Identifikation und Charakterisierung - OPUS - Universität Würzburg
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IV. Diskussion<br />
T-Zellen erfolgte durch die Färbung mit einem Antikörper gegen die variable Region<br />
derjenigen TZR-β-Kette, welche zuvor im CDR3-Spektratyping eine Expansion zeigte.<br />
Sowohl das CDR3-Spektratyping als auch die Färbung mit einem Antikörper ist fast<br />
ausschließlich auf die Analyse der TZR-β-Kette beschränkt. Durch die wesentlich höhere<br />
genetische Variabilität der TZR-α-Kette ist es bis jetzt nicht möglich, eine Spektratyping-<br />
Analyse für die α-Kette durchzuführen, denn den 13 verschiedenen J-Elementen der β-Kette<br />
stehen 50 verschiedene J-Elemente der α-Kette gegenüber (Arstila et al., 1999). Auch die<br />
Färbung der variablen Region der TZR-α-Kette ist nur eingeschränkt möglich, da lediglich drei<br />
AK zu Verfügung stehen: Vα2.3, Vα12 <strong>und</strong> Vα24 (Janson et al., 1989; DerSimonian et al.,<br />
1991; Padovan et al., 1993). Somit ist eine Analyse der Vα-Kette durch Färbung mit einem<br />
AK auf die aufgeführten drei V-Regionen beschränkt. Da die α-Kette also nicht durch Färbung<br />
oder CDR3-Spektratype detektiert werden kann, muss für die gleichzeitige Identifizierung<br />
beider TZR-Ketten die im Rahmen dieser Arbeit etablierten Einzelzell-RT-PCR-Methode<br />
angewandt werden. Da diese sehr anspruchsvoll ist, beschränkten sich bisherige Studien fast<br />
ausschließlich auf die Untersuchung des β-Ketten-Repertoires (Babbe et al., 2000; Hofbauer et<br />
al., 2003; Roers et al., 1998).<br />
Nur in einigen Ausnahmefällen war eine Identifizierung gepaarter αβ-Ketten dennoch<br />
möglich. Es gelang in Experimenten mit lebenden Zellen, die zuvor mit einem der wenigen<br />
erhältlichen α-AK gefärbt wurden oder bei Zellen deren α-Kette bereits bekannt war, αβ-<br />
Pärchen zu detektieren (Hamrouni et al., 2003; Kurokawa et al., 2001). Auch in einzelnen<br />
Fällen, in denen eine monoklonale Expansion vorlag, konnten αβ-TZR-Pärchen identifizert<br />
werden. Hier war es möglich ohne Berücksichtigung der Morphologie das<br />
Gewebehomogenisat zu analysieren (Hohlfeld et al., 1991; Pluschke et al., 1992; Wiendl et al.,<br />
2002; Dornmair et al., 2004).<br />
Die Abgrenzung zwischen autoaggressiven T-Zellen <strong>und</strong> irrelevanten bystander-Zellen durch<br />
den Kontakt der T-Zelle mit einer Zielzelle, konnte bei der Untersuchung des Hirngewebes des<br />
MS-Patienten nicht angewandt werden. Im gefärbten Hirngewebe waren keine eindeutigen<br />
durch die T-Lymphozyten angegriffenen Zielstrukturen erkennbar. Hier konnten wir nur das<br />
Ergebnis der CDR3-Spektratyping-Analyse als Hinweis auf die Pathogenität der Zelle<br />
verwenden.<br />
TZR-Paare der Myositispatienten PM16488 sowie IBM15551<br />
Die CDR3-Spektratyping-Anaylse des Polymyositispatienten PM16488 lieferte eine Vβ1-<br />
Jβ1.2-Expansion, die des Patienten IBM15551 eine Vβ23-Jβ1.1-Expansion. Nach der Färbung<br />
der T-Lymphozyten mit den entsprechenden AK gegen die variable Region der TZR-β-Ketten<br />
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