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Bildungsstandards „Deutsch“ - Gemeinsam lernen

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Rahmen- und Lernbedingungen:Rechtschreiben kann nicht als durchgängig gleiches Programm für alle gelehrt werden,sondern die Kinder müssen angemessene, ihren individuellen Lernvoraussetzungen undLernwegen entsprechende differenzierte Angebote für den schrittweisen Aufbau ihrer orthografischenKompetenz erhalten. Dabei spielt das selbstständige, eigenverantwortlicheLernen, Entdecken und Problemlösen im Umgang mit Schrift eine besonders wichtige Rolle.Dadurch wird ermöglicht, dass die Kinder zunehmend komplexere Zugriffsweisen auf Schriftselbsttätig entwickeln und immer besser in der Lage sind, ihre Schreibungen zu überprüfenund sich dabei angemessener Lösungshilfen bedienen. Rechtschreibunterricht muss dieKinder als aktiv Lernende ernst nehmen.Das schließt eine neue Sichtweise auf Fehler ein, die traditionell lediglich als Zeichen derAbweichung von der Norm gewertet werden. Fehler aus heutiger Sicht machen einerseitsden Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes deutlich und können andererseits als Anzeichenfür den konstruktiven Versuch des Kindes, sich der korrekten Schreibung anzunähern,angesehen werden.Differenzierender und individualisierender Rechtschreibunterricht schließt nicht aus, dass anbestimmten Phänomenen der Rechtschreibung auch gemeinsam gearbeitet wird, wobeijedoch individuelle Zugänge und Übungsangebote mitberücksichtigt werden.Für das Rechtschreiben<strong>lernen</strong> ist die Erkenntnis besonders wichtig, dass es beim Abschreibennicht um das Einprägen von Wortbildern, sondern um Speicherung von - je nach Wort -ganz spezifischem Wissen im „inneren orthografischen Lexikon“ geht. Damit das angemessenund nachhaltig gelingt, müssen beim Abschreiben bestimmte Strategien angewendetwerden.Für normgerechtes Schreiben ist die Einsicht in den morphologischen Aufbau der Spracheeine wichtige Grundlage. Durch Übungen zur Wortbildung mit Wortbausteinen und durchEinblicke in die Verwandtschaft von Wörtern werden solche Grundlagen gesichert.Schreibanalogien stellen einerseits eine Hilfe für den Transfer von bereits bekannten Wortelementenauf die Schreibweise weiterer Wörter dar, bergen andererseits aber auch dieGefahr von Übergeneralisierungen für Falschschreibungen in sich. Daher ist hier bei derVorgabe von Wortmaterial besondere Vorsicht geboten.Die Kinder haben ein Gespür für Unsicherheiten beim Rechtschreiben und ein Verantwortungsgefühlfür die orthografische Korrektheit ihrer Schreibprodukte entwickelt. Siehaben sich daran gewöhnt, keinen schriftlichen Text, der an jemand anderen gerichtet istoder veröffentlicht wird, ungeprüft aus der Hand zu geben. Bei der Überprüfung der Rechtschreibungwerden alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten wie zB Sprachwissen,Nachschlagen, EDV-unterstützte Hilfen genützt.30Version 2.2, Stand: Februar 2006

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