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09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

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Carlo Mattogno, BełżecEnde September an insgesamt 133 Tagen durchschnittlich ein Transport mit40 Waggons zu je 100 Personen im Lager eingetroffen sei, also insgesamt532.000 Menschen, und daß in den Monaten Oktober, November und Dezemberdort wöchentlich zwei Transporte mit jeweils 4.000 Personen angelangtseien, was zusammen 96.000 Deportierte ausmacht. Daraus ergäbesich eine Gesamtzahl von ca. 628.000 Menschen, die auf 600.000 abgerundetwurde. 117 Zur Zahl der Transporte lag kein einziges Dokument vor, unddie ganze Statistik fußte auf den Aussagen von Zeugen, von denen ein EustachyUkraiński die präzisesten Angaben gemacht hatte: Er sprach von 500Transporten und 1.800.000 Opfern. 118 Seine Zeugenaussage schien demStaatsanwalt von Zamość offenbar so glaubwürdig, daß er sie, wie wir gesehenhaben, in seinem Bericht vom 11. April 1946 zur Grundlage für seineBerechnung der Opferzahl machte. Damals lagen die üblicherweise genanntenOpferzahlen freilich noch im Bereich von Millionen, 119 und dievon den Zeugen behauptete Anzahl Transporte paßte dazu. Deshalb war dievon der Hauptkommission genannte Zahl von 600.000 Opfern, die durchkeinerlei Zeugenaussagen gestützt wurde, ganz willkürlich und bar jedenFundaments. Die Kommission, der die Millionenzahlen offenbar gar zuübertrieben vorkamen, hatte einfach notdürftig versucht, eine Ziffer zu begründen,die bereits 1944 von Abraham Silberschein als simple Hypothesepostuliert worden war: 120»Auf Grund der Zahl der während der Aktionen in Galizien eingefangenenJuden, die, wie oben gesagt, sämtlich nach Bełżec gekommen sind, istanzunehmen, daß nicht weniger als sechshunderttausend Juden aus Galiziendort ihren Märtyrertod fanden.«Im Januar 1965 fällte das Schwurgericht München sein Urteil im Bełżec-Prozeß.In der Urteilsbegründung hieß es: 121»In dem Vernichtungslager Bełżec fanden in der Zeit vom März bis Mai1942 mindestens 90.000 und in der Zeit von Juli bis November 1942 (nachErrichtung des massiven Vergasungsgebäudes) mindestens 300.000 Menschenden Tod.«In einer Fußnote vermerkte A. Rückerl jedoch: 121117 E. Szrojt, aaO. (Anm. 81), S. 43f.118 ZStL, 252/59, Bd. I, S. 1118 (Übersetzung aus dem Polnischen).119 Der Zeuge Eugeniusz G. nannte eine Opferzahl von 2 Millionen (ZStL, 252/59, Bd. I, S.1136), während R. Reder, wie bereits festgehalten, gar von 3 Millionen sprach.120 A. Silberschein, aaO. (Anm. 31), S. 44.121 A. Rückerl (Hg.), NS-Vernichtungslager im Spiegel deutscher Strafprozesse, DTV-Verlag, München 1979, S. 136.56

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