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c't magazin für computer technik 15 vom 1.7.2013 - since

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Praxis | SSD-Diagnosedows ein und erlaubt die Konfiguration von E-Mail-Benachrichtigungen bequem per Mausklicküber eine grafische Bedienoberfläche.GrenzwertigDie SMART-Datenausgabe liefert gleichmehrere Werte pro Attribut. Die Grundlagesind dabei jeweils die sogenannten Roh -daten (Raw Values), mit denen die SSD überdie tatsächlich aufgetretenen Lese- undSchreibfehler, die geschriebene Datenmenge,die Anzahl der Betriebsstunden, dieTemperatur und so weiter Buch führt. Fürjedes Attribut wandelt die SSD den Rohwertaußerdem nach einem herstellerspezifischenUmrechnungsfaktor in einen normalisiertenWert (VALUE) um. Eine Ausnahmebildet das Temperatur-Attribut, bei dem alsnormalisierter Wert meistens ebenfalls derRohdatenwert angezeigt wird.Während mit zunehmender Betriebsdauerund fortschreitendem Verschleiß die Rohdatenwerteansteigen, sinkt der VALUE. Sobalder einen <strong>vom</strong> Hersteller vorgegebenen Grenzwert(Threshold) unterschreitet, trägt die SSDdiesen Moment in die SMART-Datenstrukturein. Er erscheint dann bei der nächsten Abfragein der Spalte „WHEN_FAILED“, die man sichbei GSmartControl im detaillierten Smartctl-Output-Fenster über den Button View Outputanzeigen lassen kann. Sofern ein Pre-failure-Attribut betroffen ist, liefert auch die minimaleAbfrage der Festplattengesundheit, wie siedas BIOS stellt, jetzt nicht mehr „OK“, sonderneine Fehlermeldung – spätestens jetzt mussman sich um ein Backup kümmern. Old-Age-Attribute sind nicht minder interessant, weisenaber nur auf Verschleiß und nicht aufeinen unmittelbaren SSD-Schaden hin. Selbstwenn eines solcher Attribute den kritischenGrenzwert erreicht, kann der via SMART gemeldeteallgemeine Gesundheitszustand alsoimmer noch in Ordnung sein.Manchmal sind Fehler nur temporär,können schnell behoben werden und tretennicht gehäuft auf, etwa wenn der SSD-Controllernach einem Schreibfehler den defektenBlock gegen Speicher aus der Reserve austauscht.Doch selbst solche, möglicherweisezunächst ein maligen Negativereignisse könnenein Indiz für schleichende Defekte sein.Damit auch diese Effekte nicht unter denTisch fallen, erfasst SMART pro Attribut aucheinen sogenannten WORST VALUE, also denschlechtesten über die Lebensdauer der SSDgemessenen normalisierten Wert. Bei einerneuen, unbenutzten SSD entspricht diesergenau dem VALUE, kann wie gerade erklärtmit fortschreitender Nutzungsdauer durchEinzelereignisse aber auch darunter fallen.Meistens sind VALUE und WORST VALUE aberidentisch.Bei den Attributen unterscheidet SMARTsolche, die „online“, also permanent, sowiejene, die nur sporadisch „offline“ aktualisiertwerden. Letztere können Auswirkungen aufden laufenden Betrieb haben und werdenvon der SSD deshalb nur in Leerlaufphasenund nur etwa alle vier Stunden aktualisiert.Standardmäßig ist die Offline Data Collectiondeaktiviert, sie lässt sich aber bei Bedarf beimanchen SMART-Tools, etwa GSmartControl,aktivieren. Zu den weiteren Diagnosefunktionenvon SMART zählen Laufwerksselbsttests,die ebenfalls nicht automatisch laufen,sondern per SMART-Tool explizit angestoßenwerden müssen.Die kürzeste Variante ist der weniger alseinminütige Short-Self-Test, bei der die SSDstichprobenartige Hardware- und Lesetestsdurchführt. Er eignet sich, um etwa die Vermutungnach schwerwiegenden Hardware-Defekten zu erhärten, für die man nicht unbedingtdie zeitaufwendige Überprüfungdes gesamten Speicherbereichs in Kauf nehmenmöchte. Letzteres ist im längeren Extended-Self-Testenthalten. Da die SSD-Kapazitätennach wie vor gering und die Übertragungsgeschwindigkeithoch ist, dauert aucher selten länger als eine Stunde. Bei Terabyte-Festplattenmuss man dafür jedoch gleichmehrere Stunden einplanen. Die SMART-Selbsttest-Routinen mancher SSDs bietenaußerdem einen sogenannten Conveyance-Test an, der Transportschäden entlarven soll.Das ist aber wohl eher nur für stoßanfälligemechanische Festplatten interessant unddürfte im Zusammenspiel mit SSDs nur seltenErhellendes zu Tage fördern.Worauf achten?Bei allen Selbsttests greift SMART lesend aufdie SSDs zu. Die Selbsttestroutinen einigerSSDs kennen außerdem einen Datenintegritätstest,bei dem in freie Speicherbereichegeschrieben wird. Die gespeicherten Datentasten die Routinen nicht an. Das Testergebnisfindet man später in einem Protokoll – beiGSmartControl unter dem Reiter Self-TestLogs. Meldet SMART hier Lesefehler, ist daslängst noch kein Grund zur Panik – daskommt immer mal im SSD-Leben vor. Da dieSSD nicht weiß, welche Daten in die betreffendeSpeicher-Page gehören, bleibt der Fehlerso lange bestehen, bis die SSD beimSchreiben wieder auf diesen Datenblock trifft.Dann sollte sie den Defekt bemerken undden Block gegen einen anderen aus dem Reservepoolaustauschen. Das gezielte Überschreibenvon Sektoren (unter Datenverlust!)zur Behebung des Problems hilft anders alsbei magnetischen Festplatten nicht: Wegendes Wear Leveling besteht kein eindeutigerBezug zwischen den physischen (Flash-)Speicherzellenund den Sektor adressen, die perSATA erreichbar sind.Die Menge der noch zur Verfügung stehendenReservesektoren spiegelt unter anderemder normalisierte Wert des SMART-Attributs Reserved Block Count wider: JeDie rot markiertenAttribute erklären,warum diese SSDSchreibfehler pro -duziert: Der Flash-Speicher ist ab -genutzt, immerhäufiger musstenReserveblöcke inAnspruch genom -men werden. Bei derminimalen Abfrageder Festplatten -gesundheit perMainboard-BIOSwäre das nicht auf -gefallen, da dabeinur die sogenanntenPre-Fail-, aber nichtdie Old-Age-Attribute in dieBewertungeinfließen.<strong>15</strong>4 c’t 2013, Heft <strong>15</strong>

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