Biomarkt NRW - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft ...
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Bio wächst bei Edeka mit 2 Prozent, bei Obst und Gemüse<br />
sogar noch deutlicher. Nun soll das Sortiment von<br />
200 auf 250 Artikel ausgebaut werden. Zudem wollen die<br />
Hamburger den Obst- und Gemüsebereich um saisonale<br />
Bioware ergänzen.<br />
Die großen Handelsunternehmen nutzen Bio in erster Linie<br />
zur Imagebildung beim Kunden. „Das Biosortiment ist <strong>für</strong><br />
viele ein Grund bei uns einzukaufen“, erklärt die Metro-<br />
Tochter Real dem Branchenblatt „Lebensmittel Zeitung“.<br />
Die Metro-Eigenmarke „Grünes Land“ verzeichnet nach<br />
Unternehmensangaben eine stabile Nachfrage. Auch bei<br />
Rewe sieht man die 300 Bioartikel unter der Eigenmarke<br />
„Füllhorn“ als Profilierungsinstrument mit „kontinuierlich<br />
steigenden Umsätzen“.<br />
Bio funktioniert nur mit Konzept<br />
Entscheidend <strong>für</strong> den langfristigen Erfolg im Biosegment ist<br />
eine gewisse Kontinuität und Ausdauer. Händler, die Bioartikel<br />
einfach nur in die Regale räumen, stellen schnell fest,<br />
das Bio im LEH kein Selbstläufer ist. Diese Erkenntnis sorgt<br />
mittlerweile <strong>für</strong> ein Umdenken im konventionellen LEH.<br />
Mit neuen Platzierungskonzepten, Sortimentserweiterungen<br />
und gezielter Kundenansprache versucht der Handel die<br />
Gelegenheits-Biokäufer zu Stammkunden zu machen.<br />
Dass dies durchaus möglich ist, zeigt das Beispiel Tegut.<br />
Seit mehr als 20 Jahren agiert das Fuldaer Unternehmen<br />
äußerst erfolgreich im Bio-Segment. „Wir verkaufen Biolebensmittel<br />
aus Überzeugung“, erklärt Junior-Chef Thomas<br />
Gutberlet. In den rund 3 0 Tegut-Filialen werden mehr<br />
als 1.000 Bioartikel angeboten. Sie sind hier längst keine<br />
Nischenprodukte mehr, sondern ein selbstverständlicher<br />
Bestandteil des gesamten Sortimentes. Der Bioanteil am<br />
Gesamtumsatz liegt bezogen auf die relevanten Sortimente<br />
nach Unternehmensangaben bereits im zweistelligen<br />
Bereich.<br />
Die derzeitige Rohstoffknappheit im deutschen Bio-Markt<br />
stellt den Handel vor eine ungewohnte Herausforderung.<br />
Wer sich mit Bio profilieren will, muss seine Rohstoffbasis<br />
zukünftig stärker absichern. Dies hat der Fuldaer Bio-Pionier<br />
Tegut getan, denn ein Marktengpass bedeutet gleichzeitig<br />
auch ein höheres Risiko auf der Beschaffungsseite.<br />
„Es bleibt natürlich die Frage, ob man das Wachstum richtig<br />
berücksichtigt hat“, räumt Thomas Gutberlet, Tegut-Vorstand<br />
Sortiment und Marketing ein. Die Zukunft liegt aus<br />
seiner Sicht in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />
zwischen Handel und <strong>Landwirtschaft</strong>. Der direkte Kontakt<br />
zu den Produzenten und die eigenen Kontrollstrukturen ga-<br />
Handel<br />
rantieren neben den entsprechenden Mengen zudem ein<br />
höheres Maß an Sicherheit.<br />
Bio-Profil mit regionalen Produkten<br />
Ähnlich erfolgreich engagieren sich selbstständige Einzelhändler<br />
in Sachen Bio. Mit einer entsprechenden Überzeugungsarbeit<br />
im Laden konnten sie ihr Biosortiment sukzessive<br />
weiter ausbauen. Der Bochumer Rewe-Händler Johannes<br />
Artmann ist ein Beispiel <strong>für</strong> die erfolgreiche Etablierung<br />
eines umfangreichen Biosortimentes im LEH. Nach einem<br />
Umbau seines 550 Quadratmeter großen Marktes sind 120<br />
Quadratmeter alleine <strong>für</strong> Bio reserviert. Der Bioanteil am<br />
Gesamtumsatz beträgt mittlerweile stolze 34 Prozent. Obwohl<br />
das Biosortiment inzwischen in vielen Supermärkten<br />
und auch in einigen Discountern Einzug gehalten hat, sieht<br />
Artmann der Konkurrenz gelassen entgegen.<br />
Der Rewe-Händler, der Demeter-Rindfleisch verarbeitet<br />
und eine Hersteller-Lizenz <strong>für</strong> Demeter-Wurstwaren hat,<br />
legt großen Wert auf einen regionalen Warenbezug. Die<br />
Bioschweine kommen direkt vom Landwirt und auch im<br />
Obst- und Gemüsebereich greift er auf eine regionale Erzeugergemeinschaft<br />
zurück. Mit insgesamt 2.500 Bioartikeln<br />
bietet der Rewe-Händler ein umfangreiches Angebot, das<br />
von seinen Kunden entsprechend gewürdigt wird. So hat<br />
der Biokäse in der Käsetheke die konventionellen Varianten<br />
mit einem Anteil von 0 Prozent schon lange überholt.<br />
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