Biomarkt NRW - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft ...
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e Der Internetshop<br />
Ein Höchstmaß an Flexibilität bieten heute diejenigen<br />
Lieferservices, die einen Öko-Internetshop betreiben. Die<br />
individuelle Zusammenstellung der Abokisten findet in ihrer<br />
modernsten Form nicht mehr per Fax oder Telefonanruf statt,<br />
sondern zuhause oder auf der Arbeitsstelle am Computer.<br />
Der Kunde klickt auf der Homepage seines Lieferbetriebes<br />
den Online-Shop an. Es erscheint ein Bestellformular. Hier<br />
kann aus dem Produktangebot des Bio-Lieferdienstes per<br />
Mausklick ein ganz individuelles Paket zusammengestellt<br />
werden.<br />
Mit der zunehmenden Verbreitung des Internet gewinnt<br />
diese Form schnell an Bedeutung. So berichtet Therese<br />
Apfelbacher vom Gemüseabo-Betrieb Apfelbacher, die in<br />
ihrem Abokistenbetrieb vor eineinhalb Jahren den Online-<br />
Shop einrichtete, dass heute schon ein Drittel ihrer Kunden<br />
von der Bestellmöglichkeit am Computer regelmäßig Ge-<br />
Direktvermarktung<br />
e Weitere Beispiele der Direktvermarktung<br />
Es muss nicht immer ein breites Sortiment sein<br />
Bei den Hofläden, den Marktständen und auch bei der Abo-<br />
Kiste führen viele Betriebe inzwischen ein sehr breites Sortiment.<br />
Es gibt aber auch Direkt-Vermarktungsbeispiele, die<br />
mit wenigen speziellen Produkten eigene Absatzwege finden.<br />
Fleischvermarktung<br />
So sind besonders im Bergischen Land, im Sauer- und Siegerland<br />
viele Bio-Betriebe auf die Direktvermarktung von<br />
Fleisch- und Wurstwaren vor allem vom Rind spezialisiert.<br />
Manche schlachten selbst in der hofeigenen Schlachtstätte,<br />
andere kooperieren mit einem Fleischer und lassen dort<br />
schlachten, zerlegen und <strong>für</strong> die Kunden portionieren. Häufig<br />
haben die Betriebe einen Kundenstamm, der über viele<br />
Jahre – vor allem durch „Mund-zu-Mund-Propaganda“, also<br />
Weiterempfehlungen im Bekanntenkreis gewachsen ist.<br />
Früher wurden oft Rinderachtel oder sogar -viertel verkauft.<br />
Die Familien waren noch größer und verfügten über<br />
entsprechende Kühl- und Lagermöglichkeiten. Heute gibt<br />
es wesentlich mehr kleinere Haushalte, die zudem keine<br />
große Kühltruhe haben, deshalb werden inzwischen deutlich<br />
brauch macht. Und auch etwa 30 Prozent der Neukunden<br />
nehmen den ersten Kontakt über das Internet auf.<br />
Der Internet-Shop stellt hohe organisatorische und logistische<br />
Ansprüche an den Lieferbetrieb. Die Wünsche der<br />
Kunden sind weniger vorhersehbar, damit ist die Warenbeschaffung<br />
erheblich schwieriger zu planen.<br />
Der Internetshop bietet aber andererseits auch unvergleichliche<br />
Möglichkeiten, aktuelle Preise und Warenangebote<br />
an die Kundschaft zu kommunizieren und das gesamte<br />
Warenangebot attraktiv zu präsentieren. Man kann online<br />
– wie in einem Katalog – durch die Internetseiten stöbern.<br />
Das macht offensichtlich Appetit. So registriert Therese<br />
Apfelbacher, dass die durchschnittlichen Bestellwerte über<br />
den Internetshop deutlich höher sind als über Telefon, Fax<br />
oder E-Mail.<br />
kleinere Einheiten nachgefragt. So werden derzeit allenfalls<br />
noch 30-Kilo-Portionen – zusammengestellt aus verschiedenen<br />
Teilstücken – verkauft. Es gibt inzwischen auch<br />
10- bis 20-Kilo-Pakete, die vakuumiert und eingeschweißt<br />
weitergegeben werden.<br />
Der Preis bei den großen Fleischpaketen ist trotz der Bio-<br />
Qualität relativ niedrig, da ein Durchschnittspreis über<br />
alle Teilstücke kalkuliert wird. Je kleiner die Portionen<br />
sind, die an die Endverbraucher abgegeben werden, desto<br />
differenzierter können die Preise gestaltet werden und<br />
dementsprechend höher fällt dann auch die Wertschöpfung<br />
aus. So werden die höchsten Spannen erzielt, wenn der<br />
Verbraucher gezielt Filet oder Rouladen kaufen kann.<br />
Allerdings steigt dann auch wieder der Aufwand auf Seiten<br />
des Direktvermarkters. Die großen Pakete werden nach der<br />
Schlachtung meist sofort an die Kundschaft weitergegeben.<br />
Der Verkauf von Teilstücken zieht sich normalerweise über<br />
einen längeren Zeitraum, die Ware bleibt länger auf dem Hof<br />
und das heißt, es ist ein Kühlraum zur Lagerung, ein Vakuumiergerät<br />
und eventuell ein Verkaufsraum erforderlich.<br />
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