Die Reporterseiten von Harald Schnöde - Naturdetektive

Die Reporterseiten von Eberhard Forst
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3) Der Tod der Amsel (Teil 1 von 3)
Der Winter war so streng wie ihn der Dichter Horaz, dessen 2000.
Todestages (1992) wir neulich gedachten, beschrieben hat (Ode 1,9):
“Du siehst wie der Soracte (= ein Berg im Tibertal bei Rom) dasteht,
weiß mit hohem Schnee (bedeckt) und die Wälder, leidend, kaum die
Last aushalten, und die Flüsse infolge des scharfen Frostes stillstehen.“
Es war ein Winter, in dem wir - wie viele andere - auf der Terrasse ein
Futterhäuschen für die Vögel aufgestellt und mit Sonnenblumenkernen,
Hanf, Mohn, Hirse und Hafer gefüllt hatten. Schon bald kamen
verschiedene Vögel angeflogen, fraßen einige Körnchen, flogen weg,
kehrten zurück und verschwanden schließlich aus unserem Blickfeld.
Sie unterschieden sich sowohl durch ihre Größe und die Farbe ihres
Gefieders als auch durch die Art, wie sie fraßen. Die Körnerfresser - wie
etwa die Haussperlinge, Amseln, Buchfinken sowie Mistel- und
Singdrosseln - fraßen alles an Ort und Stelle auf. Dagegen flogen die
Insektenfresser - wie Kleiber, Kohl-Blau- und Haubenmeisen - mit dem
Futter, vorwiegend Sonnenblumenkernen, an eine schneefreie Stelle auf
dem Boden, öffneten die Schale und verschlangen dann den weichen
Kern.
Manchmal waren mehrere Vögel der gleichen oder auch
unterschiedlicher Art gleichzeitig am Vogelhäuschen. Am friedlichsten
und, wenn man so sagen darf, am bescheidensten ver- hielten sich die
Buchfinken, am frechsten und streitsüchtigsten die Grünlinge, die sich
ständig miteinander um das Futter stritten. Die Amseln waren wegen
ihrer Größe meistens allein im Häuschen.
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