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Biomarkt NRW - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft ...

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Betriebsdaten<br />

■ Naturlandhof Niermann, Herdecke<br />

Gründung:.. Pächter.seit.1988,.Umstellung.1996,.<br />

schrittweiser.Übergang.vom..<br />

konventionellen.zum.Öko-Betrieb<br />

Betriebsentwicklung:..<br />

Bis.2001.15.Milchkühe/Rohmilch,..<br />

jetzt.15.Pensionspferde,.ab.1997..<br />

intensive.Direktvermarktung<br />

Flächen<br />

und Anbau:.. 6.ha.Dauergrünland.und.6.ha.Ackerfutter,.0,3.ha.Gemüsefläche.Feingemüse.<br />

und.0,3.ha.Gemüse-Selbst-Ernte<br />

Mitarbeiter:. Hof:.Betriebsleiterehepaar.<br />

Laden:.5.(3.Festangestellte,..<br />

2.geringfügig.Beschäftigte)<br />

Vermarktung:.. Hofladen.(Anteil.an.eigenem.Gemüse:.<br />

ca..2.Prozent),.Marktstand.in.Herdecke<br />

Sortiment:. Naturkostsortiment,.ca..80.Käsesorten,.<br />

großes.Brotsortiment,.viel.Gemüse/Obst<br />

Bild.rechts:.Johannes.Röbbecke-Niermann<br />

Fallbeispiel GemüseSelbstErnte:<br />

„Jedem sein Stückchen Bio-Hof“<br />

Im Winter bereitet Naturland-Gärtner Johannes Röbbecke-<br />

Niermann aus Herdecke eine Fläche von gut 2.000 Quadratmetern<br />

– 25 Meter breit und gut 80 Meter lang – vor,<br />

mulcht und pflügt. Mitte April beginnt er mit der Aussaat<br />

und dem Bepflanzen. In schmalen Reihen wird Kultur <strong>für</strong><br />

Kultur angelegt – Kartoffeln, Möhren, Küchenkräuter, Rote<br />

Beete, Mangold, Erbsen, Bohnen, verschiedene Kohlsorten<br />

und auch zwei, drei Reihen Blumen.<br />

Mitte Mai ist die Aussaat abgeschlossen, die Jungpflänzchen<br />

sind gesetzt. Jetzt können die Pächter kommen und ihre<br />

Gemüse-Parzellen übernehmen.<br />

Den Rest des Jahres überlässt der Naturland-Gärtner diese<br />

Flächen etwa 25 Familien aus der Umgebung – gegen eine<br />

Pacht von 1 0 Euro <strong>für</strong> eine Saison (Mai bis November)<br />

werden sie ihre Parzellen von etwa 0 Quadratmetern<br />

pflegen, sie werden gießen, hacken, Unkraut rupfen und<br />

schließlich natürlich auch ernten.<br />

„GemüseSelbstErnten“ – so heißt diese Vermarktungsmethode,<br />

die nicht ganz neu ist, aber in den vergangenen<br />

Jahren von Agrarfachleuten der Uni Kassel weiterentwickelt<br />

wurde. Ein Bio-Betrieb verpachtet einen Teil seiner Flächen<br />

an Endverbraucher, er bereitet die Flächen lediglich vor,<br />

Direktvermarktung<br />

sät aus, dann stellt er nur noch das Equipment: Hacken,<br />

Schubkarren, Gießkannen und so weiter. Außerdem steht<br />

er den Pächtern einmal in der Woche beratend zur Seite.<br />

Diese pflegen ihre Parzellen eigenverantwortlich, sie haben<br />

das Nutzungsrecht an ihrer Parzelle und fahren schließlich<br />

auch die Ernte ein.<br />

Gemüse <strong>für</strong> eine ganze Familie<br />

Im ersten Jahr machte Johannes Röbbecke-Niermann das<br />

Projekt im Kundenkreis seines Hofladens bekannt. „Auf<br />

Anhieb fanden sich 17 Familien, die das mal ausprobieren<br />

wollten.“ Bis zu einem Stichtag im Frühjahr konnte<br />

man sich um eine Parzelle bewerben. Jede Parzelle misst<br />

ungefähr 25 mal dreieinhalb Meter. In der Reihenfolge<br />

der Anmeldungen erhielt jeder Pächter so einen etwa 0<br />

Quadratmeter großen Streifen. „Diese Fläche reicht aus,<br />

um eine vierköpfige Familie mit Gemüse zu versorgen“,<br />

so der Bio-Gärtner.<br />

Das Interesse an dem Projekt ist groß. „Hier kann man<br />

einfach mal ein Jahr lang ausprobieren, ob einem die Gartenarbeit<br />

liegt.“ Dies verpflichtet nicht wie etwa ein Schrebergarten,<br />

man kann problemlos nach einer Saison wieder<br />

aussteigen, und so ist die Bereitschaft groß, sich auf das<br />

Experiment einzulassen. Vor allem Familien mit kleineren<br />

Kindern und Senioren nutzen das Konzept. „Die Älteren,<br />

die die Nutzgartenarbeit noch von früher kennen, tun sich<br />

leichter als manche junge Familien“, hat der Bio-Gärtner<br />

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