Biomarkt NRW - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft ...
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Direktvermarktung<br />
Fallbeispiel Hofladen:<br />
„Den Hofladen in die Stadt verlegt“<br />
„Wir wollten unseren Kunden im wahrsten Sinne des<br />
Wortes entgegenkommen.“ Dies war <strong>für</strong> Irene Leifert<br />
2000 das Hauptmotiv, die Direktvermarktung einmal<br />
ganz anders anzugehen. Der Biohof Leifert liegt etwas „ab<br />
vom Schuss“. Acht Kilometer von Soest, zwei Kilometer<br />
von der nächsten Ortschaft entfernt, war auf dem Hof<br />
kein allzu großer Kundenandrang zu erwarten. Und so<br />
eröffnete Irene Leifert im Juni 2001 ihren Bauernladen in<br />
der Stadt Soest.<br />
Bereits seit 19 4 führen die Leiferts einen kleinen Hofladen.<br />
Dieser ist nur freitags <strong>für</strong> zwei Stunden geöffnet.<br />
Ursprünglich wurde dort ausschließlich Vorzugsmilch<br />
verkauft. Dann kam der Käse aus der hofeigenen Käserei<br />
hinzu, später noch Fleisch und Wurst. Und bis heute bedient<br />
der kleine Laden einen festen kleinen Kundenkreis,<br />
der diese Einkaufsmöglichkeit wegen des ausgesuchten<br />
Sortiments an Käse sowie an Bio-Wurst und -Fleischwaren<br />
– auch als Tiefkühlware – schätzt. „Wir kooperieren mit<br />
einem benachbarten Bioland-Metzger. So können wir neben<br />
den hofeigenen Milchprodukten auch ein Grundsortiment<br />
an Frischfleisch, Hackfleisch und Bratwurst führen. Sonderwünsche<br />
erfüllen wir auf Bestellung. Davon machen<br />
unsere Kunden auch regen Gebrauch“, so Irene Leifert.<br />
Auch außerhalb der sehr eingeschränkten „offiziellen“<br />
Ladenöffnungszeiten kommen schon einmal Ausflügler<br />
72<br />
Betriebsdaten<br />
■ Biohof Leifert, Soest/Möhnesee<br />
Gründung:. 1983.umgestellt.auf.Ökolandbau<br />
Betriebsentwicklung:..<br />
1999.Pensionspferde,.2000.Hofkäserei,.<br />
2001.Leiferts.<strong>Biomarkt</strong><br />
Flächen<br />
und Anbau:.. 12.Hektar.eigenes.Land,.20.Hektar.<br />
Pachtland,.30.Hektar.in.Kooperation.mit.<br />
einem.viehlosen.Betrieb<br />
Mitarbeiter:. Auf.dem.Hof:.2.Betriebsleiter,.2.Fest-..<br />
angestellte.und.4,5.Teilzeitstellen.<br />
In.der.Käserei:.1.Festangestellte.und.eine.<br />
halbe.Teilzeitstelle.<br />
Im.<strong>Biomarkt</strong>:.6.Teilzeitkräfte<br />
Vermarktung:.. Kleiner.Hofladen,.Marktstände,.Leiferts.<br />
<strong>Biomarkt</strong>,.Kooperation.mit.30.Hofläden,.<br />
Versand.(in.geringem.Umfang)<br />
Sortiment:. Vollsortiment.mit.den.Schwerpunkten..<br />
frisches.Gemüse,.Brot,.Fleisch.und.Wurst<br />
Bild.links:.Irene.Leifert<br />
auf den Hof, um Käse zu kaufen. Auch wenn der Hofladen<br />
auf der „Käseroute-<strong>NRW</strong>“ liegt, seine Perspektiven sind<br />
dennoch sehr eingeschränkt.<br />
Marktnische besetzt<br />
Wie ließ sich die Direktvermarktung <strong>für</strong> den Hof ausweiten?<br />
Die Idee, mit dem Laden in die Stadt zu ziehen, kam<br />
Irene Leifert, als ein alteingesessener Naturkostladen in<br />
Soest schließen musste. Wenn es <strong>für</strong> die Kundschaft so<br />
schwierig ist, zum Hof zu kommen, dann musste der eigene<br />
Laden eben dort eröffnet werden, wo die Kunden sind.<br />
Irene Leifert besetzte die frei gewordene Marktnische und<br />
eröffnete vor vier Jahren im Sommer 2001 in der Soester<br />
Innenstadt ihren Naturkostladen „Leiferts <strong>Biomarkt</strong>“. In<br />
einem alten Fachwerkhaus in guter Lage nahe der zentralen<br />
Fußgängerzone richtete sie ein modernes Ladenlokal ein.<br />
Auf 1 0 Quadratmetern Ladenfläche arbeiten inzwischen<br />
sechs Teilzeitkräfte und eine Auszubildende.<br />
Kooperation mit Nachbarbetrieben<br />
Das Ladenkonzept sah vor, in erster Linie eine Plattform<br />
<strong>für</strong> die Vermarktung hofeigener Produkte zu schaffen: Käse,<br />
Milchprodukte, Getreide und selbst gebackenes Brot. Durch<br />
die Kooperation mit regionalen Bio-Betrieben konnte das<br />
Sortiment ergänzt werden. Das Fleisch stammt von einem<br />
Bio-Betrieb aus der Nachbarschaft. Ein Biohof liefert Eier<br />
und Kartoffeln, Gemüse und Obst kommen von verschiedenen<br />
Gartenbaubetrieben in Hamm, Soest und Warstein.<br />
„Unsere Kundschaft kann die Herkunft der Produkte sehr