Identifikation und Charakterisierung - OPUS - Universität Würzburg
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IV. Diskussion<br />
IV. Diskussion<br />
Der Hintergr<strong>und</strong> dieser Arbeit ist die Frage, weshalb die Zellen des Immunsystems bei<br />
Patienten mit Myositis, Multipler Sklerose oder anderen Autoimmunerkrankungen in den<br />
Muskel, das Gehirn oder in andere Zielorgane einwandern <strong>und</strong> welches Antigen sie dort<br />
erkennen. Ein Schritt zur Beantwortung dieser Frage war, die gewebsinvasiven potentiell<br />
autoaggressive T-Lymphozyten aus dem Zielgewebe durch Lasermikrodissektion zu isolieren<br />
<strong>und</strong> mit einer hierfür entwickelten Einzelzell-PCR αβ-TZR-Paare zu identifizieren. Im<br />
nächsten Schritt wurden die so erhaltenen TZR in der Hybridomzelllinie 58α - β - „wieder zum<br />
Leben erweckt“ (Blank et al., 1993) <strong>und</strong> für erste Versuche zur Antigensuche eingesetzt.<br />
Unterscheidung zwischen autoreaktiven T-Lymphozyten <strong>und</strong> bystander-Zellen<br />
Bevor wir beginnen konnten, gezielt Zellen aus Gewebe zu isolieren <strong>und</strong> zu analysieren,<br />
mussten wir zunächst herausfinden, welche T-Lymphozyten für die Analyse interessant sind.<br />
Hierfür ist es nötig, zwischen autoaggressiven T-Zellen <strong>und</strong> so genannten bystander-Zellen<br />
unterscheiden zu können. Man nimmt an, dass die erste Welle der Invasion aus autoantigen<br />
spezifischen T-Zellen besteht, die im Zielgewebe expandieren. Anschließend wandern jedoch<br />
vermehrt irrelevante bystander-Zellen ein, angelockt durch Cytokine <strong>und</strong> Chemokine<br />
(zusammengefasst in Dornmair et al., 2003). Da die Diagnose der Krankheit <strong>und</strong> somit die<br />
Entnahme der Biopsie meist längere Zeit nach Ausbruch der Krankheit erfolgt, sind sowohl<br />
Effektor-T-Zellen sowie bystander-Zellen in der Biopsie enthalten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen<br />
die isolierten T-Zellen zwei Kriterien erfüllen. Zum einen muss die TZR-β-Kette der Zelle<br />
klonal expandiert sein, zum anderen muss die Zelle im engen Kontakt mit der Zielzelle stehen.<br />
Die klonale Expansion einer β-Kette detektierten wir mittels CDR3-Spektratyping-Analyse<br />
(zusammengefasst in Pannetier et al., 1995). Das zweite Kriterium, die Lage der Zelle im<br />
Gewebe, ist bei einer Muskelbiopsie eines Myositispatienten sehr aussagekräftig. Bei der<br />
Myositis werden die Muskelfasern durch CD8 + cytotoxische T-Lymphozyten zerstört, welche<br />
die Muskelfaser kontaktieren oder sogar invadieren (Mantegazza et al., 1993; Engel <strong>und</strong><br />
Arahata, 1984; zusammengefasst in Engel <strong>und</strong> Hohlfeld, 2005). Die Zerstörung der<br />
Muskelzelle wird hauptsächlich durch das porenbildende Protein Perforin vermittelt (Goebels<br />
et al., 1996). Dieser gerichtete <strong>und</strong> TZR-abhängige Vorgang ist eine typische immunologische<br />
Synapse wie sie üblicherweise zwischen T-Lymphozyten <strong>und</strong> ihrer Target-Zelle auftritt<br />
(Stichcombe et al., 2001; Purbhoo et al., 2004). Da nicht relevante bystander-Zellen meist<br />
keinen Kontakt zur Muskelfaser haben, sondern sich im Zellzwischenraum befinden, sind diese<br />
so leicht von den cytotoxischen Effektor-T-Zellen zu unterscheiden. Die Detektion der CD8 + -<br />
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