Benjamin BenzZu schnellKomplett-PCs mit Intels neuen Haswell-ProzessorenPCs mit Intels vierter Core-i-Generation könnten Sparsamkeits- undPerformance-Rekorde zugleich brechen – würden ihre Konstrukteure ein paarDetails berücksichtigen. Viel Entwicklungszeit hatten die Hersteller der dreiersten Komplettrechner mit Haswell-Technik jedoch nicht.Nur etwas mehr als eine Woche vergingnach dem offiziellen Start von Intels vierterCore-i-Generation, bis damit bestücktePCs im c’t-Labor eintrudelten. Damit scheintder Generationswechsel – wie <strong>vom</strong> Intel-Stabgeplant – diesmal reibungslos und vor allemschnell zu klappen. Bei den VorgängernSandy Bridge und Ivy Bridge dauerte es beieinigen PC-Herstellern Monate, bis sie tatsächlichGeräte liefern konnten.Dabei waren die Erwartungen an Intelsvierte Generation der Core-i-Prozessorenhoch: sparsam im Leerlauf, wieselflink, wennes drauf ankommt, moderne Schnittstellensatt und das alles zum selben Preis wie dieVorgänger. All das schien nach unseren stichprobenartigenMessungen in der letzten c’tmöglich [1].Obwohl Intel bisher nur die Quad-Core-Modelle präsentiert hat, zeigen die Kandi -daten schon eine gewaltige Bandbreite: Soverlangt Atelco für die aktuelle Auflage des4home! gerade einmal 578 Euro und liefertdafür einen Core i5-4570, 8ˇGByte RAM, abernur eine 500-GByte-Festplatte. Die Grafikausgabeübernimmt die integrierte HD-4600-Einheit des Prozessors, die sogleich zeigenkann, ob sie zum Spielen reicht.Etwas mehr Luft im Budget erfordert derAkoya P5356 von Medion. Er lockt für rund1050 Euro nicht nur mit einem prestigeträchtigenCore i7, sondern auch mit einer Grafikkartevon Nvidia (GeForce GTX 660), zwei2-TByte-Platten und einer kleinen SSD.Dem Motto „Nicht kleckern, klotzen“ fröntAsus mit dem G10AC: Core i7-4770, 16GByte RAM, 2 x 2 TByte Plattenplatz plus128 GByte auf der SSD sowie eine 400-Euro-Grafikkarte (GeForce GTX 680) treiben denPreis auf 1600 Euro. Dafür lockt die Werbungmit einem „Smart Cooling System“, das leisekühlen soll.Steilvorlagen und FehlpässeBei der Vorstellung der Haswell-Prozessorenin der vorigen c’t hat besonders ein Messwertbeeindruckt: Gerade einmal 14,5 Wattschluckte unser Testaufbau aus einemAsrock-Mainboard, Core i7-4770, 8 GByteRAM sowie einer SSD im Leerlauf undunterbot damit die Bestmarke der Vor -gängergenera tion um rund ein Viertel. Entsprechendhoch waren unsere Erwartungen,richtig sparsame Komplett-PCs mit integrierterGrafik zu sehen.Nach unserer Rechnung könnte ein Haswell-PCselbst mit einer gesteckten Grafik -karte und einer zusätzlichen Festplatte beiruhendem Windows-Desktop mit etwa 30Watt auskommen. Allerdings erfordern solcheBestwerte zum einen eine gewisseBescheidenheit bei Zusatzfunktionen undandererseits geschickte Abstimmung derKomponenten.Die Messwerte in der Tabelle auf Seite 95zeigen, dass keiner der drei Hersteller diesesThema angegangen ist. Auf den ersten Blicksteht der Atelco-PC mit knapp 29 Watt noch94 c’t 2013, Heft <strong>15</strong>
Prüfstand | Komplett-PCsWeder Asus (links) noch Medion (Mitte) oder Atelco (rechts) tragen mit ihrem Kühlsystem den gestiegenen Anforderungender Haswell-Prozessoren Rechnung. Direkte Folge: Bereits im Leerlauf sind die PCs nicht flüsterleise und unter Volllastdurchaus mal unerträglich laut.ganz gut da, doch er hat keine Grafikkarteund muss sich daher direkt mit unserem14,5-Watt-Testaufbau vergleichen lassen.Selbst wenn man noch ein paar Watt für dieFestplatte anstelle der SSD sowie das optischeLaufwerk gutschreibt, bleibt ein Unterschiedvon mindestens 10 Watt. Woher derUnterschied kommt, lesen Sie im c’t-Blog(siehe Link am Ende des Artikels)Rechnet man rund 10 Watt für die Grafikkarteund 1 Watt für die SSD heraus, arbeitetdas Grundsystem des Medion-Rechners ähnlichsparsam. Unterm Strich sind es dann aberdoch rund 39 Watt. Nicht ganz klar ist unshingegen, warum der Asus-PC bereits imLeerlauf 52 Watt zieht: Seine Grafikkarte entstammtderselben Generation wie die im MedionAkoya und die zweite Festplatte zieht imLeerlauf nur 