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09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

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Kapitel III: Zeugen und Angeklagtesischen Forscher Paul Rassinier vom 3. August 1963, in dem er u.a.schrieb: 150»Ihre Vermutungen über das Zustandekommen seines [Gersteins] Berichts,einer in der Tat höchst unglaubwürdigen Kolportage, in der die“Dichtung” die Wahrheit bei weitem überwiegt, sowie über die Art seinesTodes dürften auch nach meinem Dafürhalten zutreffend sein.«Da Rassinier den Verdacht hegte, der Bericht sei nicht wahrheitsgemäßund nicht echt, sondern von zwei US-Offizieren verfaßt worden, die Gersteinals erste verhörten, ist es klar, daß Pfannenstiel die inhaltliche Richtigkeitdes Berichts mit diesen Zeilen rundweg dementierte. In seinem Brieferklärte er weiter, die Erwähnung seines Namens in dieser »Kolportage«habe ihm schweren Schaden zugefügt; deshalb wünsche er unter allen Umständeneine öffentliche Debatte über seine Person zu vermeiden und ersucheRassinier, größtmögliche Diskretion über seinen Namen zu wahren.Dies ist nur allzu verständlich.Im Jahre 1959 erfreute sich der Gerstein-Bericht bereits großer Bekanntheit.Schon 1951 hatte der französisch-jüdische Historiker Léon Poliakoveinen langen Auszug aus der Version vom 26. April 1945 (PS-1553)zitiert, 151 die somit offiziell zum “historischen Dokument” wurde; zwei Jahredarauf legte, wie bereits erwähnt, H. Rothfels der Öffentlichkeit dendeutschen Bericht vom 4. Mai 1945 vor. Pfannenstiel konnte nun keinezweideutige Haltung mehr einnehmen. So diente der »Bericht vom 26. April1945« als Grundlage des Verhörs vom 9. November 1959, was sich darausentnehmen läßt, daß er von ihm ausdrücklich erwähnt wurde. 152 Beim Verhörzitierte Pfannenstiel auch Gerhard Reitlingers Buch Die Endlösung, 153was davon zeugt, daß er mit der dogmatischen Geschichtsschreibung seinerZeit wohlvertraut war und genau wußte, was er zu sagen hatte. Die “Bestätigung”Pfannenstiels beruhte eindeutig auf dem “Gerstein-Bericht”, dochbrachte er es fertig, dort (absichtlich?) zusätzliche Widersprüche und Absurditäteneinzubauen.150 Der Pfannenstiel-Brief wurde in Faksimile abgelichtet von Wilhelm Stäglich und UdoWalendy in »NS-Bewältigung. Deutsche Schreibtischtäter«, Historische Tatsachen Nr. 5,Historical Review Press, Brighton 1977, S. 20.151 L. Poliakov, Bréviaire de la haine. Le IIIe Reich et les Juifs. Paris, Calmann-Lévy, 1951,S. 221-224.152 Verhör W. Pfannenstiels vom 6. Juni 1950. ZStL, 208 AR-Z 252/59, Bd. I, S. 44.153 Colloquium Verlag, Berlin 1956.65

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