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Leben im Taut-Denkmal 12 2013 - Haufe.de

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NEUBAU UND SANIERUNGInterview mit Thomas Meißner„Energetische Sanierung –die Chance zur technischen undästhetischen Aufwertung”Quelle: Wohnungsgenossenschaft am Vorgebirgspark eGThomas Meißner ist geschäftsführen<strong>de</strong>s Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaftam Vorgebirgspark eG. Die Genossenschaft besitzt <strong>de</strong>rzeit 844 Wohnungen und hat 900 Mitglie<strong>de</strong>r.In diesem Interview geht er auf die Sanierung mit Glas-Faltwän<strong>de</strong>n ein (siehe S. 26).Was hat Sie zu <strong>de</strong>n Sanierungsmaßnahmenbewogen?Ausschlaggebend für die Sanierung waren die fürdie 1980er Jahre typischen technischen Mängel an<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle. Das unzureichend gedämmteFlachdach übertrug Spannungen in die Außenwän<strong>de</strong>,was <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r zu Rissbildungen führte.Thermografieaufnahmen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ergaben,dass die gesamte Gebäu<strong>de</strong>hülle nicht <strong>de</strong>n energetischenAnfor<strong>de</strong>rungen genügte. Die Wohnungenwaren nur noch bis max<strong>im</strong>al 19° heizbar.Vor <strong>de</strong>r Sanierung: Das Mehrfamilienhaus in KölnZollstock entsprach nicht <strong>de</strong>n heutigen energetischenund ästhetischen Anfor<strong>de</strong>rungenWarum haben Sie sich <strong>im</strong> Speziellen für eineWohnraumerweiterung entschie<strong>de</strong>n?Die konventionelle Alternative zur Wohnraumerweiterungwäre das Dämmen umlaufend innerhalb<strong>de</strong>r Balkone mit 20 cm Dämmstärke gewesen. Dieshätte die Fläche <strong>de</strong>r Balkone sehr stark verkleinert.Durch die Lösung, <strong>de</strong>m Schließen <strong>de</strong>r Balkone mitGlas-Faltwän<strong>de</strong>n, haben wir vermietbare Flächedazugewonnen.Wie entstand die I<strong>de</strong>e, Glas-Faltwän<strong>de</strong>einzusetzen?Auf Besuchen von Messen kamen erste Kontakte zueinem marktführen<strong>de</strong>n Hersteller von Balkonverglasungenzustan<strong>de</strong>. Weiterhin überzeugten Veröffentlichungenvon Objekten, bei <strong>de</strong>nen <strong>im</strong> Zugevon Sanierungsmaßnahmen Balkonverglasungeneingesetzt wur<strong>de</strong>n. Der Vorteil <strong>de</strong>r Flexibilität vonGlas-Faltwän<strong>de</strong>n ermöglicht die Nutzung <strong>de</strong>r Balkone<strong>im</strong> offenen o<strong>de</strong>r <strong>im</strong> geschlossenen Zustand.Wie hat sich die Sanierungsmaßnahme aufdie Mieterzufrie<strong>de</strong>nheit ausgewirkt?Nun, nach Abschluss <strong>de</strong>r Arbeiten, sind alle sehrzufrie<strong>de</strong>n. Das Gebäu<strong>de</strong> hat einen ganz an<strong>de</strong>renCharakter mit einer sehr positiven Ausstrahlungerhalten. Die energetische Aufwertung <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>nflächenist für die Mieter <strong>de</strong>utlich spürbar.Höhere Raumlufttemperaturen sind nach <strong>de</strong>r Sanierungumsetzbar bei gleichzeitiger Reduzierung<strong>de</strong>r Energiekosten.Wie finanzieren Sie einesolche Sanierungsmaßnahme?Mit <strong>de</strong>m Einhalten <strong>de</strong>r EnEV 2009 und <strong>de</strong>r Umsetzung<strong>de</strong>s KfW-Effizienzhauses 100 konntenKfW-Mittel beansprucht wer<strong>de</strong>n. Wir haben nur25 % dieser Maßnahme als Mo<strong>de</strong>rnisierungszuschlaggerechnet, <strong>de</strong>r Rest wur<strong>de</strong> durch die Genossenschaftunter an<strong>de</strong>rem mit einem Großteil<strong>de</strong>r Instandhaltungsrücklagen finanziert.Haben Sie Mietmin<strong>de</strong>rungsansprüchewährend <strong>de</strong>r Bauzeit erhalten?Die Mieter als Mitglie<strong>de</strong>r unserer Wohnungsgenossenschaftwur<strong>de</strong>n von Anfang an in <strong>de</strong>nSanierungsprozess mit eingebun<strong>de</strong>n. Wir habenuns mit <strong>de</strong>n Mietern <strong>im</strong> Vorfeld darauf geeinigt:Wenn unsere Wohnungsgenossenschaft in diesemhohen Maße die Sanierung bezuschusst, ist vonMietmin<strong>de</strong>rungsansprüchen abzusehen. Durchdiese Regelung hatten bei<strong>de</strong> Parteien, Mieter undGenossenschaft, ihre Vorteile.Wer<strong>de</strong>n Sie weitere Ihrer Wohnungsbautensanieren?Diese Sanierungsmaßnahmen in <strong>de</strong>r SchwalbacherStraße waren durch die hohe Anzahl <strong>de</strong>r Wohnungensehr umfangreich. Der neu gewonneneWohnraum und die gestalterische Qualität habendie Attraktivität sehr stark erhöht. Eine Vermietungsquotevon 100 % ist längerfristig garantiert.Wir sind aus dieser positiven Erfahrung heraus nundabei, unsere Bestän<strong>de</strong> in Zukunft entsprechendweiter zu sanieren.Vielen Dank für das Interview.Das Interview führte Johanna Jörn, Berlin.28 <strong>12</strong> | <strong>2013</strong>

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