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Die Reporterseiten von Harald Schnöde - Naturdetektive

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<strong>Die</strong> <strong>Reporterseiten</strong> <strong>von</strong> Eberhard Forst<br />

E-Mail: Eberhard Forst<br />

Soziale Faltenwespen<br />

NaturTageBuch<br />

Meine Themen<br />

Seite: 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18<br />

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3) Der Tod der Amsel (Teil 3 <strong>von</strong> 3)<br />

Aber hatten wir Schuld daran? - Endlich brach meine Frau das<br />

Schweigen. „Da wir alle sehr traurig über diesen Vorfall sind, schlage ich<br />

vor, in Zukunft kein Futterhäuschen mehr aufzustellen. Dann kann so<br />

etwas ja nicht mehr passieren.“<br />

Dem widersprach mein Sohn: “Ohne Winterfütterung würden viele Vögel‚<br />

die wir im Sommer im Garten haben nicht überleben.“ “Unter denen,“ gab<br />

ich zu bedenken,“ gibt es aber einige, die so schwach sind, dass sie im<br />

nächsten Frühjahr, wenn sie sich wieder allein ernähren müssen, nicht<br />

mehr zurechtkommen. Zu denen, vermute ich, gehört auch unsere<br />

Amsel.“<br />

„Oder,“ ergänzte meine Frau, „sie nehmen den Zugvögeln, die im<br />

Frühjahr aus wärmeren Ländern zurückkehren, die besten Nistplätze<br />

weg.“ „Das meine ich auch,“ sagte ich, „außerdem schaden wir uns<br />

selbst, wenn wir die Vögel durch zusätzliche Fütterung da<strong>von</strong> abhalten,<br />

Schadinsekten zu suchen.“ Da mischte sich auch noch meine Tochter ins<br />

Gespräch ein: “Wie können wir denn die Vögel, die wir unterstützen und<br />

schützen sollen, kennen lernen, wenn wir sie nicht wenigstens im Winter<br />

aus nächster Nähe beobachten können?“<br />

So ging das Gespräch noch eine Weile weiter. Schließlich schlug meine<br />

Frau einen Kompromiss vor: “Solange ihr Kinder noch zu Hause wohnt,<br />

wollen wir die Vögel in kalten Wintern futtern. Auch in Zukunft werden wir<br />

solche Vorfälle wie heute nicht ganz ausschließen können. Unsere<br />

Aufgabe kann nur sein, das Futterhäuschen ständig mit dem besten<br />

Futter zu füllen und regelmäßig zu reinigen, damit die Vögelchen nicht<br />

durch Hunger und (ansteckende) Krankheiten zugrunde gehen.“<br />

„Und was ist „bestes Futter“? wollte mein Sohn noch wissen. “Bestes<br />

Futter,“ antwortete meine Frau, “enthält viel Fett und wenig Salz.“ „Also<br />

sind Essensreste und Brotkrumen ebenso wenig geeignet wie Pommes<br />

frites oder Salzstangen,“ ergänzte ich.. „Glücklicher Horaz,“ dachte ich<br />

bei mir. “In deiner Zeit gab es noch so viele Vögel, dass die Menschen<br />

nur an ihr eigenes Wohl zu denken brauchten.“<br />

Und so konnte er auch unbekümmert in seinem Gedicht fortfahren:<br />

„Lindere die Kälte, indem du reichlich Holz auf dem Kamin nachlegst!<br />

Und hole großzügiger (als sonst), o Thaliarch, vierjährigen ungemischten<br />

Wein, in einem sabinischen Krug!“<br />

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