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09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

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Kapitel IV: Belzec im Lichte der archäologischen Untersuchungengäbe sich daraus, daß die restlichen 264.000 Juden nicht in Bełżec endeten,sondern lebend anderswohin verbracht worden sein müssen.Die Zahl von 170.500 Leichen beruht allerdings auf zwei Extremen: Einemmaximierten Volumen der Massengräber einerseits sowie einer maximiertenDichte der Leichen in diesen Gräbern andererseits.Prüfen wir zunächst den ersten Punkt. A. Kolas Ermittlungen hinsichtlichFläche und Volumen der Massengräber sind tatsächlich eher Schätzungen.Er selbst hat, wie in Absatz IV.1. erwähnt, hervorgehoben:»In der ersten Zone sind wahrscheinlich kleinere, benachbarte Gräberdurch das Einstürzen der Trennwände aus Erde zu größeren verschmolzen.«Etwas später schreibt Kola: 278»Zusätzliche Störungen der archäologischen Strukturen erfolgten durchintensive Grabungen direkt nach dem Krieg, wo die lokale Bevölkerungnach Juwelen suchte. Diese Fakten erschweren es den Archäologen, dieGröße der Gruben, in denen die Leichen verscharrt wurden, präzise zu definieren.«Die Deutschen verließen Bełżec im September 1943. Im Oktober 1944erreichten die Sowjets die Gegend, in der sich das Lager befand. Ein Jahrdarauf, im Oktober 1945, leitete das Landgericht Zamość ein Ermittlungsverfahrenüber das vermeintliche Vernichtungslager ein. Am 14. Oktobererklärte der Zeuge Stanisław Kozak: 279»Nach der Beseitigung der Zäune fing die Bevölkerung der Umgebungan, das Gebiet des Lagers auf der Suche nach den von den Juden zurückgelassenenGoldstücken, Brillanten und anderen kostbaren Sachen umzugraben.Das dauert noch bis heute. Daraus erklärt sich die große Menge vonmenschlichen Knochen, die über das Gebiet des ehemaligen Lagers verstreutsind, und die große Zahl der aufgewühlten Löcher.«Andere Zeugen, wie Eustachy Ukraińsky 280 und Eugeniusz G. , 281 bestätigtendiese Erklärung. In seinem Bericht vom 11. April 1946 schrieb derStaatsanwalt von Zamość: 282»Zur Zeit ist das Gebiet des Lagers von der Bevölkerung der Umgebungauf der Suche nach kostbaren Gegenständen vollkommen aufgewühlt. Infolgedessenkamen an die Oberfläche der Erde die Asche von den mensch-278 A. Kola, aaO. (Anm. 213), S. 65.279 ZStL, 252/59, Bd. I, S. 1132-1133 (Übersetzung aus dem Polnischen).280 Ebenda, S. 1119.281 Ebenda, S. 1135.282 Ebenda, S. 1227.105

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