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Biomarkt NRW - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft ...

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Betriebsdaten<br />

■ Gut Wilhelmsdorf<br />

Biobetrieb:. seit.1995<br />

Fläche:.. 305.ha.landwirtschaftliche.Nutzfläche<br />

Tierhaltung:. 150.Milchkühe,130.Jungrinder<br />

Hofverarbeitung:..<br />

Hofmolkerei,.Verarbeitungsmenge.50.000.<br />

Liter.pro.Monat,.eigener.Hofladen.<br />

Energieerzeugung:.<br />

Biogasanlage.zur.Stromerzeugung<br />

Mitarbeiter:. 10<br />

Bild.rechts:.Ulrich.Schumacher.und.Johannes.Berger<br />

Fallbeispiel Milch/Rind:<br />

„Stark in der regionalen Milchversorgung“<br />

Mit dem Aufbau einer eigenen Hofmolkerei haben Ulrich<br />

Schumacher und Partner Johannes Berger die Biomilch-<br />

Vermarktung auf ein breiteres Fundament gestellt. Neben<br />

der Belieferung einer Molkerei versorgen sie auch 260<br />

Kindergärten in der Region sowie Alten- und Pflegeheime<br />

regelmäßig mit Milch.<br />

Einstieg in die Praxis<br />

Ulrich Schumacher und sein Partner Johannes Berger<br />

hatten beste Voraussetzungen, als sie 1995 den landwirtschaftlichen<br />

Betrieb Gut Wilhelmsdorf von den Von-Bodelschwinghschen<br />

Anstalten pachteten und ihn nach Bioland-<br />

Richtlinien umstellten. Die beiden Diplomagraringenieure<br />

waren vorher unter anderem bei der <strong>Landwirtschaft</strong>skammer<br />

Westfalen-Lippe als Berater aktiv. Schumacher arbeitete<br />

zudem zwei Jahre lang als angestellter Betriebsleiter auf<br />

einem Bioland-Betrieb. Die beiden Kompagnons gaben sich<br />

mit der Übernahme der reinen <strong>Landwirtschaft</strong> allerdings<br />

nicht zufrieden.<br />

Einstieg in die eigene Weiterverarbeitung<br />

Bereits drei Jahre später bauten sie eine eigene Hofmolkerei<br />

auf. Eine richtige Strategie, wie die aktuelle Verarbeitungsmenge<br />

belegt. Etwa 50.000 Liter Milch werden monatlich<br />

in einer Durchlauf-Pasteurisierungs-Anlage verarbeitet<br />

und in Ein- und Zwei-Liter-Mehrwegflaschen sowie in<br />

Zehn-Liter-Kannen abgefüllt. „Außerdem stellen wir<br />

noch Vollfett-Naturjogurt her“, berichtet Berger. „Dieses<br />

Produkt ist kostengünstig in der Herstellung und bietet eine<br />

ausgesprochen gute Verwertung der Milch.“<br />

Die Jogurtproduktion bringt nicht den meisten Umsatz. Sie<br />

Erzeugung<br />

macht lediglich einen Anteil von zehn Prozent aus. Das<br />

eigentliche Geschäft ist vielmehr die Biomilcherzeugung<br />

und -vermarktung. „Hier haben wir uns mittlerweile mehrere<br />

Standbeine aufgebaut“, so der Landwirt.<br />

Vermarktung über vier Kanäle<br />

Wichtigster Abnehmer ist zweifellos die Molkerei Söbbeke.<br />

Mehr als 50 Prozent der auf Gut Wilhelmsdorf erzeugten<br />

Biomilch wird als Qualitätsrohmilch an das münsterländische<br />

Unternehmen geliefert. Der verbleibende Anteil wird<br />

über drei verschiedene Kanäle abgesetzt: Einrichtungen der<br />

Von-Bodelschwinghschen Anstalten, darunter Krankenhäuser<br />

sowie Alten- und Behindertenheime, Kindergärten in<br />

der Region und Privatkunden.<br />

„Insgesamt beliefern wir mit eigenen Kühlfahrzeugen 2 0<br />

Kindergärten zweimal wöchentlich mit Frischmilch, davon<br />

nahezu alle Einrichtungen in Bielefeld und im Kreis Gütersloh,<br />

aber auch einige in Lippstadt, Geseke und Erwitte“,<br />

erläutert Ulrich Schumacher.<br />

Die Chancen <strong>für</strong> einen weiteren Ausbau dieser Schiene<br />

sind aus Ansicht des Landwirts allerdings eher gering.<br />

Nachdem das Land die Bio-Schulmilchbeihilfe gestrichen<br />

hat, mussten die Landwirte die Preise anheben. „Wir haben<br />

die Potenziale weitestgehend ausgeschöpft und sehen in der<br />

Zukunft allenfalls in angrenzenden Regionen Möglichkeiten<br />

neue Kunden zu gewinnen.“ Auch den Großverbraucher-<br />

Bereich beurteilt der Westfale eher kritisch. Dort werde mit<br />

harten Bandagen um die Preise gekämpft und ein Niveau<br />

angestrebt, bei dem man als handwerklicher Erzeuger kaum<br />

mithalten könne.<br />

Die Bielefelder Verbraucher im Visier<br />

Ganz anders schätzt Schumacher das Privatkundengeschäft<br />

ein, das, den Söbbeke-Anteil herausgerechnet, aktuell le-<br />

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