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Die Reporterseiten von Harald Schnöde - Naturdetektive

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<strong>Die</strong> <strong>Reporterseiten</strong> <strong>von</strong> Eberhard Forst<br />

E-Mail: Eberhard Forst<br />

Soziale Faltenwespen<br />

NaturTageBuch<br />

Meine Themen<br />

Seite: 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18<br />

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1) Der betäubte Mauersegler (Teil 2 <strong>von</strong> 2)<br />

Am meisten aber staunten wir über die schmalen, sichelförmigen Flügel,<br />

die aus einem kurzen (Ober)arm und einer langen „Hand“ bestanden<br />

(weshalb die Griechen auch <strong>von</strong> der „Großhand“ sprachen) Als die<br />

Schale gebracht worden war, tauchten wir vorsichtig den Schnabel ins<br />

Wasser. So kam der Vogel bald wieder zu sich. Sofort begann er zu<br />

fliehen. Aber er taumelte nur mühsam vorwärts, sodass man hätte<br />

meinen können, er sei schwer verletzt.<br />

Da wir den jämmerlichen Anblick nicht länger ertragen konnten, setzten<br />

wir ihn schließlich auf das Balkongeländer. Sobald er bemerkte, wo er<br />

war, breitete er schnell die Flügel aus und flog auf Nimmerwiedersehen<br />

da<strong>von</strong>. In diesem Augenblick wurde uns klar, dass „unser“ Vogel keine<br />

Schwalbe oder Drossel, sondern ein Mauersegler war. Wir waren<br />

erstaunt und erleichtert, dass sich unser Mauersegler <strong>von</strong> dem Aufprall,<br />

bei dem sich viele Vögel das Genick gebrochen hätten, so schnell erholt<br />

hatte.<br />

Nicht gewundert hätten sich freilich die Experten, die die Mauersegler als<br />

wahre Lebenskünstler, ja beinahe als vollkommene Lebewesen schätzen.<br />

Kaum eine andere Vogelart ist den Bedingungen der Natur und der<br />

menschlichen Zivilisation so angepasst wie die Segler. Das ganze Leben<br />

scheinen sie <strong>von</strong> der angenehmen Seite zu nehmen. Als Zugvögel<br />

kommen sie in den letzten April- oder ersten Maitagen <strong>von</strong> Südafrika zu<br />

uns, um an denselben Stellen wie in den Vorjahren unter den Dächern<br />

<strong>von</strong> Häusern und Türmen ihre Nester zu bauen und ihre Jungen<br />

großzuziehen; schon Ende Juli kehren sie nach Afrika zurück.<br />

Inzwischen machen sie fast alles in der Luft: sich paaren, Nahrung für<br />

sich und den Nachwuchs beschaffen und Nistmaterial sammeln -und das<br />

alles in unglaublich großer Geschwindigkeit. <strong>Die</strong> Spitzengeschwindigkeit<br />

unseres heimischen Seglers soll ungefähr 180 km/h, die des<br />

Stachelschanzseglers sogar 335 km/h betragen. So kann der Vogel an<br />

einem Tag 1500 bis 2000 km zurücklegen Mit dieser Geschwindigkeit<br />

überquert er das Mittelmeer in 2 Stunden und ganz Afrika <strong>von</strong> Nord nach<br />

Süd in wenigen Tagen.<br />

Im Sommer hat man mit Radargeräten festgestellt, dass Scharen <strong>von</strong><br />

Mauerseglern ganze Nächte hindurch hoch am Himmel mit Hilfe der<br />

Aufwinde herumsegeln. Dabei handelt es sich fast immer um ledige,<br />

noch nicht geschlechtsreife Tiere, während die erwachsenen Tiere in den<br />

Nestern brüten. Zu diesen erstaunlichen Erkenntnissen kam der<br />

Schweizer Vogelkundler Weitnauer, der alle Mauersegler eines Dorfes<br />

beringte und sie anschließend Tag und Nacht beobachtete.<br />

Zum Fliegen braucht der Mauersegler viel Energie, obwohl er nur 1/36<br />

soviel benötigt wie ein Flugzeug für die gleiche Leistung. <strong>Die</strong> Energie<br />

gewinnt er aus unzähligen winzigen Insekten dem sog. Flugplankton, wie<br />

z.B. fliegenden Blattläusen, die es bei schönem Wetter in den

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