was Recht ist 27.09.2013

64Die Haftung tritt jedoch nicht ein, wenn der Bauherr sich eines Dritten nicht bedient unddas Fehlschlagen der Mängelbeseitigung darauf zurückzuführen ist, dass der Bauherrsich keinen fachmännischen Rat eingeholt hat. (BGH Urteil vom 29.09.1988, Baurecht1989 Seite 97)Diskutiert wird die Haftung für das Verschulden Dritter im Verhältnis der am BauBeteiligten untereinander, d.h. Architekt, Planer, Statiker, Bauleiter, Fachingenieure,Werkunternehmer, Subunternehmer. Diese können alle aufgrund von Fehlern zu einemBaumangel beigetragen haben. Baumängel können nicht nur durch eine falscheAusführung entstehen, sondern auch durch eine falsche Bauleitung, falsche Planungoder falsche Berechnung. Derjenige am Bau Beteiligte, der den Fehler durch seineTätigkeit auch nur mit verursacht hat, haftet gegenüber dem Bauherrn sowieso. Eshaften aber auch diejenigen, die den Fehler des Planers oder Bauunternehmers erkanntund nicht reagiert haben oder aber die jeweiligen Fehler hätten erkennen müssen.Haftung für das Verschulden Dritter besteht demzufolge dann, wenn Tätigkeit mehrereram Bau Beteiligter zu einem Mangel führt, der nicht vorhanden gewesen wäre, wenn nureiner aus der Kette richtig gehandelt hätte.Wie wirkt es sich auf die Haftung des einzelnen am Bau Beteiligten aus, wenn Planerund Sonderfachleute, Bauleiter des Bestellers, Baustofflieferanten, Vorunternehmer,Nachfolgeunternehmer Fehler machen. Entscheidend für den Umfang der Haftung istdie Zurechenbarkeit des Verschuldens des am Bau Beteiligten gegenüber demBauherrn, d.h. der Bauherr muss sich das Verschulden seines Erfüllungsgehilfenunmittelbar zurechnen lassen.