Biomarkt NRW - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft ...
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Betriebsdaten<br />
■ Bio-Molkerei Söbbeke<br />
Gründung:. 1988<br />
Mitarbeiter:.. 82<br />
Tochterunternehmen:..<br />
Dorfkäserei.Söbbeke<br />
Sortiment:.. 90.Artikel.<br />
Umsatz<br />
2005:.. 40.Millionen.Euro,.jeweils.ca..ein..<br />
Drittel.mit.Basismilchprodukten,.Käse-.und.<br />
Jogurtspezialitäten<br />
Fallbeispiel Milchprodukte:<br />
„Wachstum mit Spezialitäten“<br />
Bild.rechts:.Paul.Söbbeke<br />
Authentische Produkte sind <strong>für</strong> Paul Söbbeke der Schlüssel<br />
zum Erfolg. 40 Millionen Liter Biomilch verarbeitet er in<br />
seiner Molkerei jährlich überwiegend zu Jogurt- und<br />
Käsespezialitäten.<br />
„Es ist mein Job, Biomilch gut zu vermarkten“, definiert<br />
Paul Söbbeke, Geschäftsführer der gleichnamigen Molkerei<br />
in Gronau-Epe, seine persönliche Aufgabenstellung.<br />
Seit 100 Jahren dreht sich beim Familienunternehmen<br />
Rogge-Söbbeke alles um die Milch aus der Region. Als<br />
Mitte der achtziger Jahre die Konzentrationswelle in der<br />
Molkereibranche einsetzte, wagte Paul Söbbeke den Schritt<br />
in die Bioszene.<br />
„Wachsen oder weichen war nicht meine Devise. Mit der<br />
Vermarktung von Biomilch konnte ich mich eher identifizieren“,<br />
blickt er auf die Anfänge zurück. Im Jahr 19<br />
gründet der Molkereimeister die Bio-Molkerei Söbbeke als<br />
eigenständigen Betrieb neben der alten Rogge-Molkerei.<br />
Die Molkerei Söbbeke arbeitet selbständig in einem separaten<br />
Betrieb und verarbeitet ausschließlich Biomilch. Die<br />
ersten Biomilchflaschen wurden noch per Hand abgefüllt<br />
und direkt in die Bioläden gefahren. Vom Lieferanten<br />
<strong>für</strong> Biomilch entwickelte sich das Unternehmen seitdem<br />
kontinuierlich zu einem Hersteller von biologischen Milchspezialitäten.<br />
Nur noch ein Drittel des Umsatzes von inzwischen 40<br />
Millionen Euro wird mit Basisprodukten erwirtschaftet.<br />
Die restlichen zwei Drittel teilen sich bereits Jogurt- und<br />
Käsespezialitäten. „Mit 90 Artikeln führen wir als kleine<br />
Molkerei ein relativ großes Sortiment“, erklärt der Biomilch-Spezialist.<br />
Rund 70 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen<br />
mit den typischen Rennern. Dies sind bei Jogurt die Sorten<br />
Verarbeitung<br />
Erdbeere, Kirsche, Vanille und Pfirsich und bei Käse die<br />
Sorten Gouda und Emmentaler. „Doch die restlichen 30<br />
Prozent in der jeweiligen Warengruppe sind spannend,<br />
dort wechselt der Verbraucher ständig“, verweist Söbbeke<br />
auf ein erhebliches Profilierungspotenzial gegenüber den<br />
Wettbewerbern.<br />
Flexibel auf den Markt reagieren<br />
Die handwerkliche Produktion erlaube insbesondere bei<br />
Käse sehr viel Gestaltungsspielraum. „Unsere Produkte<br />
sind authentisch und zeichnen sich durch einen besonderen<br />
Geschmack aus“, erläutert der Käse-Macher. Mit<br />
Käsespezialitäten, die sich deutlich von konventionellen<br />
Produkten abheben, habe man auch kein Preisproblem auf<br />
der Verbraucherseite, schließlich bezahle der Kunde <strong>für</strong><br />
einen guten Gorgonzola oder Roquefort ebenso viel.<br />
Ob Bärlauch-, Hanf-, Altbier- oder Löwenzahnkäse: Der<br />
Kunde honoriert die Abwechslung aus dem Hause Söbbeke.<br />
„Als kleiner Betrieb haben wir gelernt, mit kleinen Mengen<br />
umzugehen“, berichtet der Geschäftsführer. Seine Molkerei<br />
betrachtet er als Markterkundungsunternehmen, das sich<br />
flexibel auf die Kundenbedürfnisse einstellt.<br />
In vier bis acht Wochen kann eine neue Produktvariante<br />
auf den Markt gebracht werden. Die Optimierung der<br />
Produktionsabläufe spielt dabei allerdings eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
„Mit kleinen Mengen muss man vernünftig umgehen. Die<br />
Kosten <strong>für</strong> meine Mitarbeiterin in der Qualitätssicherung<br />
werden eben nicht auf 4 Milliarden, sondern lediglich auf<br />
40 Millionen Kilogramm Milch umgelegt.“ Aufgrund der<br />
steigenden Nachfrage nach den Käsespezialitäten baut<br />
Söbbeke derzeit die Produktionskapazitäten der Dorfkäserei<br />
weiter aus.<br />
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