Die Reporterseiten von Harald Schnöde - Naturdetektive
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<strong>Die</strong> <strong>Reporterseiten</strong> <strong>von</strong> Eberhard Forst<br />
E-Mail: Eberhard Forst<br />
Soziale Faltenwespen<br />
NaturTageBuch<br />
Meine Themen<br />
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"Hauswespen" (Teil 2 <strong>von</strong> 3)<br />
„Hauswespen“ ( Teil 2 <strong>von</strong> 3)<br />
Meine Erfahrungen mit “Hauswespen“ An einem sonnigen Apriltag<br />
dieses Jahres sah ich zufällig eine große Wespe durch den Garten<br />
fliegen und unter dem Balkon verschwinden. Als ich genauer hinschaute,<br />
entdeckte ich unter einem Balken des Balkons eine kleine graue<br />
Papierkugel: ihr Nest. Was sollte ich tun? - Wenn ich das Nest sofort<br />
vorsichtig beseitigte, könnte sich die Wespe (genauer: die Königin) an<br />
einer anderen Stelle wieder ein neues Nest bauen. Wenn ich sie aber<br />
gewähren ließe, musste ich befürchten, dass das Nest immer größer und<br />
ein späterer Aufenthalt der Familie auf der Terrasse erheblich gestört<br />
würde Ich rief die ganze Familie zusammen, um die richtige<br />
Entscheidung zu treffen. Alle waren dafür, nichts zu unternehmen. An<br />
den folgenden Tagen passierte anscheinend gar nichts. Schon<br />
vermuteten wir, dass die Königin unbemerkt da<strong>von</strong>geflogen oder <strong>von</strong><br />
einem Vogel gefressen worden sei, als unsere Tochter eines Tages „wie<br />
<strong>von</strong> der Tarantel gestochen“ ins Haus gestürzt kam und rief :“Wespen,<br />
sieh mal, die vielen Wespen!“ Tatsächlich konnte ich nur bestätigen,<br />
dass aus dem unscheinbaren Kügelchen einige Wespen<br />
hervorgekrochen waren, um nach kurzer Zeit da<strong>von</strong> zu fliegen .Bald<br />
kehrten die ersten zurück ,aber anstatt im Nest zu verschwinden, liefen<br />
sie überall an der Außenwand herum, um, wie wir erst allmählich<br />
erkannten, das Nest zu vergrößern. Das Baumaterial sah aus wie<br />
graubraunes Papier. - Doch woher hatten sie es? Ich glaubte zuerst, es<br />
stamme vom Komposthaufen, wo außer Küchen- und Gartenabfällen<br />
auch Papier- und Pappereste verrotteten. Aber auf dem Komposthaufen<br />
war keine einzige Wespe zu sehen. Um die Frage zu klären,<br />
beobachteten wir, wohin die Wespen flogen, wenn sie ihr Nest verlassen<br />
hatten. Einige entschwanden hoch in die Luft, aber einige andere<br />
steuerten einen Dachbalken in der Nähe an. Als ich eine Leiter geholt<br />
hatte, konnte ich genau verfolgen, was sie dort machten. Sobald sie sich<br />
niedergelassen hatten, begannen sie, mit ihren Oberkiefern Späne vom<br />
Holz abzunagen und zu zerkauen. Nach wenigen Minuten flogen sie zum<br />
Nest zurück. Was dann geschah, haben Insektenforscher vor nicht allzu<br />
langer Zeitherausgefunden: <strong>Die</strong> Wespen vermischten das zerkaute Holz<br />
mit Speichel und stellten so eine Art <strong>von</strong> Papier her, mit dem sie ihr Nest<br />
schichtförmig aufbauten (Wegen dieser Fähigkeit, die sie schon lange<br />
vor den Menschen besaßen, nennt man sie „Papierwespen“). Während<br />
das Kügelchen immer mehr zu einer Kugel wurde, beschäftigten sich<br />
deren Bewohner mit unterschiedlichen Tätigkeiten.: <strong>Die</strong> einen fingen<br />
Fliegen und Flöhe, die sie ihrer Brut zu fressen brachten, andere<br />
sammelten Honig und Nektar <strong>von</strong> den Gartenblumen, mit denen sie sich<br />
und die übrigen erwachsenen Wespen ernährten, wieder andere setzten<br />
die Bauarbeiten fort. So ging es ein paar Monate lang: <strong>Die</strong> Kugel wurde<br />
immer dicker, die Bewohnerzahl immer größer. Aber niemals wurde<br />
unsere Familie auf der Terrasse gestört. Ab Juli nahm die Zahl der<br />
Wespen ständig ab, Mitte August war das ganze Nest leer. (Wie man<br />
inzwischen weiß, leben die Arbeitsbienen außerhalb des Nestes noch<br />
solange weiter, bis sie nichts mehr zu fressen finden oder dem ersten