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09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

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Carlo Mattogno, BełżecProtokoll, er sei »am 18. oder 19. August 1942 nach Belzec gefahren«, 166und bei jenem vom 25. April 1960 erwähnte er erstmals das präzise Datumder vorgeblichen Vergasung: 167»Wenn ich nach Judenexekutionen gefragt werde, so muß [sic] ich bestätigen,daß ich am 19. August 1942 eine Judenexekution in dem VernichtungslagerBełżec erlebt habe.«Offenbar hatte Pfannenstiel den Gerstein-Bericht immer aufmerksamerstudiert! – Zum Zweck seiner “Mission” mit Gerstein erklärte er: 168»Gerstein wurde von Globocnik beauftragt, für die Desinfizierung dergroßen Kleidermengen, die in Bełżec anfielen, zu sorgen.«Kein Sterbenswörtchen also über die angebliche Aufgabe, das Funktionssystemder “Gaskammern” effizienter zu gestalten! Mit dieser simplenAussage demolierte Pfannenstiel die ganze Argumentationsstruktur dessen,was Gerstein in seinen Berichten erzählt hatte. Was für eine Notwendigkeithätte denn auch vorliegen können, einen Techniker mit einer gefährlichenLadung flüssiger Blausäure aus dem 700 km entfernten Berlin kommen zulassen, nur um Kleidung zu desinfizieren, d.h. zu entwesen? 169 Und wiehätte Gerstein die Entwesung mit flüssiger Blausäure vornehmen können?Andererseits hatte Pfannenstiel bereits beim Verhör vom 6. Juni 1950 erklärt,daß Gerstein »schon öfter in Lublin und Bełżec war«, 170 was der Geschichtevon der “Mission” Gersteins einen weiteren herben Schlag versetzt.Höchst interessant ist auch, wie Pfannenstiel nun seine Fahrt nach Bełżecbegründete: 171»Bei dieser Gelegenheit regte Globocnik meiner Erinnerung nach an,daß ich dabei als Ordinarius für Hygiene einmal mitfahren könne.«Also hatte er Globocnik nun nicht mehr aus einer »gewissen Neugierde«um die Erlaubnis zum Besuch des Lagers gebeten, sondern war von Globocnikselbst dazu aufgefordert worden! Doch später tischte Pfannenstieleine wiederum neue Version auf: 167»Zu dieser Zeit wurde ein gewisser SS-Obersturmführer Gerstein, derebenfalls zum Sanitätsamt der SS in Berlin gehörte, in Lublin von Globocnikdarüber befragt, wie man am besten diese großen Spinnstofflager166 Verhör W. Pfannenstiels vom 9. November 1959. ZStL, Z 252/59, Bd. I, S. 137.167 Verhör W. Pfannenstiels vom 25. April 1960. ZStL, Z 252/59, Bd. I, S 585.168 Verhör W. Pfannenstiels vom 9. November 1959. ZStL, Z 252/59, Bd. I, S 136.169 Mit »Desinfizierung« meinte Pfannenstiel »Entwesung«.170 Verhör W. Pfannenstiels vom 6. Juni 1950. ZStL, 208 AR-Z 252/59, Bd. I, S. 43.171 Verhör W. Pfannenstiels vom 9. November 1959. ZStL, Z 252/59, Bd. I, S. 136f.68

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