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was Recht ist 27.09.2013

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82f.) PattsituationHäufig entsteht der Streit um die Bestellung der Sicherheit gem. § 648 a BGB bei einemStreit um Mängelbeseitigungsansprüche, es gibt dann einen sogenannten praktischenWettlauf um Fr<strong>ist</strong>en mit der Folge einer Pattsituation. Pastor, a.a.O. Rdn. 332 ff; Schmitza.a.O. Rdn. 111)Eine berechtigte Le<strong>ist</strong>ungsverweigerung des Unternehmers hat nämlich zur Folge, dassder Besteller keine Le<strong>ist</strong>ung verlangen kann, d. h. auch keine Mängelbeseitigung. DerUnternehmer kann vielmehr den Vertrag kündigen und behält seinen Anspruch aufVergütung, jedoch kann er keine Vergütung verlangen für mit Mängeln behafteteLe<strong>ist</strong>ungen. Hat aber der Besteller dem Unternehmer bereits eine Fr<strong>ist</strong> zurMängelbeseitigung gesetzt so <strong>ist</strong> diese abgelaufen bevor der Unternehmer wie § 648 aBGB die Sicherheit gefordert hat, hat der Besteller die Wahl, ob er noch weiter dieNacherfüllung verlangt oder Ansprüche auf Vorschuss, Schadensersatz oder Minderunggeltend macht und diese selbstverständlich zur Aufrechnung stellt. Eine Pattsituationzwischen den Beteiligten kann entstehen, wenn der Besteller die Sicherheit nicht stelltund der Unternehmer den Werkvertrag nicht kündigt. (Schmitz a.a.O. Rdn. 111)DerBesteller hat ja häufig ein Interesse daran, dass die Arbeiten fortgesetzt werden bzw. dieMängel beseitigt werden. In diesem Fall bleibt dem Besteller nur die Möglichkeit, weil erden Unternehmer nicht zur Kündigung zwingen kann, seinerseits vom <strong>Recht</strong> derKündigung nach § 649 Gebrauch zu machen mit der Folge, dass der Unternehmer seinWerklohnanspruch behält, aber natürlich gekürzt um die Kosten der Mängelbeseitigung.Unternehmer kann seinerseits die Pattsituation beenden indem er von seinemKündigungsrecht aus § 648a BGB Gebrauch macht. Er muss dann aber eine Nachfr<strong>ist</strong>zur Gestellung einer Sicherheit setzen. Er behält dann ebenfalls den Anspruch aufLe<strong>ist</strong>ungsvergütung, abzüglich der Mängelbeseitigungskosten, weil er dann keineweitere Mängelbeseitigungsle<strong>ist</strong>ungen mehr erbringen muss, wenn eineMängelbeseitigung noch möglich <strong>ist</strong> oder abzüglich Minderwert wenn Mängelbeseitigungunverhältnismäßig <strong>ist</strong>. (Pastor a.a.O. Rdn. 334f.; Schmitz a.a.O Rdn. 112; BGH Urteil09.12.2004 VII ZR 199/03; BGH Urteil v. 12.10.2006 VII ZR 307/04)

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