Identifikation und Charakterisierung - OPUS - Universität Würzburg
Identifikation und Charakterisierung - OPUS - Universität Würzburg
Identifikation und Charakterisierung - OPUS - Universität Würzburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
IV. Diskussion<br />
Vβ1 sowie Vβ23, isolierten wir die Zellen durch Lasermikrodissektion <strong>und</strong> analysierten sie<br />
durch die Einzelzell-PCR.<br />
In 64 der 1230 analysierten Zellen detektierten wir die in der CDR3-Spektratyping-Analyse<br />
expandierte Vβ1-Jβ1.2-TZR-Kette des Patienten PM16488 (5,2%). In neun Zellen fanden wir<br />
eine gepaarte α-Kette (0,7%). Sechs Zellen zeigten die identische Vα2.2-Jα54, die anderen<br />
drei Zellen wiesen eine unterschiedliche α-Kette auf (Vα11-Jα31, Vα20-Jα37, Vα23-Jα40).<br />
In einer erneuten Analyse der 64 Vβ1 + -Zellen mit klonspezifischen Primern gegen die bereits<br />
detektierten vier α-Ketten fanden wir weitere 14 Zellen mit einer Vα2.2-Jα54 (1,9%). Die<br />
anderen drei α-Ketten konnten bestätigt, jedoch in keiner weiteren Zelle detektiert werden.<br />
Diese Dominanz des TZR Vβ1-Vα2.2 ist ein Hinweis auf die pathogene Relevanz dieses T-<br />
Zell-Klons. Durch ein unbekanntes AG könnte dieser zur Proliferation angeregt worden sein.<br />
Betrachtet man die Aminosäuresequenz der CDR3-Region der vier verschiedenen detektierten<br />
α-Ketten, so kann man eine Ähnlichkeit der Aminosäuren erkennen. Es sind meist kleine,<br />
hydrophile Aminosäuren. Lediglich die negativ geladene Aminosäure Aspartat in der TZR-α-<br />
Kette Vα23-Jα40 bildet eine Ausnahme. Ähnliches konnte an immunisierten Mäusen gezeigt<br />
werden, in denen eine TZR-β-Kette mit verschiedenen strukturell ähnlichen α-Ketten<br />
kombiniert war (Hamrouni et al., 2003). Diese Beobachtung könnte ein Hinweis darauf sein,<br />
dass dasselbe Antigen verschiedene TZR, die zwar aus derselben β-Kette jedoch aus<br />
unterschiedlichen α-Ketten aufgebaut sind, aktivieren kann. Dies würde bedeuten, dass<br />
dieselbe β-Kette während der T-Zell-Diversifikation mit verschiedenen α-Ketten kombinieren<br />
kann.<br />
Durch die Analyse des zweiten Patienten IBM15551 konnten wir zeigen, dass die Methode<br />
nicht nur in diesem speziellen Fall, sondern generell funktioniert. Wir detektierten die<br />
expandierte TZR-β-Kette Vβ23-Jβ1.1 in acht der 250 analysierten Zellen (3,2%). In zwei<br />
Zellen fanden wir eine gepaarte α-Kette (0,8%), eine Vα4.2-Jα47 sowie eine Vα23.1-Jα39.<br />
Da die Gewebeprobe nach Analyse von 250 Zellen bereits aufgebraucht war, mussten wir die<br />
Untersuchung des Patienten abbrechen.<br />
Nach der Analyse beider Myositispatienten wurde die Methode auch auf den MS-Patienten FE<br />
übertragen. Dieser zeigte in der CDR3-Spektratyping-Analyse sowohl im Blut als auch im<br />
Hirngewebe eine Vβ1-Jβ2.3-Expansion. Die Analyse von 2500 CD8 + /Vβ1 + -T-Lymphozyten<br />
aus dem Blut ergaben 56 Zellen mit der korrekten Vβ-Sequenz (2,2%). In vier Zellen konnten<br />
wir dieselbe Vα7.2-Jα16 detektieren (0,16%). In einer erneuten Blutprobe des Patienten trat<br />
die Expansion nicht mehr auf. Dies lag vermutlich an den verabreichten Medikamenten. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> konnten wir die detektierte α-Kette im Blut nicht bestätigen <strong>und</strong> untersuchten<br />
95