Identifikation und Charakterisierung - OPUS - Universität Würzburg
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IV. Diskussion<br />
Ein Gr<strong>und</strong> für das negative Ergebnis der Untersuchung beider T-Zell-Rezeptoren könnte die zu<br />
geringe Sensitivität der verwendeten Analysemethode sein. Die Sensitivität des IL-2-ELISAs<br />
liegt bei etwa 2pg IL-2, was nur gering über dem erwarteten Signal der TZR-Transfektante<br />
liegt. Das schlechte Signal-Rausch-Verhältnis erschwert eine eindeutige Auswertung, da<br />
schwache Signale nicht von Hintergr<strong>und</strong>signalen unterschieden werden können.<br />
Weitere Gründe für das negative Ergebnis könnten auch die fehlende Affinität zwischen TZR<br />
<strong>und</strong> MHC/Peptid-Komplex sowie die zu geringe Degeneration des TZR sein. Degeneration<br />
bedeutet, dass ein bestimmter TZR nicht nur durch ein bestimmtes Peptid, sondern durch viele<br />
verschiedene Peptide aktiviert werden kann (zusammengefasst in Wilson et al., 2004). Ist die<br />
Degeneration zu gering, enthält der jeweilige Peptidmix der PS-CPL zu wenige Peptide, die in<br />
der Lage sind, die TZR-Transfektante zu aktivieren <strong>und</strong> somit ein ausreichend hohes IL-2-<br />
Signal zu erreichen.<br />
Einige Beispiele aus der Literatur zeigen, dass PS-CPL-Versuche oftmals nicht das native<br />
Peptid, sondern ein anderes stärker aktivierendes Peptid detektieren (Hernández et al., 2004;<br />
Zhao et al., 2001).<br />
Nachfolgende Abbildung 45 zeigt eine Zusammenfassung der PS-CPL-Versuche von<br />
Hernández et al. mit einem bekannten Peptid p572 der menschlichen Telomerase Reversen<br />
Transkriptase. In vier aufeinander folgenden Versuchen konnte die native AS nur in drei von<br />
neun Positionen detektiert werden (Position 3 = F, Phenylalanin; Position 6 = R, Arginin;<br />
Position 9 = V, Valin). Außerdem sieht man, dass die korrekte AS nicht in allen vier der vier<br />
durchgeführten Experimente erschein, sondern bei zwei AS lediglich in zwei bzw. drei<br />
Versuchen auftrat.<br />
P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7 P8 P9<br />
4x Y H M R R Y<br />
3x L RT DP KM G P Y R VP<br />
2x T S FY Y AT SH SM K EF<br />
No peptides 3 4 5 3 3 4 4 3 4<br />
Native seq. R L F F Y R K S V<br />
Abb. 45:<br />
Häufigkeit<br />
der aktivsten<br />
Library-Mixe<br />
(aus<br />
Hernández et<br />
al., 2004)<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> verwendet man die Methode der PS-CPL oftmals nicht nur dazu, das native<br />
Peptid eines TZR zu finden, sondern Peptid-Analoga von TZR-Klonen zu identifizieren, deren<br />
Antigen bereits bekannt ist. Die detektierten Peptide können dann zur Vaccinierung gegen<br />
Infektionen oder auch zur Tumorbehandlung eingesetzt werden (zusammengefasst in<br />
Wiesmüller et al., 2001).<br />
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