Report | Action-Cams – ZubehörPhilipp Mohaupt, Joachim SauerKauf-ActionAction-Cams – Hilfen bei der KaufentscheidungSie sind für besondere Anlässe konstruiert – und ihre Ausstattung ist keineswegsalltäglich. Die richtige Action-Cam zu finden ist deshalb gar nicht einfach. Nebentechnischen Eckwerten ist vor allem das erhältliche Zubehör entscheidend.Sprünge mit dem BMX-Rad,eine Fahrt mit dem Skateboardoder dem ferngesteuertenFlitzer bekommen aus der Ego -perspektive eine ganz andereRasanz. Herkömmliche Camcordersind für solche Einsätze vielzu klobig – und überleben selteneinen Sturz. Für Smartphonesgibt es zwar Schutzhüllen, aberauch sie eignen sich nur bedingtfür Action-Einsätze. In diese Breschespringen die kleinen undrobusten Spezial-Kameras, dieeinen regelrechten Boom erlebenund die klassischen Camcorderin den Schatten stellen – zumindestdie brauchbaren Exemplare,die es nicht auf dem Grabbeltischgibt. Die Preisspanneaktueller Action-Cams reicht vonunter 75 bis über 450 Euro.Vergleicht man Action-Camsmit klassischen Camcordern derunteren Preisklasse, stößt manauf relevante Unterschiede: Aufder einen Seite die Camcordermit optischem Zoom und Display– auf der anderen Seite Action-Camsmit Festbrennweiteund ausgeprägter Weitwinkelwirkung,die vor allem bei günstigenGeräten zu kräftigen Verzeichnungen(stürzende Linien)und Vignettierung (Randabschattung)führt. Auch wennmancherorts die Verzerrungender Action-Cam-Optiken alseigener Stil deklariert werden,sind sie realistisch betrachtetdoch nur unschöne Bildfehler.Immerhin kann man sie mit geeigneterSoftware, etwa De-Fishr, ausbügeln.Viele billige Action-Camszeichnen, bedingt durch nichtexakt eingebaute Linsen, ein inTeilbereichen unscharfes Bildauf, hier sollte man sich das Bildam besten schon vor dem Kaufgenau anschauen. Solche Patzerunterlaufen selbst Einstiegs-Camcordern nur noch selten.Wenn von Action-Cams dieRede ist, fällt meist der Name„GoPro“. Dieser Hersteller hat mitseiner „Hero-Serie“ die Gattungder Action-Cam geprägt wie keinanderer. Deren Erfolg rief vieleNachahmer auf den Plan; siebrachten erfreulich viele Konkurrenzmodellesamt Zubehör aufdem Markt. Es gibt Halterungenfür fast jeden erdenklichen Einsatzzweck,rutschfest, selbstklebendoder mit Gurten, für Helme,glatte Flächen, für den Fahrradlenker,den Segelbaum oder dasSurfbrett. Viele davon lassen sichnicht nur mit der GoPro, sondernauch mit Action-Cams andererHersteller verwenden.Die Möglichkeiten, so ein Produktan die jeweiligen Freizeitaktivitätenanzupassen, scheinenunerschöpflich. Die Herstellerhaben schnell die Marktchancender unterschiedlichen Bedürfnisseerkannt. Die meisten Action-Cams werden ab Werk in mehrerenEditionen angeboten, die explizitauf bestimmte Sportartenzugeschnitten sind.AufzeichnungsformatÜber das Aufnahmeformat machensich viele Einsteiger in dasVideohobby kaum Gedanken.Wer nur Pannen, Pech und Pleitenins Internet stellen möchte,darf diesen Abschnitt getrostüberspringen. Möchte man dagegenseine Aufnahmen schneidenoder direkt für mehrere Abspielgerätebereitstellen, lohntsich die Beschäftigung mit derTechnik. Denn dabei ist entscheidend,dass alle genutztenGeräte die gleiche Sprache sprechen,weshalb Fernseher, Medienspielerund Schnittsoftware104 c’t 2013, Heft <strong>15</strong>
Report | Action-Cams – Zubehördas Aufzeichnungsformat derAction-Cam korrekt „verstehen“müssen. Sonst kommt man umzeitfressende und meist qualitätsminderndeUmwandlungenin ein anderes Videoformat nichtherum.Fast alle Action-Cams zeichnenin MPEG-4 AVC (H.264) auf.Unterschiedlich sind aber Auflösung(Pixelanzahl, etwa HD, FullHD oder VGA), Bildwiederholrate(die Anzahl Bilder pro Sekunde,die das Gerät speichert), die Methodeder Zeilenbehandlung (Interlaced/Progressive)und nichtzuletzt die Videoqualität, die amEnde herauskommt.Wer auf eine gute BildqualitätWert legt, sollte sich Kamerasmit Full-HD-Videoauflösung mit1920 x 1080 Pixeln ansehen, wiewir sie im folgenden