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09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

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Kapitel V: Eine dokumentierte Geschichte des Lagers Belzecgen Auflösung des Judenlagers in Bełżec und vorhandene Mißstände«. Darinwird ausgeführt, mangels Zusammenarbeit seitens des SS-BrigadeführersGlobocnik sei es nicht klar, ob »das Judenlager in Belzec« bereits aufgelöstworden sei. Des weiteren heißt es: 324»Die Juden aus dem Lager Belzec sollen aufgelöst werden [sic] undVerwendung zur Arbeit im Rahmen des Otto-Programmes finden. Es sollenauch die aus Radom und Warschau stammenden Juden in ihre Heimatortezurückkommen. Die Judenräte sind sogar bereit, ihre Rassegenossen selbstabzuholen. Über der Durchführung schwebt aber eine geheimnisvolle Unklarheit,da eine korrekte Mitarbeit der Organe des SS- und Polizeiführersin der Praxis nicht immer zu erreichen ist. Der augenblickliche Tatbestandist der, daß 8 Züge zum Abtransport vorgesehen sind. Zwei Züge sind inzwischengefahren. Der erste Zug fuhr nach Hrubieschow mit 920 Juden,die von 9 SS- oder Selbstschutzmännern begleitet waren. Angekommen sindvon diesen nur ca. 500. Wo der Rest von 400 verblieben ist, war auch nichtzu ermitteln. Da sie in dieser großen Zahl nicht gut alle erschossen wordensein können, hörte ich den Verdacht äußern, daß man sie vielleicht gegenZahlung von irgendwelchen Geldern freigelassen hat. Ich betone, daß dieseletzte Erklärung lediglich eine Vermutung ist. Der zweite Zug ist nach Radomgefahren mit etwa 900 Juden. Obgleich es nicht schwer gewesen wäre,die im Lager Bełżec befindlichen 3-400 Juden aus Radom herauszufinden,hat man diesem Wunsche der Abteilung Arbeit nicht entsprochen und sindnur 16 aus Radom dabei gewesen.«Das Schicksal der in Bełżec internierten Juden wird durch den Oktober-Bericht des Gouverneurs im Distrikt Lublin Zörner »über die Zwangsarbeitder Juden« geklärt: 325»Im Berichtsmonat wurden soviel Juden zu Zwangsarbeiten angefordert,daß Juden aus anderen Distrikten herausgeholt werden mußten. Ausdem Judenlager Bełżec wurden 4331 jüdische Zwangsarbeiter entlassen,die für Straßenbauten und Bauten des “Otto”-Programms eingesetzt waren.Ihr Zustand war so, daß sie nicht als voll arbeitseinsatzfähig angesehenwerden konnten.«Zuvor, im April 1940, hatte Bełżec als Zigeunerlager gedient, und unterden Häftlingen waren ansteckende Krankheiten wie Fleckfieber aufgetreten.326324 N. Blumental (Hg.), aaO. (Anm. 2), S. 220f.325 Jüdisches Historisches Institut Warschau (Hg.), aaO. (Anm. 321), S. 217.326 E. Dziadosz, J. Marszałek, »Więzienia i obozy w dystrykcie lunelskim w latach 1939-1944«, in: Zeszyty Majdanka, 3, 1969, S. 61.119

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