13.07.2015 Aufrufe

09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel IV: Belzec im Lichte der archäologischen Untersuchungengar wahrscheinlich. Betrachtet man nämlich die Position der drei Bohrungenin Grab 10, die auf das Vorhandensein verseifter Leichen hinwiesen,sieht man, daß diese in zwei kleinen Zonen unten links konzentriert sind: 242von Bohrung 485 bis Bohrung 486 sowie um Bohrung 483 herum. Diesverleiht der Vermutung Auftrieb, daß es dort zwei kleine Gräber von 40 bis50 m² Fläche gab, auf deren Boden einige Leichenschichten lagen. Dasselbekönnte auch auf die Bohrungen 286 und 332 bei Grab 3 zutreffen, die imüblichen Abstand von 5 m längs der Süd-Nord-Diagonale des Grabes nebeneinanderliegen, 243 sowie auch auf Bohrung 1042 bei Grab 20. Ziehtman ein vorläufiges Fazit, so dürften die Gräber wahrscheinlich nicht mehrals einige hundert Leichen enthalten.3.2. Die polnischen Ermittlungen aus dem Jahre 1945Am 12. Oktober 1945 verfaßte der Bezirksuntersuchungsrichter desLandsgerichts in Zamość, Czesław Godzieszewski, ein »Protokoll der Grabungenim Friedhof des Vernichtungslagers in Bełżec«, in dem er die Ergebnisseder von ihm am selben Tage mit Hilfe von 12 Arbeitern vorgenommenenUntersuchungen auf dem Lagergelände von Bełżec zusammenfaßte:244»Die Öffnung, die mit Nr. 1 bezeichnet ist, wurde 8 m in die Tiefe und 10m in die Breite geführt, wobei man bis zum Boden der Gräber gekommenist. Im Laufe der Ausgrabungen gelangte man in der Tiefe von etwa 2 m aufdie erste Schicht der von verbrannten menschlichen Leichen stammenden,mit Sand vermischten Asche. Diese Schicht war etwa 1 m breit. Die nächsteAschenschicht wurde in der Tiefe von 4-6 m entdeckt. In der herausgeholtenAsche wurden einige verkohlte Teile menschlicher Körper gefunden,wie Hände und Arme, ferner Frauenhaare sowie nicht ganz verbrannteMenschenknochen. Außerdem wurden auch Stücke vom verbrannten Holzhervorgeholt. Die Schicht der menschlichen Asche endete im Graben Nr. 1in der Tiefe von etwa 6 m. Die mit Nr. 2 bezeichnete Öffnung wurde bis zurTiefe von 6 m geführt. In diesem Graben begann die Schicht der menschlichenAsche in der Tiefe von etwa 1,5 m und ging mit geringen Unterbrechungenbis etwa 5 m tief. Auch hier wurden mit der Asche Menschenhaare,ein Stück menschlichen Körpers, Kleiderfetzen und Reste von nicht ganzverbrannten menschlichen Knochen gefunden. Die mit Nr. 3 und 4 bezeich-242 Siehe Dokument 11 im Anhang.243 A. Kola, aaO. (Anm. 213), S. 22.244 ZStL, 252/59, Bd. I, S. 1121 (Übersetzung aus dem Polnischen).93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!