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09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

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Kapitel I: Die Zeugenaussagen zu den Tötungsmethodender Metallplatte schon bis über die Hüften im Wasser standen, wurde elektrischerStarkstrom durch das Wasser geleitet. Nach wenigen Augenblickenwaren alle Juden, Tausende auf einmal, tot.Dann hob sich der Metallboden aus dem Wasser. Auf ihm lagen die Leichender Hingerichteten. Eine andere Stromleitung wurde eingeschaltetund die Metallplatte wurde zu einem Krematoriumssarg, heißglühend, bisalle Leichen zu Asche verbrannt waren.Gewaltige Kräne hoben dann den riesigen Krematoriumssarg und entleertendie Asche. Große Fabrikschornsteine entleerten den Rauch.Die Prozedur war vollzogen. Der nächste Zug wartete schon mit neuenJuden vor der Einfahrt des Tunnels.Die einzelnen Züge brachten drei- bis fünftausend, manchmal auchmehr Juden. Es kamen täglich mehrere Züge an. Es gab Tage, an denen dieLinie nach Bełżec zwanzig und dreißig solche Züge befördert hatte.Die moderne Technik in nazistischer Regie triumphierte über alleSchwierigkeiten. Das Problem, wie man Millionen Menschen hinrichtenkann, war gelöst.Die unterirdische Menschenmühle verbreitete einen schrecklichen Geruchüber die Umgebung. Zeitweise lag dichter Rauch verbrannter Menschenkörperüber weiten Gebieten.«Eine Variante der Geschichte von der unterirdischen Ausrottung tauchtein dem berüchtigten, 1945/1946 entstandenen Schwarzbuch der beidenwohlbekannten Sowjetpropagandisten Ilja Ehrenburg und Vassili Grossmanauf. Diesem Buch zufolge soll ein deutscher Kriegsgefangener, ObergefreiterErik Heubaum, folgendes zu Protokoll gegeben haben: 34»Ich habe außerdem gesehen, wie friedliche Bürger mittels Gas ermordetwurden. Ich führte Telefonisten zu einem kleinen Nebenbahnhof, derzwölf Kilometer von Rawa Russkaia entfernt war. In der Nähe dieses Bahnhofshatte man inmitten eines Waldes eine unterirdische Baracke eingerichtet.Eines Tages, als ich mich dort befand, brachte man einen Judentransportdorthin. Die Waggons waren geschlossen, und die Menschen strecktendie Arme aus den Fenstern und baten um Wasser, aber man gestattete esniemandem, sich ihnen zu nähern. Beim Einbruch der Dunkelheit wurdendie Menschen in den Wald geführt. Alle Außenstehenden wurden im Bahnhofgebäudeeingesperrt. Der Wald wurde von SD-Einheiten umzingelt.Sobald sie dort angelangt waren, wurden diese Menschen, ohne Unterschieddes Geschlechts und des Alters, Männer, Frauen, Greise und Kinder,gezwungen, sich splitternackt auszuziehen und in die unterirdische Barackegestoßen. Nach dreiviertel Stunden schickte man die Männer einer anderen34 I. Ehrenburg, V. Grossman, Le livre noir, Actes Sud, 1995, S. 1058f.21

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