<br />
Jeudi!!! ...<br />
Si je l’ai dans une heure, quelqu’un partira ce soir pour Nice – et nous serons sauvés! ...“<br />
Beiliegend 2 e. ausgefüllte und signierte Bankschecks (1949/50; eingerissen) und 1 e. Namenszug auf<br />
einer Autogrammkarte (1937).<br />
122 HAGEDORN, Friedrich von, 1708–1754. E.Br.m.U. Hamburg 16.XII.1750. 3 S. 4o .<br />
Leicht gebräunt. Kleinere Rand- und Faltenschäden (alt und neu hinterlegt). (3.000.—)<br />
Inhaltsreicher Brief an den Dichter Nicolaus Dietrich Giseke (1724–1765), der sich durch Vermittlung<br />
des protestantischen Theologen Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem als Hauslehrer in Braunschweig<br />
niedergelassen hatte.<br />
„... Alles, was Sie mir von Ihren itzigen Umständen ... in Braunschweig melden, giebt mir eine neue<br />
... Hochachtung für d[en] H[errn] Abt Jerusalem, welche ihm bestens zu bezeugen, bitte. Nicht<br />
weniger ergehet an alle meine dortigen Freunde was wir Deutsche einen Gruß und die Franzosen ein<br />
Compliment nennen ...“<br />
Erwähnt u.a. Vo l t a i r e , von dem eine deutsche Schrift („écrite en très-dur Allemand“) in Frankreich<br />
erschienen sein sollte. „... Es scheint mir sehr seltsam zu seyn, daß Voltaire, der sich itzo an<br />
einem Hofe (wer weiß, wie lange?) befindet, an welchem die deutsche Sprache nicht in grossem Ansehen<br />
stehet” (Potsdam!), „darinn sich hervorzuthun und seine Exercitia der so unbekannten deutschen<br />
Gesellschaft in Paris zuzusenden, gewagt habe ... Ich wiederhohle, mit Ihrer Erlaubniß, meine<br />
ehemalige Bitte, mir alles zu melden, was Ihnen von d[em] H[errn] Klopstocks Aufenthalt und<br />
Umständen, seit seiner Rückkunfft aus der Schweitz, bekannt geworden ist, und, insonderheit, ob er,<br />
in Ansehung seiner Obliegenheiten gegen den dänischen Hof, nicht veranlasset werden sollte, wenigstens<br />
auf eine Zeitlang, dahin zu gehen. Ich bin recht begierig, ihn, auch von Person ... kennen zu<br />
lernen, und auf Hamburg müßte seine Hinreise treffen, wenn er nach Copenhagen kommen sollte.“<br />
Durch Hagedorns Vermittlung lernte Klopstock im nächsten Jahr Meta Moller kennen.<br />
„Heute Abend wird d[er] H[err] Bürgermeister von Lipsdorp, der in seinen Nieren einen Steinhaufen<br />
gehabt, daher auch unheilbar gewesen ist und unglaublich gelitten hat, mit vielem Gepränge beerdigt.<br />
Ihnen darf ich nicht sagen, wie viel Hamburg in ihm verliert ...“<br />
Ferner über sein „Podagra“ (Gicht). „... ich habe es reichlich, und ich könnte meinen rechten, unbändigen<br />
Fuß halsstarrig nennen, wenn sich das von einem Fusse sagen liesse. Gleichwohl verpflege ich<br />
... den Aufrührer, als den besten Freund und er wird gestreichelt und eingehüllt, als ein reicher Alter,<br />
der sein Testament macht ...“<br />
Voltaire hielt sich seit dem Sommer 1750 auf Einladung Friedrichs des Großen in Potsdam auf.<br />
Sehr selten. – Aus der Sammlung Künzel.<br />
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I. <strong>Literatur</strong>