Die Reporterseiten von Harald Schnöde - Naturdetektive

Die Reporterseiten von Eberhard Forst
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Die Motte im Ohr (Teil 2 von 2)
Aber als ich unter der Dusche stand und mir die Ohren ausspülen wollte,
wurde sie auf einmal wieder so unruhig, dass ich beschloss, dem Spuk
endlich ein Ende zu bereiten: ich ging also zum Ohrenarzt.
Dem erzählte ich mein Missgeschick. Obwohl er einen solchen Fall erst
einmal gehabt hatte, blickte er in mein linkes Ohr und steckte wie
selbstverständlich eine Zange hinein. Damit zog er kurz darauf etwas
stark Flatterndes heraus. „Hier ist der Übeltäter“, sagte er“, anscheinend
handelt es sich um eine Dörrobst- oder Kleidermotte. Genau kann ich
das ohne nähere Untersuchung nicht sagen .Die Familie der
Mottenartigen hat nämlich noch viele andere Mitglieder wie Speicheroder
Kakaomotte, Mehlmotte, Hopfenmotte, Wassermotte usw., die man
äußerlich schlecht voneinander unterscheiden kann.
Trotzdem habe ich eine bestimmte Vermutung, weil die von mir zuerst
genannten Arten bei weitem am häufigsten vorkommen. Sicher weiß ich
allerdings, dass unsere Motte ein Männchen ist. Die Weibchen können
nämlich nicht richtig fliegen und verkriechen sich meistens, um ihre Eier
abzulegen.“
Bei diesen Worten öffnete er das Fenster und entließ die Motte in die
Freiheit. Mir aber steckte er ein Stückchen Verbandsmull mit einer
antibiotischen Salbe ins Ohr, weil sich das Trommelfell etwas entzündet
hatte. Am nächsten Tag durfte ich den Mull entfernen. Und von dem
unangenehmen Erlebnis blieb mir nur noch die Erinnerung — und diese
kleine Geschichte.
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