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Identifikation und Charakterisierung - OPUS - Universität Würzburg

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IV. Diskussion<br />

durch das entsprechende HLA-Molekül zu präsentieren <strong>und</strong> somit die TZR-Transfektanten zu<br />

aktivieren. Proteine werden in unterschiedlichen Zelltypen auf verschiedene Weise prozessiert<br />

<strong>und</strong> durch das Protasom in unterschiedliche Peptidfragmente zerlegt. Dasselbe Protein könnte<br />

in den verwendeten TE671-Zellen in andere Peptide zerlegt <strong>und</strong> präsentiert werden als in den<br />

Muskelzellen des Patienten (zusammengefasst in van den Eynde <strong>und</strong> Morel, 2001). Außerdem<br />

könnten bei den TE671-Zellen patientenspezifische Mutationen, so genannte SNPs, die<br />

Detektion des Antigens behindern (Brookes, 1999). Hätte der hier untersuchte Patient einen<br />

solchen Polymorphismus, welcher in den verwendeten Modellzelllinien nicht auftritt, könnte<br />

das gesuchte Peptid nicht von den TZR-Transfektanten erkannt werden.<br />

Da wir weder mit Hilfe der patientenspezifischen EBV-B-Zellen noch mit Hilfe der TE671-<br />

Zellen ein Antigen detektieren konnten, verwendeten wir für die weitere Antigensuche<br />

verschiedene Positional Scanning-Combinatorial Peptide Libraries (PS-CPL). Mit Hilfe dieser<br />

Methode ist es möglich, ein Peptidmotiv zu detektieren, welches den TZR aktiviert.<br />

Ausgehend vom erhaltenen Peptidmotiv werden anschließend Kandidatenpeptide synthetisiert<br />

<strong>und</strong> diese auf ihre Aktivierungsfähigkeit getestet, um ein definiertes Peptid zu erhalten. Da wir<br />

den TZR Vβ1-Vα2.2-Klon (435) 20mal im Patienten PM16488 fanden <strong>und</strong> dieser somit am<br />

interessantesten erschien, führten wir die PS-CPL-Versuche zunächst nur mit dieser TZR-<br />

Transfektante sowie mit dem Modell-TZR JM22 durch. Die Experimente mit dem TZR Vβ1-<br />

Vα2.2 ergaben jedoch kein eindeutiges Peptidmotiv. Zum einen waren die erhaltenen Signale<br />

des IL-2-ELISAs sehr schwach, zum anderen waren sie in darauf folgenden Versuchen oftmals<br />

nicht reproduzierbar oder sogar widersprüchlich. Um möglicherweise doch noch ein<br />

Peptidmotiv zu erhalten, wurden die Versuche in Kollaboration mit dem Labor von Darcy<br />

Wilson, San Diego, USA, nochmals wiederholt. Die Methode der PS-CPL wurde in dieser<br />

Gruppe entwickelt <strong>und</strong> ist deshalb dort sehr gut etabliert. Doch auch die Gruppe von D. Wilson<br />

konnte durch wiederholte Experimente kein eindeutiges Peptidmotiv detektieren. Der Gr<strong>und</strong><br />

liegt wahrscheinlich an der zu geringen Affinität <strong>und</strong> der fehlenden Degeneration des<br />

untersuchten TZR (persönliche Mitteilung von D. Wilson).<br />

Die PS-CPL-Experimente mit dem Modell-TZR JM22 (Vβ17-Vα10), der das Infuenza A<br />

Virus Matrix Peptid flu 58-66 erkennt (Lehner et al., 1995, Moss et al., 1991), lieferten<br />

ebenfalls keine aussagekräftigen Ergebnisse. Die Auswertung der Versuche zeigte keine IL-2-<br />

Signale entsprechend der Aminosäuresequenz des flu-Peptids GILGFVFTL bzw. Signale in<br />

homologen Aminosäuren. Zudem waren die Signale wie auch beim TZR Vβ1-Vα2.2 (435) des<br />

Patienten PM16488 sehr niedrig <strong>und</strong> überwiegend nicht reproduzierbar, was die Auswertung<br />

der Daten zusätzlich erschwerte.<br />

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