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bvwp-2030-referentenentwurf

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negativen Beitrag (ca. -3 Mrd. €), Schiene und Wasserstraße einen positiven Beitrag (ca. +2,2 Mrd. € bzw.<br />

ca. 1,1 Mrd. €). Dies entspricht einer Minderung von 0,4 Mio. Tonnen CO 2 pro Jahr. Gemessen am in der<br />

Verkehrsprognose <strong>2030</strong> prognostizierten CO 2-Ausstoß des Verkehrs für <strong>2030</strong> in Deutschland in Höhe von<br />

vsl. ca. 190 Mio. Tonnen ist der Beitrag aus dem BVWP <strong>2030</strong> eher gering. Der Einfluss von Erhalt und<br />

Ausbau von Verkehrsinfrastruktur im Bemühen um deutliche Reduktionen von Treibhausgasen ist daher<br />

sehr begrenzt. Wesentlich größere Effekte werden z. B. durch eine kontinuierlich verbesserte<br />

Kraftstoffeffizienz im Verkehrsbereich erzielt.<br />

Weiterhin führen die BVWP-Vorhaben zu einem Absinken der sonstigen Abgasemissionen (CO, HC, NO x,<br />

Partikel), so dass aus den Projekten des VB/VB-E aller drei Verkehrsträger ein volkswirtschaftlicher<br />

Nutzen in Höhe von 0,8 Mio. € erreicht.<br />

Auch im Hinblick auf die nicht-monetarisierte Umweltwirkungen (z.B. Flächenverbrauch, Zerschneidung<br />

etc.) wurde bei der Aufstellung des Plans auf möglichst geringen Beeinträchtigungen geachtet. Leidglich<br />

bei ca. 150 der BVWP-Projekte des VB wurde eine hohe Umweltbetroffenheit festgestellt. Das entspricht<br />

ca. 19 % alle VB-Projekte.<br />

Die Bundesregierung verfolgt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und der Nationalen Strategie zur<br />

biologischen Vielfalt das Ziel, das Siedlungs- und Verkehrsflächenwachstum in Deutschland auf 30 Hektar<br />

pro Tag zu begrenzen. Die Verkehrsflächen nehmen mit 18.100 km² nur einen relativ geringen Anteil von<br />

ca. 1 % der Fläche der Bundesrepublik ein, wobei davon wiederum nur ein kleiner Anteil auf die<br />

Bundesinfrastruktur zurückzuführen ist. Auch bei der Neuinanspruchnahme von Flächen spielt sie<br />

grundsätzlich eine eher untergeordnete Rolle. 2013 lag die jährliche Zunahme der Siedlungs- und<br />

Verkehrsflächen bei 70,5 Hektar pro Tag. Davon entfielen 18,5 Hektar pro Tag auf die Verkehrsfläche.<br />

Durch die VB- und VB-E-Projekte des BVWP <strong>2030</strong> wird insgesamt eine zusätzliche Neuinanspruchnahme<br />

von 15.792 Hektar verursacht. Bezogen auf die Gültigkeitsdauer des BVWP ergibt sich eine zu erwartende<br />

Flächeninanspruchnahme durch die BVWP-Verkehrsprojekte von 2,83 Hektar /Tag. Dies entspricht einem<br />

prozentualen Anteil von etwa 9 Prozent des Nachhaltigkeitszielwertes von 30 Hektar/Tag. Damit wurde<br />

im BVWP <strong>2030</strong> eine sehr deutliche Abminderung des Zuwachses gegenüber dem BVWP 2003 erreicht,<br />

indem der gesamte projektbedingte Zuwachs auf ca. 37.100 Hektar geschätzt wird 4 .<br />

Ziel der Bundesregierung ist es außerdem, den bestehenden Anteil unzerschnittener Räume zu erhalten.<br />

Durch die vordringlichen Vorhaben des BVWP <strong>2030</strong> (inkl. VB-E) werden dennoch auf 1949 km<br />

unzerschnittenen Großräumen durchschnitten. Gleichzeitig können durch die Planung von<br />

Tierquerungshilfen 26 Lebensraumnetzwerke im Zuge von Ausbauvorhaben Straße wiedervernetzt<br />

werden.<br />

Individuelle Mobilität und wachsende Güterströme schaffen nicht nur Wohlstand, sondern auch<br />

zunehmende Belastungen für die Lebensqualität der Menschen. Besonders die Vermeidung und<br />

Verminderung von Verkehrslärm ist daher weiteres Ziel des BVWP <strong>2030</strong>. So können beispielsweise durch<br />

Ortsumfahrungen viele Anwohner von Innerortsstraßen vom Lärm entlastet werden. Die Lärmwirkungen<br />

waren daher Bestandteil der Nutzen-Kosten-Analyse für alle untersuchten Aus- und Neubauprojekte.<br />

Insgesamt erzeugen die Projekte des VB/VB-E positive Gesamtwirkungen. Der Nutzen aus Lärmreduktion<br />

für Menschen beträgt insgesamt ca. 3 Mrd. €. Dabei ergeben sich für ca. 2 Mio. Einwohner spürbare<br />

Entlastungen, während ca. 0,7 Mio. Einwohner zusätzliche Belastungen auftreten.<br />

Aus- und Neubauvorhaben können außerdem städtebauliche Potenziale erschließen. Bei 386<br />

Straßenprojekten des VB, insbesondere bei Ortsumgehungen, wurde eine hohe städtebauliche Wirkung<br />

festgestellt. Diese Projekte tragen in besonderem Maße zur Entlastung der Menschen in ihrem Umfeld bei.<br />

Weiterhin erzielen 51 der VB-Projekte der Straße und Schiene hohe raumordnerische Verbesserungen, so<br />

dass der Plan auch zum Ziel der Verbesserung von Erreichbarkeiten und Anbindungsqualitäten einen<br />

bedeutenden Beitrag leistet.<br />

4 vgl. Umweltbericht zum BVWP <strong>2030</strong><br />

Bundesverkehrswegeplan <strong>2030</strong> 24

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