4,8 Watt.Zu erwarten war unterdessen, dass dieHaswell-PCs unter Volllast ordentlich schlucken.Auch wenn Werte bis zu 370 Watt ersteinmal erschreckend klingen, ist das nichtweiter schlimm. Denn wir wollen mit unserenLasttests viel eher die Grenzen desKühlsystems und der Stromversorgungaus loten, als ein Alltagsszenario nachzu -stellen.So starten wir parallel den mit AVX2-Codegepimpten Linpack und den Burn-in- Test vonFurmark. Sprich: Prozessor und Gra fik (-karte)fahren gleichzeitig am Limit. Im Büroalltagliegt die Leistungsaufnahme unterdessenrecht nah am Leerlaufwert. Selbst währendeines hitzigen Ego-Shooter-Gefechts respektiveunseren anspruchsvollen 3D-Benchmarkskletterte die Leistungsaufnahme beispielsweisebeim Medion-Rechner nie über160 Watt – Linpack und Furmark treiben sieauf über 250 Watt.Übrigens: Obwohl die Haswell-Prozes -soren in diesem Szenario mehr Strom ziehenals ihre Vorgänger, arbeiten sie geradedann viel effizienter, weil sie dank AVX2 biszu 70ˇProzent mehr Linpack-Performanceliefern.Unerwünschte NebenwirkungBei allen drei Testkandidaten kletterte dieKerntemperatur unter synthetischer Volllastauf bis zu 92ˇ°C. Schuld daran sind zwei verschiedeneDinge. Zum einen hat Intel dieThermal Design Power – also die maximale(thermische) Verlustleistung der Prozessorenvon 77 auf bis zu 84 Watt angehoben.Zum anderen sind bei Haswell einige Spannungswandler<strong>vom</strong> Mainboard direkt in denProzessor gewandert. Im Prinzip hilft dasbeim Stromsparen, weil Intel so die Spannungenfeinkörniger regeln oder abschaltenkann. Allerdings muss der CPU-Kühler nunauch die Abwärme der Wandler entsorgen.Auf der Computex sprachen Kühler-Herstellergegenüber c’t hinter vorgehaltener Handüber „schwer kontrollierbare Hotspots“.Umso mehr hat uns erstaunt, dass keinerder drei PCs diesen gestiegenen AnforderungenRechnung trägt. In allen steckt mehroder weniger der Boxed-Kühler von Inteloder zumindest einer mit vergleichbaremAufbau: Auf einem kleinen, mit Radialrippenbewehrten Alu-Scheibchen sitzt ein 8-cm-Lüfter. Bereits im Leerlauf rotiert dieser mittypischerweise mehr als 1000 U/min.Keiner der drei PCs bleibt im Leerlaufunter der Marke von 1,0 Sone oder andersausgedrückt: Keiner qualifiziert sich für dieGeräuschnote „gut“. Unter Volllast klettertder Lärmpegel auf deutlich vernehmbare1,7 Sone (Atelco) bis indiskutable 6,7 Sone(Asus).FazitEnttäuschend ist, dass keiner der HerstellerIntels Steilvorlage für im Leerlauf sparsameund flüsterleise PCs aufgreift. Besser aufgenommenhaben die PC-Bauer die zusätzlichenPorts der Chipsatz-Serie 8: So gibt esaußer beim Atelco-Rechner nun immersechsmal USB 3.0. Dank der zusätzlichenSATA-6G-Buchsen bleiben selbst bei Systemenmit zwei Platten und einer SSD nochschnelle Ports frei – etwa für Hotswap-Rahmen.Keine Blöße geben sich die drei Kandidatenbei der Performance: Im CPU-lastigen Cinebenchliegen der von Asus und Mediongleichauf, aber auch der wesentlich billigereAtelco 4home! ist richtig flott. Bei der 3D-Spieleleistungkommen die PCs – wie nicht anderszu erwarten war – in der Reihenfolge ihresKaufpreises ins Ziel. Die integrierte Haswell-Grafik ist zwar erheblich schneller als die derIvy-Bridge-Vorgänger, reicht aber für anspruchsvolleSpiele wie Metro Last Light beiWeitem nicht. Auf der anderen Seite wird derLeistungsdaten unter Windows 8 (64 Bit) und Linux (64 Bit)BenchmarksSystem Cinebench R11.5Single- / Multi-Corebesser >Atelco 4home!1,59/5,79Medion Akoya P53561,74/8,16Asus G10AC-DE005S1,73/8,09alle Spiele-Benchmarks bei Full-HD-Auflösung3DMarkFire Strike / 11besser >782/12404285/65676113/9724Dirt 3hohe / mittlere Qualitätbesser >20/28128/137135/137BioshockUltra / hochbesser >8/1164/8869/126Metro Last Lightsehr hohe / hohe Qualitätbesser >6/732/3847/58MesswerteGeräuschentwicklungVolllast / Leerlauf [Sone]< schlechterˇ1,7/1,23,9/1,16,7/1,6elektr. Leistungsaufn.Volllast / Leerlauf [Watt]< schlechter1<strong>15</strong>/29251/39369/52c’t 2013, Heft <strong>15</strong>95
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