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09d-b.pdf - Holocaust-Handbücher

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Carlo Mattogno, BełżecGeheimnis” dann seelenruhig nach Hause geschickt haben soll! 109 Andererseitsist Kozaks Bericht lückenhaft, fehlt darin doch das entscheidendeElement: Die Erwähnung des Tötungsmittels. Rätselhaft ist daran ferner dasVorhandensein eines Ofens – ohne Rost, aber mit feuerfestem Mauerwerk –in jenem der drei Räume: Wozu mochten diese Öfen wohl dienen? YitzhakArad gibt S. Kozaks Aussage kommentarlos wieder, 110 was sehr aufschlußreichist.Es ist klar, daß S. Kozak, als er nach Kriegsende als Zeuge zum “Vernichtungslager”Bełżec vernommen wurde, seine Erinnerungen aus demJahre 1941 im Lichte des inzwischen offiziellen Bildes vom Lager neu deuteteund entsprechend verzerrte. Wenn er freilich, wie M. Tregenza behauptet,freiwillig und gegen Bezahlung im Lager arbeitete, so war er ein Kollaborateurund mußte als solcher mit Repressalien rechnen. Nur so läßt sichdie merkwürdige Mischung unvereinbarer Elemente in seiner Erzählungerklären. Daß seine Beschreibung viel besser zu einer Entwesungsanlageals zu einer Ausrottungsinstallation paßt, hat Jean-Claude Pressac 1995 zuRecht hervorgehoben: 111»Anstatt von einer Menschentötungseinrichtung auszugehen, wird mandie Hypothese akzeptieren müssen, daß Ende 1941 bis Mitte 1942 in Belzec,Sobibor und Treblinka drei Entlausungsanlagen errichtet wurden.«Der Zweck solcher Anlagen, so Pressac, bestand in prophylaktischerHygiene sowie im Kampf gegen den Typhus. 112Andere Historiker haben hingegen versucht, die von Kozak gelieferteBeschreibung der offiziellen Geschichtsversion anzupassen, wobei sie siephantasievoll ergänzten. Einen ersten Anstoß dazu hatte bereits der ZeugeMichał Kuśmierczak gegeben, der bei der Befragung vom 16. Oktober1945 durch den Bezirksuntersuchungsrichter Cz. Godzieszewski erklärte: 113»Einer von den “Schwarzen” hat mir erzählt, daß man die Juden mitVerbrennungsgasen, die von einem 250 K.V. starken Motor erzeugt wurden,tötete oder vielmehr sie durch sie ersticken ließ; der Motor soll 30 Metervon der Kammer entfernt und etwa 3 Meter tief in der Erde versteckt gewe-109 Fast noch erstaunlicher ist, daß die SS die Polen für den Bau der vorgeblichen Gaskammernbezahlt haben soll!110 Y. Arad, Belzec,Sobibor, Treblinka. The operation Reinhard death camps. Indiana UniversityPress, Bloomington and Indianapolis 1987, S. 25.111 Dadurch erklärt sich das ansonsten unbegreifliche Vorhandensein der Öfen: Es handeltesich um Heißluftentwesungsöfen.112 J.-C. Pressac, »Enquête sur les camps de la mort«, in: Historama-Histoire, Sondernummer34, 1995, S. 121.113 ZStL, 252/59, Bd. I, S. 1150 (Übersetzung aus dem Polnischen).54

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