Biomarkt NRW - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft ...
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Zunehmende Professionalisierung<br />
Stellt die Betriebsleitung fest, dass die Direktvermarktung<br />
eine wirtschaftliche Perspektive <strong>für</strong> den Hof bietet, wird aus<br />
dem Ab-Hof-Verkauf mit dem handgeschriebenen Schild<br />
an der Straße oft bald der Hofladen mit einem größeren<br />
Sortiment, festen Ladenöffnungszeiten und eigenem Verkaufspersonal.<br />
Verschiedene Faktoren beschleunigen diesen<br />
Prozess. Da sind zum einen das Vermarktungsfaible und<br />
die Kommunikationsfreude der Betriebsleiterin und des<br />
Betriebsleiters. Da spielt die Lage des Hofes eine große<br />
Rolle. Ist er <strong>für</strong> die Kundschaft gut erreichbar? Liegt er am<br />
Stadtrand oder an einer viel befahrenen Straße? Und auch<br />
die Absatzmöglichkeiten über den Großhandel sind von<br />
großer Bedeutung: Je niedriger die Preise <strong>für</strong> die auf dem<br />
Hof erzeugten Produkte im Handel sind, desto lukrativer<br />
ist der Weg in die Direktvermarktung.<br />
Vollsortiment und Serviceorientierung<br />
Viele Hofläden entwickeln sich so nach und nach zu Naturkostfachgeschäften,<br />
in manchen Fällen kann man sogar<br />
von Bio-Supermärkten mit Bauernhofambiente sprechen.<br />
■ Zahlen und Daten<br />
Zahl erfasster direkt vermarktender<br />
Biobetriebe:<br />
Zahl direkt vermarktender Biobetriebe mit<br />
Abo-Service:<br />
Zahl direkt vermarktender Biobetriebe mit<br />
Lieferservice:<br />
Zahl direkt vermarktender Biobetriebe mit<br />
1 bis 3 Produktbereichen<br />
Zahl direkt vermarktender Biobetriebe mit<br />
4 bis 7 Produktbereichen<br />
Zahl direkt vermarktender Biobetriebe mit<br />
8 bis 10 Produktbereichen<br />
335<br />
77<br />
63<br />
156<br />
31<br />
148<br />
Bioland-Betriebe mit Direktvermarktung 187<br />
Demeter-Betriebe mit Direktvermarktung 64<br />
Naturland-Betriebe mit Direktvermarktung 43<br />
Biokreis-Betriebe mit Direktvermarktung 5<br />
Sonstige Betriebe mit Direktvermarktung 36<br />
Stand:.Ende.2006<br />
Direktvermarktung<br />
Parkplätze vor dem Laden, ein Streichelzoo oder ein kleiner<br />
Spielplatz, wo die Kinder spielen, während die Eltern einkaufen<br />
– Service, Kommunikation und Kundenorientierung<br />
spielen eine immer größere Rolle.<br />
Die Kundschaft erwartet nicht nur besonders frische Produkte<br />
von bester Qualität, sondern auch verlässliche und angenehme<br />
Öffnungszeiten sowie ein umfassendes Sortiment<br />
bis hin zu Bio-Weinen und Naturkosmetikprodukten.<br />
Hofläden dieser Größenordnung arbeiten mit Computerkasse<br />
und elektronischem Warenwirtschaftssystem. Um ein<br />
Kernsortiment an hofeigenen Erzeugnissen bauen sie das<br />
Produktangebot zum Vollsortiment aus. Vom eigenen Betrieb<br />
kommen – vor allem in den Wintermonaten – manchmal<br />
nur noch 15 bis 20 Prozent der verkauften Produkte,<br />
der Rest wird über den Naturkostgroßhandel oder von<br />
kooperierenden Betrieben aus der Region eingekauft.<br />
Das wirkt sich natürlich auch auf die Preisentwicklung<br />
in den Hofläden aus. Wird zu Beginn noch teilweise zu<br />
niedrigeren Preisen als marktüblich an den Endverbraucher<br />
abgegeben, so gleichen sich die Preise mit wachsender<br />
Professionalisierung – und den damit verbundenen Kosten<br />
– an die des Naturkosthandels an.<br />
■<br />
Insgesamt gibt es – nach Erhebungen der <strong>Landwirtschaft</strong>skammer<br />
<strong>NRW</strong> und der ökologischen<br />
Anbauverbände – in Nordrhein-Westfalen um<br />
die 370 Bio-Betriebe mit Hofläden oder Ab-<br />
Hof-Verkauf.<br />
Der Anteil der Gartenbaubetriebe an den Direktvermarktern<br />
ist überproportional hoch. Etwa die Hälfte der Hofläden<br />
führt ein sehr umfassendes Sortiment an Milchprodukten,<br />
Brot, Eiern, Fleisch und Wurstwaren, Obst und Gemüse,<br />
Wein und verschiedenen Trockenprodukten. Die andere<br />
Hälfte beschränkt sich im Wesentlichen auf Produkte aus<br />
eigener Erzeugung und führt nur eine bis drei der oben<br />
genannten Produktsparten. Auffallend ist, dass es nur<br />
wenige Hofläden mit mittlerer Sortimentsbreite gibt. Der<br />
Entschluss, das hofeigene Sortiment auszuweiten, führt<br />
offensichtlich fast immer dazu, das Produktangebot direkt<br />
in Richtung Vollsortiment zu erweitern.<br />
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