Vergleichstestvorstellen. Action-Cams mitFull HD sind ab rund 100 Euro zuhaben. Dabei sollte man aberauch auf die Bildwiederholrateachten: Günstigere Modelle bietenhier oft nur 25 oder 30 Vollbilder/s(25/30p) an. Gerade schnelleBewegungen wirken dann jedochruckelig. Besser sehen Videosin 50p oder 60p aus. EinigeAction-Cams können (meist beireduzierter Auflösung) mit 120oder gar 240 Vollbildern pro Sekundefilmen – praktisch für Zeitlupeneffekte.Um Kameras, die nur Inter -laced-Videos aufzeichnen, sollteman einen Bogen machen. DieseAufnahmen, aus zeitlich versetzten,zeilenverweise verwobenenHalbbildern zusammengesetzt,fransen bei horizontalen Bewegungensichtbar aus.Licht und SchattenAction-Cams bieten wie Smart -phones bei Tageslicht eine ordentlicheBildqualität, doch beischwächeren Lichtverhältnissenwerden die Unterschiede krass –besonders bei Kerzenlicht. Dannentsteht deutliches Bildrauschen,was wie ein bunter Schleier imClip zu sehen ist. Dazu kommteine verringerte Schärfe: Detailsim Bild sind schwer bis gar nichtmehr zu sehen.Wünschenswert ist also einehohe Lichtempfindlichkeit, umabends, in der Nacht oder auchbeim Tauchen Videos zu drehen.Doch das bietet kaum einegünstige Action-Cam. Für Aufnahmenohne ausgeprägte „Action“,etwa Tauch-Videos in größererTiefe und bei schwachemLicht, sollte man sich darumeher im klassischen Camcorder-Segment umschauen und einspezielles Unterwassergehäusein Betracht ziehen.MonitorDisplays zur Videovorschau sindbei Action-Cams aus Preis- undPlatzgründen selten zu finden.Bei einigen Geräten lassen sichaber optional erhältliche Mini-Monitore aufstecken. Die helfenbei der Kontrolle des Bildausschnitts,damit man nicht auf gutGlück drauflosfilmen muss. Dochkein Mountainbiker oder Skateboard-Fahrerwird unterwegs aufden Monitor schauen, sonderndie Kamera am Helm oder Sportgerätbefestigen. Greift man zueiner etwas teureren Action-Cammit Live-Vorschau über Ad-hoc-WLAN, kann man zumindest vordem Aufnahmestart den Bildausschnittper Android- oder iOS-App kontrollieren. Die Qualitätder WLAN-Vorschau hängt starkvon der jeweiligen Action-Camab: Von ruckelnder Diaschau mitmehreren Sekunden ZeitversatzWasserspieler:Auf dem Kite-Surfbrettbefestigt man die Action-Cammit selbstklebendem Halter – und ambesten mit zusätzlicher Panzerband-Sicherung.bis zur fast verzögerungs- undruckelfreien Videovorschau istalles vertreten.Zur Qualitätsbeurteilung derAufnahmen taugen weder dieMini-Monitore noch die Live-Previewsauf dem Handy. Viele Monitoresind zudem so lichtschwach,dass man im normalenTageslicht kaum etwas darauf erkennenkann. Doch ganz ohneBildkontrolle wird die Videoaufzeichnungzum Experiment mitvielen verpassten Momenten.Stummfilm oder TonWer Wert auf guten Ton legt,sollte beim Kauf einer Action-Cam auf einen separaten Mikrofoneingangachten. Was die Action-Camsdirekt aufzeichnen,klingt in der Regel bemüht, abernicht gut. Die meisten Modellesind robust und oft spritzwassergeschütztgebaut, und wo keinWasser rein soll, wird es auch fürDie LichtempfindlichkeiteinerAction-Cam spieltvor allem beiNacht- undUnterwasseraufnahmeneinewesentliche Rolle.Dann liefert dieGoPro Hero 3 einordentlichesErgebnis – selbstohne zusätzlicheBeleuchtung.den Schall schwer. Spätestens imUnterwassergehäuse kann manden Original-Ton der meistenModelle vergessen.Befestigt und fixiertBei den Camcordern arbeiten dieoptischen Bildstabilisatoren inzwischenso gut, dass viele Freihandaufnahmenaussehen, alsseien sie <strong>vom</strong> Stativ gefilmt. Beiden Action-Cams dagegen bietenderzeit nur wenige einenwirksamen Bildstabilisator, etwadie Sony HDR-AS <strong>15</strong>, die mitdurchaus beachtlichen Ergebnissenaufwartet.Ohne Stabilisator kommt esauf eine möglichst erschütterungsarmeFixierung an: Ohnepassende Halterung ist die besteAction-Cam nur die Hälfte wert.Gerade bei Sportarten wie Moun-c’t 2013, Heft <strong>15</strong>105
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