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c't magazin für computer technik 15 vom 1.7.2013 - since

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Report | VR-Brille zum SelbstausdruckenJan-Keno JanssenZum EintauchenAndroid-Smartphone als Virtual-Reality-BrilleEine Erfindung namens „OpenDive“ macht aus einem Android-Smartphoneund einem Plastikgestell eine waschechte Virtual-Reality-Brille.Das Gestell kann man per 3D-Drucker selbst ausdrucken.Manche Erfindungen sind technisch brillant– und manche so simpel, dass mansich fragt, warum man nicht selbst drauf gekommenist. Für Stefan Welkers Virtual-Reality-Brillengestellgilt beides. Es macht auseinem x-beliebigen Android-Smartphoneeine VR-Brille, die in puncto Eintauchgefühllocker mit der populären Oculus-Rift-Brillemithalten kann – und nur ein Bruchteil so vielkostet. Die Brille kann man sich selbst im 3D-Drucker ausdrucken, die Druckdaten gibtskostenlos.„OpenDive“, wie Welker seine Erfindunggetauft hat, besteht aus einem Kunststoff -gestell, in das man ein Android-Handyeinschiebt. Sowohl die Darstellung der3D-Szenerie als auch die Erfassung derKopfbewegungen übernimmt das Telefon –mit Gyroskop und Beschleunigungssensorbringt es alles mit, was auch in einem „echten“Headtracker steckt. In künftigen Versionensoll auch das Kamerabild ausgewertetwerden, denn bei den meisten Smartphone-Modellen bleibt das Objektiv im Dive-Gehäuse unverdeckt.Technisch funktioniert das Ganze genauwie bei der Oculus Rift: Das Display zeigtnebeneinander das Bild fürs linke und fürsrechte Auge, das man jeweils durch eineKunststofflinse betrachtet. Auch das Sichtfeldist bei beiden Brillen vergleichbar – esist deutlich größer als beispielsweise dasvon Sonys Videohelm HMZ-T2 oder vonZeiss’ Cine mizer OLED. Auf eine Vorverzerrungwie bei Oculus verzichtet die aktuelleSoftware-Version aus Leistungsgründen allerdingsnoch. Die große Schwester verzerrtper Grafikkarten-Shader. Welker ist sich abersicher, dass Smartphones schon bald genugRechenkraft für die Echtzeit-Verzerrunghaben. Anders als bei der Rift können Kurzsichtigedank cleverer Linsenbefestigungihren passenden Korrekturwert einstellen –stufenlos. Im Test klappte das problemlossogar jenseits der –7 Dioptrien.Vertrackter TrackerWährend das Design des Gestells laut Welkereher eine schnelle Fingerübung war, stecktin der Headtracker-Software viel Know-how:Das Smartphonezeigt das Bild fürslinke und rechte Augenebeneinan der an, dieLinsen vergrößern es.Um die Latenz gering zu halten – was beiVirtual Reality extrem wichtig ist – hat der37-Jährige das Kopf-Tracking zum Beispielsehr systemnah in C programmiert. Java,das die meisten Android-Entwickler nutzen,wäre zu langsam gewesen. Mit der Echtzeit-Aufbereitung von Sensordaten hat WelkerErfahrung: Im Osnabrücker Tribots-Team gewanner 2006 und 2007 den Weltmeister-Titel im Roboterfußball – auch die sport -lichen Maschinen orientieren sich mithilfevon Lagesensoren.Trotz seines frühen Entwicklungsstadiumsfunktioniert das Dive-System erstaunlichproblemlos. Wir haben es mit einem GalaxyNexus, einem Nexus 4, einem HTC One, einemHTC One S und einem Samsung Galaxy S4ausprobiert. Obwohl Auflösung und Display<strong>technik</strong>variieren, klappte das Eintauchen aufAnhieb mit allen Geräten, lediglich beim S4wirkten die Kopfbewegungen etwas zittrig.Zum Ausprobieren nimmt man am besten die„Dive Unity Demo“ aus dem Play-Store.Das bislang einzige „echte“ unterstützteSpiel ist eine an Dive angepasste Version vonQuake 2, der Quellcode des über <strong>15</strong> Jahrealten Spieleklassikers wurde 2001 freigegeben.Um den Shooter in der virtuellenRealität zu spielen, muss man in denAndroid-Einstellungen unter „Sicherheit“ dieInstallation von APK-Dateien erlauben – dasDive-Quake-2 gibt es nämlich nicht im Play-Store, sondern nur auf der Dive-Website(siehe c’t-Link). Aus rechtlichen Gründen istdie Headtracker-Steuerung nicht Teil derQuake-APK, sondern muss extra installiertwerden („Na tive Sensors“). Das Spiel lief trotzstereoskopischer Ausgabe und im Hintergrundlaufender Kopfsteuerung sogar aufdem schon etwas älteren Galaxy Nexus stabilmit 60 Frames in der Sekunde. Für die Steuerungbenötigt man entweder ein Bluetooth-Gamepad wie das Snakebyte idroid:con odereine Bluetooth-Tastatur.Quake im StehenAnders als die verkabelte Oculus Rift brauchtOpenDive kein separates Steuerkästchenund natürlich auch keinen PC. Deshalbkann man sie sehr komfortabel im Stehen64 c’t 2013, Heft <strong>15</strong>

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