Die Reporterseiten von Harald Schnöde - Naturdetektive

Die Reporterseiten von Eberhard Forst
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4) Tierische Rückenschwimmer (Teil 1 von 2)
An einem milden Juniabend stand ich nicht weit von unserem kleinen
Gartenteich entfernt. Alles um mich herum war still - nur die Mauersegler
lärmten noch hoch oben in der Luft. Plötzlich wurde ich aufgeschreckt:
Irgendetwas fiel mit einem hörbaren Geräusch ins Wasser, einmal,
zweimal, dreimal...
Was konnte das nur sein? Hatten die Nachbarskinder, die gewöhnlich
auf dem Bürgersteig spielten, kleine Steine geworfen, um mich zu
necken? Oder waren von der Arbeit übermüdete Hummeln ins Wasser
gestürzt? Oder hatten etwa vorüberfliegende Vögel ihren Kot ins Wasser
fallen lassen?
Als ich weder Nachbars Kinder auf dem Bürgersteig noch Hummeln auf
der Wasserober-fläche noch Vögel in der Nähe entdeckte, schaute ich
mir den Teich aus nächster Nähe an, um den wirklichen Grund
festzustellen. Genau in diesem Augenblick fiel zum viertenmal etwas ins
Wasser und begann dort sofort zu schwimmen.
Das Tierchen fiel weder durch seine Größe (von knapp 15 mm) noch
durch seine Schönheit auf (mit seiner braunen Farbe unterschied es sich
kaum von der Umgebung), auffallend war die Art seiner Fortbewegung:
Während Fische, Frösche und andere Wassertiere mit dem Bauch nach
unter schwimmen, bewegte sich dieser Schwimmer mit dem Rücken
nach unten fort. Deswegen nennt man es schlicht „Rückenschwimmer“
(der wissenschaftliche Name „notonecta“ stammt aus dem Griechischen:
„Noton“ bedeutet „Rücken“ und „nectos“ „schwimmend“.)
Über Rückenschwimmer hat als erster neuzeitlicher Verfasser, soviel ich
weiß Guillaume Rondelet (1507 -1566) geschrieben, ein großer Kenner
der Medizin und ebenso der Fische, zu dessen Ehre eine Fischfamilie
Rondeletidae (,‚Papillenfische“) genannt wird. In seinen „Bücher(n) über
Meeresfische“ lesen wir Folgendes:
„Im Sommer sehen wir häufig kleine Fliegen an der Wasseroberfläche.
Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße haben sie sehr große Augen, einen
runden Rücken und flachen Bauch, 6 Beine, von denen die beiden
letzten am größten sind, damit ihr Körper im Wasser vorwärts bewegt
wird. Beim Schwimmen breiten sie beide Flügel aus. Sie können sowohl
in der Luft fliegen als auch im Wasser schwimmen. Sie schwimmen mit
dem Bauch nach oben und fliegen mit dem Bauch nach unten, und das
abwechselnd. Der Bauch ist mit schwarzen und grünen Linien bedeckt.“ (
zitiert von: Klaus-nitzer, Insekten, S.98)
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